Um mitzumachen, melde dich bitte an.
  • Ehrlichkeit zerstört Beziehungen?

    Diskussion · 197 Beiträge · 8 Gefällt mir · 2.828 Aufrufe

    Die Herausforderung der Ehrlichkeit – Wahrheit oder Konflikt?

     

    Ehrlichkeit gilt als eine der höchsten Tugenden. Doch wie ehrlich sollte man wirklich sein – besonders in zwischenmenschlichen Beziehungen? Stellen wir uns eine alltägliche Situation vor: Ein Mann wird gefragt, wie er ein bestimmtes Verhalten, Outfit oder eine Entscheidung einer Frau findet. Sagt er seine ehrliche Meinung und erwähnt etwas, das ihm nicht gefällt, ist die Reaktion oft Wut, Enttäuschung oder gar Verletzung. Warum ist das so?

     

    Ist Ehrlichkeit in solchen Momenten nur eine subjektive Sichtweise, die von der eigenen Wahrnehmung geprägt ist? Oder ist sie eine Form der Realität, die die andere Person nicht wahrhaben möchte? Und wie viel Verantwortung trägt man als ehrlicher Mensch für die Gefühle des Gegenübers?

     

    Diese Fragen werfen ein Spannungsfeld auf: Ist es besser, die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie unangenehm ist? Oder ist es klüger, Worte zu wählen, die den Frieden wahren, selbst wenn sie nicht der ganzen Wahrheit entsprechen?

    In dieser Diskussion möchten wir die Rolle der Ehrlichkeit beleuchten: Wann ist Ehrlichkeit ein Zeichen von Respekt – und wann eine Quelle von Konflikten? Und letztlich: Liegt die Verantwortung für die Wahrheit bei dem, der sie ausspricht, oder bei dem, der sie akzeptieren muss?

     

    Thomas Kissing 

    22.01.25, 23:10

Beiträge

  • 23.01.25, 10:48

    Es geht hier um Ehrlichkeit... 

    Lieber Thomas, 
    es vergeht eigentlich keine Woche, wo von Dir keine philosophische oder psychologische Diskussion ins Leben gerufen wird, die in den Eingangsbeiträgen keinen persönlichen Bezug zu Dir herstellt. 

    Warum möchte ein Fotograf und ehem. Küchenfachberater aus Düsseldorf-Benrath, der in seiner Freizeit sich mit Geschichte beschäftigt, diese Themen "allgemein" wissen bzw. darüber diskuttieren... und schreibt seinen echten Namen ans Ende? 

    Diskuttieren wir hier wirklich über "Ehrlichkeit" und wägen ab, ob man weniger "ehrlich" oder zu "ehrlich" ist? 

    Für mich gibt es nur "die Ehrlichkeit"... und wenn eine Frau vor mir steht in einem Outfit, dann bekommt sie eine ehrliche Antwort... wie man sie formuliert oder umschreibt kommt auf den Charakter und Gemütszustand des gegenüber und das eigene Einfühlungsvermögen an, aber die Information der eigenen Gedanken/Meinung muss in dieser "Verpackung" unmissverständlich rüber gebracht werden. 
    Nicht aussprechen von der Wahrheit ist wie das Gegenteil zu sagen. 

    Wenn wir von der Ehrlichkeit abrücken, Dinge weglassen/nicht aussprechen, unsere "ehrliche" Gedanken so umformulieren das was anderes daraus verstanden werden kann, dann lügen wir den gegenüber an... und sind "nicht ehrlich" uns gegenüber. 
    Wenn wir weder zu uns ehrlich sind noch zu Familie, Freunden oder Partner/in, wie können wir dann erwarten, dass die Gesellschaft oder Politiker ehrlich zu uns sind? 

    Also ist "Ehrlichkeit" ein Wert der in keinster Weise diskutabel ist. 

     

    Ohne Authentizität keine Ehrlichkeit, ohne Ehrlichkeit kein Vertrauen und ohne Vertrauen keine Basis für eine Beziehung jeglicher Art. 
    Selbst als Orga auf dieser Plattform wird von meinen TN erwartet, dass ich ehrlich bin in meiner Beschreibung zur Realität, damit Vertrauen aufgebaut werden kann, denn sie erwarten am Ende auch am Ziel wieder anzukommen (bei Wanderungen). Ehrlichkeit ist die Basis für alles. 


    Jeder der ein Hund hat, der weiß, dass wenn dieser Dir vertraut dieser immer treu an Deiner Seite bleibt... die reinste und stabilste Freundschaft in unserer Gesellschaft! 

     

  •  

    Ute:

     

    Di:

    Um auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen: Wenn Ehrlichkeit eine Beziehung verhindert, welchen Stellenwert hätte diese zukünftig gehabt? Wenn in der Kennenlernphase bereits Enttäuschung und Wut aufgrund ehrlicher Kommunikation entstehen, stimmt dann die Chemie zwischen den Beteiligten zu 100 Prozent? Ich denke nicht. Kommunikation ist die notwendige Basis für eine Beziehung zwischen Menschen, die über ein oberflächliches Miteinander hinausgeht. Und wenn sich während des Kennenlernens bereits Probleme ergeben, kann dies ein wichtiges Indiz für grundlegende Differenzen sein. 

     

    Was sind grundlegende Differenzen?

     

    In Zeiten, in denen ich für mich entschieden habe, dass in der Kennenlernphase alles glatt laufen muss, war das eine unbewusste Schutzstrategie, denn es lief natürlich nie lange alles glatt.

     

    Wichtig finde ich das Abstimmen der Werte. Aber genau da sind wir bei dieser Frage: Jeder hat Ehrlichkeit als Wert und kaum jemand hat diesen Wert für sich selbst wirklich in die Tiefe hinterfragt.

    Ich finde, die Kennenlernphase ist oft eine Illusion, weil man durch den „Emotionscocktail“ – oder die berühmte rosarote Brille – vieles positiver sieht, als es vielleicht ist. Man blendet Macken oder Unterschiede aus, weil die Euphorie alles überstrahlt. Erst wenn diese Phase vorbei ist, zeigt sich, wie gut man wirklich zusammenpasst. Dann kommen die ersten Konflikte oder Alltagsthemen, und genau da entscheidet sich, ob eine Beziehung funktioniert. Für mich entsteht eine echte Partnerschaft erst, wenn man die Realität miteinander meistert – nicht in der Verliebtheitsphase.

  • 23.01.25, 09:53

     

    Sarah:

    Allein schon bei der Frage. Wie geht es dir? Und der andere antwortet: Mir geht es gut. Schon da fängt man an not lügen auf zu bauen. Bei anderen fällen versucht man sich selber zu schützen. Ich werde täglich gefragt wie es mir geht und da muss man zu positiven antworten greifen. Dann sage ich lieber das es mir gut geht, anstatt zu sagen das es mir sehr schlecht geht. Ist auch kein Wunder bei den Lebensumständen. Wem soll es da gut gehen. Es haben nicht ohne Grund sehr viele Menschen Depressionen. Da spiele ich lieber anderen eine Fröhliche Person vor, obwohl es im inneren ganz anders aussieht. Vorgaukeln von Fröhlichkeit ist schon eine Lüge. Aber das merken nur Menschen mit denen man oft zu tun hat. Wie man sich verhält und so. Ich denke nicht das Koerpersprachen lügen sind.

     

    Mir könntest du ruhig antworten: "Mir geht es bescheiden!" Nur müsstest du dann damit leben, dass ich dich frage, was du selbst dafür tust, dass es dir besser geht.

     

    Die meisten Menschen verdrehen die Bedeutung der Aussagen. Sie merken nicht, dass ihre Antwort "Mir geht es gut!" eine Schutzstrategie ist, dass niemand sie wirklich sieht. Und dann jammern sie, dass sie nicht gesehen werden.

  • 23.01.25, 09:50

     

    Di:

    Um auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen: Wenn Ehrlichkeit eine Beziehung verhindert, welchen Stellenwert hätte diese zukünftig gehabt? Wenn in der Kennenlernphase bereits Enttäuschung und Wut aufgrund ehrlicher Kommunikation entstehen, stimmt dann die Chemie zwischen den Beteiligten zu 100 Prozent? Ich denke nicht. Kommunikation ist die notwendige Basis für eine Beziehung zwischen Menschen, die über ein oberflächliches Miteinander hinausgeht. Und wenn sich während des Kennenlernens bereits Probleme ergeben, kann dies ein wichtiges Indiz für grundlegende Differenzen sein. 

     

    Was sind grundlegende Differenzen?

     

    In Zeiten, in denen ich für mich entschieden habe, dass in der Kennenlernphase alles glatt laufen muss, war das eine unbewusste Schutzstrategie, denn es lief natürlich nie lange alles glatt.

     

    Wichtig finde ich das Abstimmen der Werte. Aber genau da sind wir bei dieser Frage: Jeder hat Ehrlichkeit als Wert und kaum jemand hat diesen Wert für sich selbst wirklich in die Tiefe hinterfragt.

  • 23.01.25, 09:46

    Allein schon bei der Frage. Wie geht es dir? Und der andere antwortet: Mir geht es gut. Schon da fängt man an not lügen auf zu bauen. Bei anderen fällen versucht man sich selber zu schützen. Ich werde täglich gefragt wie es mir geht und da muss man zu positiven antworten greifen. Dann sage ich lieber das es mir gut geht, anstatt zu sagen das es mir sehr schlecht geht. Ist auch kein Wunder bei den Lebensumständen. Wem soll es da gut gehen. Es haben nicht ohne Grund sehr viele Menschen Depressionen. Da spiele ich lieber anderen eine Fröhliche Person vor, obwohl es im inneren ganz anders aussieht. Vorgaukeln von Fröhlichkeit ist schon eine Lüge. Aber das merken nur Menschen mit denen man oft zu tun hat. Wie man sich verhält und so. Ich denke nicht das Koerpersprachen lügen sind.

  • 23.01.25, 09:42

    Um auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen: Wenn Ehrlichkeit eine Beziehung verhindert, welchen Stellenwert hätte diese zukünftig gehabt? Wenn in der Kennenlernphase bereits Enttäuschung und Wut aufgrund ehrlicher Kommunikation entstehen, stimmt dann die Chemie zwischen den Beteiligten zu 100 Prozent? Ich denke nicht. Kommunikation ist die notwendige Basis für eine Beziehung zwischen Menschen, die über ein oberflächliches Miteinander hinausgeht. Und wenn sich während des Kennenlernens bereits Probleme ergeben, kann dies ein wichtiges Indiz für grundlegende Differenzen sein. 

  • 23.01.25, 09:33

    Im Übrigen funktioniert Therapie zum großen Teil auf der Bestätigung unserer "guten" Anteile. Je mehr man selbst an seine eigenen Fähigkeiten und Potenziale glaubt, desto eher traut man sich neue Wege zu gehen und andere Strategien auszuprobieren. So macht man neue und vor allem gute Erfahrungen und am Ende entwickelt sich daraus auch ein besserer Charakter. War der vorher unehrlicher? Ist der "gewachsene" Charakter unehrlicher? Nein. Wir sind nur sehr komplexe Wesen.

     

    Genau deshalb ist es so wichtig, mit welchen Menschen man sich umgibt. Ist man ständig im Dunstkreis von Menschen, die ihre eigenen Defizite auf andere projizieren, glaubt man schnell der "Mehrheit", obwohl die keineswegs richtig liegen muss, weil sich im Zuge der Gruppendynamik eben nur zufällig ein paar Leute gegenseitig bestärken. Gerade online muss man sich auch immer bewusst sein, dass alle nur einen marginalen Ausschnitt von sich selbst zeigen. Dennoch hat es natürlich eine Aussagekraft, für welchen sich jeder entscheidet. Wo dann genau die Ehrlichkeit in Mogelei übergeht, das ist bestimmt der spannende Suchtfaktor.

     

    Wer real in Beziehungen immer nur darauf aus ist, Unehrlichkeiten, Fehler und Makel beim Partner zu finden, der liebt nicht wahrhaftig. Dahinter steckt ein schlechtes Selbstwertgefühl mit der unbewussten Absicht, den anderen abzuwerten, um sich selbst besser zu fühlen. Insofern sollte man schon gut abwägen, welche Lüge es wert ist, ausdiskutiert zu werden.

     

    Es heißt nicht umsonst, dass man nicht alles glauben soll, was man so denkt.

  • Ehrlichkeit ist immer geprägt von unserer individuellen Wahrnehmung. Ob das Glas halb leer oder halb voll ist, hängt davon ab, wie jemand die Welt sieht – und das ist oft stark von Emotionen beeinflusst. Emotionen prallen aufeinander wie Meteoriten im Weltall, und die Einschläge können heftig sein. Der Mond, voller Krater und ohne schützende Atmosphäre, steht für Menschen ohne innere Schutzbarriere, die besonders verletzlich sind. Die Erde hingegen, mit ihrer schützenden Atmosphäre, symbolisiert selbstbewusste Menschen, die sich vor emotionalen Einschlägen bewahren können. Ehrlichkeit ist also nicht nur eine Frage von richtig oder falsch, sondern auch von innerer Stärke und der eigenen Perspektive.

    Thomas Kissing 

  • 23.01.25, 09:17

     

    Petra:

     

    Fritz:

     

    sie meinen verständnisvoll zu sein, und daraus gute überlegungen kundtun zu können

    und verstehen doch rein gar nichts!

    Ergänze es um liebevoll, empathisch, großzügig und was weiß ich noch alles. Dann hast du das typische Profil in jeder Partnerbörse oder auch hier. Nur Heilige! Aber warum geht die Welt dann denn Bach runter, wenn alle so heilig sind?

     

    Du hattest auch schonmal eine bessere Sicht!

     

    Es gilt ein gesundes Realitätsbewusstsein zu entwickeln, was ein bisschen mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung verwandt ist :)

     

    Es hilft nichts, wenn alle pessimistisch denken, denn daraus entwickeln sich Misstrauen und Angst. Beides zeigt sich im Weltgeschehen schon mehr als genug. Es ist nicht verwerflich, grundsätzlich bei sich selbst von guten Eigenschaften auszugehen, so lange man sich dem Dreck unter'm Teppich bewusst ist.

  • 23.01.25, 09:14

    Der Mensch kann gar nicht zu 100 % ehrlich sein, weil unser Gehirn uns ständig betrügt. Augenzeugen werden vor Gericht als Einzelaussage nicht zu 100 % ernst genommen, erst wenn andere Beweise die Aussage noch unterstützen. 

    Auch was wir aus unserer Erinnerung erzählen, ist nicht selten beeinflusst von Erzählungen anderer.

     

    Nun könnte man sagen, dass wir doch bitte erstmal ehrlich zu uns selbst sein sollen, aber auch unsere Sicht auf uns ist von den Projektionen anderer gefärbt. Kaum jemand hat ein stabiles Ich-Gefühl.

     

    Ehrlichkeit erfordert sehr viel Zeit. Man darf sich selbst hinterfragen, was der eigene Antrieb ist und worauf der beruht. Das erfordert ein großes Maß an Reflektiertheit, welches sich kaum entwickeln kann, so lange man noch in den täglichen Mühlen im Funktionsmodus ist.

  •  

    Sarah:

    Ob jemand lügt oder nicht können nur Körpersprache und Gestik verraten. Ich gebe es zu mehrmals am tag zu lügen und zu schauspielern. Da ich auch unter Persönlichkeitsstörung leide spiele ich unter anderem jede eine andere Person vor. Ich könnte auch in der Therapie alles mögliche erzählen was mir einfällt, ob es jetzt stimmt oder nicht. Das finden nur Profis heraus. Wenn ich jetzt zum Beispiel sagen wuerde, das ich bereit wäre jemanden zu töten. Würde man mir das jetzt glauben, oder habe ich zu diesem Zeitpunkt gelogen... Wann ist lüge eine lüge und die Wahrheit die Wahrheit. Es gibt Orte da lügt man mehr bei anderen weniger.

    Wenn Du nicht in Düren wohnen würdest, sondern hier, würde ich mit dir einen Kaffee trinken gehen! :-)

  • 23.01.25, 08:58

    Ob jemand lügt oder nicht können nur Körpersprache und Gestik verraten. Ich gebe es zu mehrmals am tag zu lügen und zu schauspielern. Da ich auch unter Persönlichkeitsstörung leide spiele ich unter anderem jede eine andere Person vor. Ich könnte auch in der Therapie alles mögliche erzählen was mir einfällt, ob es jetzt stimmt oder nicht. Das finden nur Profis heraus. Wenn ich jetzt zum Beispiel sagen wuerde, das ich bereit wäre jemanden zu töten. Würde man mir das jetzt glauben, oder habe ich zu diesem Zeitpunkt gelogen... Wann ist lüge eine lüge und die Wahrheit die Wahrheit. Es gibt Orte da lügt man mehr bei anderen weniger.

  •  

    Petra:

     

    Fritz:

     

    sie meinen verständnisvoll zu sein, und daraus gute überlegungen kundtun zu können

    und verstehen doch rein gar nichts!

    Ergänze es um liebevoll, empathisch, großzügig und was weiß ich noch alles. Dann hast du das typische Profil in jeder Partnerbörse oder auch hier. Nur Heilige! Aber warum geht sie dann denn Bach runter, wenn alle so heilig sind?

    nachts weinen sie dann in ihr Kopfkissen

    oder rufen nach einem "Einsamkeitsministerium" so wie in england

    so ist das halt:

     

    Unser Defizit, unser Problem sind unsere Gefühle, unsere Affekte, mit denen wir schwer den richtigen Umgang finden. Jede/r ist sofort in der Lage, im Internet die Waschmaschine mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis und dem geringsten Stromverbrauch zu finden, oder das am besten bewertete und günstigste Urlaubshotel oder Smartphone. Aber kaum einer kann richtig, direkt und aufrichtig kommunizieren, kaum einer ist sich selbst und der anderen angemessen bewusst.

    Wir haben alles an Produkten. Unsere westliche kapitalistische Welt, in Verbindung mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und einer großartigen Technik, ist überragend darin, Produkte zu schaffen. Was uns fehlt, ist die Fähigkeit zur zwischenmenschlichen Empathie, zur echten Kommunikation, zu einem Wiederfinden und angemessenen Wiederzulassen von uns selbst. Es gibt in unserer Gesellschaft keine Anleitung dafür, jedenfalls nicht so täglich und selbstverständlich wie für den Konsum.

  •  

    Fritz:

     

    da muss man die gesetze kennen, und die Prozesstaktik, und die Beweissicherung beherrschen

    da muss man ein profi sein und wissen was läuft

    Wer besser lügt, hat gewonnen!!

  • 23.01.25, 08:52 - Zuletzt bearbeitet 23.01.25, 08:54.

     

    Fritz:

     

    sie meinen verständnisvoll zu sein, und daraus gute überlegungen kundtun zu können

    und verstehen doch rein gar nichts!

    Ergänze es um liebevoll, empathisch, großzügig und was weiß ich noch alles. Dann hast du das typische Profil in jeder Partnerbörse oder auch hier. Nur Heilige! Aber warum geht die Welt dann denn Bach runter, wenn alle so heilig sind?

  •  

    Petra:

     

    Bernhard:

    Und ja, was mich betrifft. Ich versuche zwar auch mit so wenig Lügen auszukommen, wie möglich, aber auch ich erwische mich immer wieder dabei, daß ich mir meine Wahrheit ein klein wenig zurechtbiege, halt ebenso, wie der Lehrer und der Schüler von oben.

    Danke!!!!

    Empfehle allen notorisch Ehrlichen den Besuch von ein paar einfacheren Gerichtsverhandlungen. Richter/innen und ihre Sicht auf Ehrlichkeit und Lüge, ein tolles Thema.

    Ich habe schon viele prozesse geführt, bis zum BGH

    und die meisten gewonnen

    da geht es überhaupt nicht um gerechtigkeit

    da muss man die gesetze kennen, und die Prozesstaktik, und die Beweissicherung beherrschen

    da muss man ein profi sein und wissen was läuft

    Ungerechtigkeit beklagen und gerechtigkeit einfordern, da nicken dann alle und gehen weiter zu den fakten die zählen

  • "Wir alle spielen Theater"

    Es gibt eben Lügen, Lügen und Lügen. Nur weil es gleich heißt, ist es nicht dasselbe.

  • 23.01.25, 08:47 - Zuletzt bearbeitet 23.01.25, 08:48.

     

    Bernhard:

    Und ja, was mich betrifft. Ich versuche zwar auch mit so wenig Lügen auszukommen, wie möglich, aber auch ich erwische mich immer wieder dabei, daß ich mir meine Wahrheit ein klein wenig zurechtbiege, halt ebenso, wie der Lehrer und der Schüler von oben.

    Danke!!!!

     

    Genau dieses zurechtbiegen macht einen guten Teil des Zusammehalts der Menschen aus. Es gibt Lügen und Lügen und Lügen.

     

    Empfehle allen notorisch Ehrlichen den Besuch von ein paar einfacheren Gerichtsverhandlungen. Richter/innen und ihre Sicht auf Ehrlichkeit und Lüge, ein tolles Thema.

  •  

    Bernhard:

    Interessant ist doch, daß fast jeder Mensch sich Wahrheit wünscht und sehr viele von sich behauptet ehrlich zu sein. Gleichzeitig aber stellt die Wissenschaft immer wieder fest, daß jeder Mensch lügt und das mehrere Male am Tag. Oft sogar, ohne es zu merken. Erst vor ein paar Jahren wurde eine Studie erstellt, die mehrere hundert Menschen unter die Lupe nahm, die von sich behaupteten, nicht zu lügen. Auch dort stellte man fest, daß keiner der Testpersonen einen ganzen Tag ohne eine einzige Lüge auskam. Ja oft waren die Menschen dabei sogar der Überzeugung, daß sie überhaupt nicht gelogen hätten.

     

    Aber wie kann es möglich sein, zu lügen, und zu glauben die Wahrheit zu sagen? Nehmen wir ein Beispiel:

     

    Ein Schüler schreibt gerade eine Prüfung. Eine der Aufgaben kann er beim besten Willen nicht beantworten. Er versucht deshalb bei seinem Nachbarn zu spicken (*). Leider gelingt es ihm nicht, dort etwas zu sehen. Der Lehrer hat den Versuch jedoch bemerkt und nimmt dem Schüler den Test "wegen Unterschleifs" ab.

     

    (*) Was übrigens auch schon eine Art Lüge ist, denn der Schüler gibt den Test ja ab, mit der unausgesprochenen Versicherung, daß die Angaben darin seine eigenen Leistungen seien.

     

    Der Lehrer behauptet, der Schüler habe gespickt, während der Schüler das vehement bestreitet. Und beide fühlen sich im Recht und die Wahrheit zu sagen.

     

    Der Lehrer lügt, weil der Schüler gar nicht gespickt hat, sondern es nur versuchte. Seine Aussage wäre wahr gewesen, hätte er gesagt: "Der Schüler wurde beim Versuch zu spicken erwischt.", das aber würde etwas kleinlich wirken, deshalb sagt er "er hat es getan!"

     

    Der Schüler sagt zwar formal die Wahrheit, denn er hat ja tatsächlich gar nicht gespickt, weil er es gar nicht konnte. Wenn er aber völlig ehrlich wäre, müßte er sagen: "Ich habe es zwar versucht (und ja schon der Versuch ist strafbar), aber ich konnte ja gar nichts sehen und deshalb ist das, was ich geschrieben habe auch wirklich meine eigene Leistung und ohne Unterschleif erfolgt."

     

    Ich glaube deshalb Menschen, die von sich behaupten nie zu lügen nichts mehr, denn allein diese Aussage ist nach bisherigem Wissensstand bereits gelogen.

     

    Und ja, was mich betrifft. Ich versuche zwar auch mit so wenig Lügen auszukommen, wie möglich, aber auch ich erwische mich immer wieder dabei, daß ich mir meine Wahrheit ein klein wenig zurechtbiege, halt ebenso, wie der Lehrer und der Schüler von oben.

    Die meisten sind ja noch nicht mal ehrlich zu sich selbst

    die lügen sich über sich selbst in die tasche dass sich die Bäume biegen

    und glauben das auch noch!

    sie meinen verständnisvoll zu sein, und daraus gute überlegungen kundtun zu können

    und verstehen doch rein gar nichts!

    am allerwenigsten sich selber

    und schon gar nicht, wie sie auf andere wirken

    vollkommen konträr dazu, wie es tatsächlich ist

    sie sehen die zeichen, aber sie wollen sie nicht wahrhaben

    aber uns ist das alles recht

    wir kommen auch mit denen klar

  •  

    Petra:

    Jeder der sagt, er sie lügt nicht, lügt bereits.

     

    Jeder lügt im Schnitt 200x am Tag? Habs mal wo gelesen, vielleicht auch 100x oder 300x.

     

    Sehr seltsam, dass sich hier bei diesen Diskussionen immer alle Heiligen versammeln. Seltsamer Ort! Werds mal beim Vatikan zur Heiligsprechung anmelden.

    Ausführlich analysiert hat das schon der Goffman

    und da findest du sicher auch die genaue Zahl, 100 oder 200 oder 300

    ich glaube auch mich an 200 zu erinnern

    Goffman Theater.JPG

Interesse geweckt? Jetzt kostenlos registrieren!

Du bist nur einen Klick entfernt. Die Registrierung dauert nur 1 Minute.