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  • „Ist Schicksal stärker als Erkenntnis?“

    Diskussion · 35 Beiträge · 6 Gefällt mir · 726 Aufrufe

    Stell dir vor, du wachst nicht in deinem heutigen Bett auf – sondern 20 Jahre in der Vergangenheit. Du bist wieder 25, aber in dir steckt das volle Wissen deines 45-jährigen Selbst.

    Du weißt, was geschehen wird. Wer stirbt. Welche Beziehungen zerbrechen. Wo Chancen verpasst und Fehler gemacht werden. Und du willst eines: helfen, warnen, retten.

     

    So ist es mir in einem Traum passiert.

    Ich stand auf dem alten Spielplatz – dort, wo wir als Jugendliche oft waren – und sprach mit meinem ältesten Freund. Ich wusste: Er würde bald sterben, weil ihn eine Sucht zerstört.

    Ich flehte ihn an, hörte mich sagen: „Du stirbst. Ich war auf deiner Beerdigung.“

    Aber er verstand mich nicht – oder wollte mich nicht verstehen.

    Die Drogen hatten bereits seine Wahrnehmung verzerrt.

    Ich konnte ihm sagen, was kommen würde – doch es änderte nichts.

     

    Und genau das wirft eine größere Frage auf:

     

    Wie viel Macht haben wir wirklich – selbst wenn wir alles wissen?

    Ist das Schicksal stärker als jede Erkenntnis?
     

    💬 Was denkst du?

    Kann man Menschen vor ihrem eigenen Weg bewahren, wenn man sieht, wohin er führt – oder braucht es immer den eigenen Entschluss zur Veränderung?

     

    Schreib deine Gedanken unten in die Kommentare.

    Ich bin gespannt auf eure Sichtweisen.

    Thomas Kissing 

    06.06.25, 12:43

Beiträge

  •  

    Nina:

    Ich glaube nicht daran, dass man Schicksal abwenden kann. Meiner Ansicht nach steht es bereits geschrieben. Was wir aber ändern können, ist es wie wir in bestimmten Situationen agieren. Wir können auch versuchen uns zu ändern. Wie es aber schön heisst der Wolf vermag das Fell zu ändern aber sein Charakter nicht. 
    Wie du es bereits versucht hast, du hast alles unternommen den Menschen zu helfen aber ihr Wille war nicht stark genug, ihr Kampf etwas zu verändern nicht ausreichend. Du kannst aber für sie nicht ihr Leben leben. Das kann keiner. Du kannst nicht ihr Schicksal auf dich nehmen. 
    Ausserdem für was halten wir uns manchmal wenn wir gegen den Tod ankämpfen? Jemand sehr naher ist gestern begraben worden. Als ich den Sarg gesehen habe, dachte ich mir wie kann es sein, dass man 66 Jahre lebt und der Sarg so klein ist, wie passen nur 66 Jahre da rein? 

     

    Wer bin ich eigentlich um Ihm den Stirn zu bieten um jemandem das Leben zu verlängern, ich Normalsterbliche. Gegen das Schicksal anzukämpfen? Ich kann 1000 Erkenntnisse haben wenn Er dagegen ist, kann ich mich nur beugen. Klein ist der Mensch, nimmt sich oft zu wichtig. Gestorben wird sowieso und das ist jedermann/frau Schicksal was wiederum eine wichtige Erkenntnis ist. Irgendwie düster und negativ. Hoffentlich habe ich die Frage missverstanden.

    Danke für deinen Beitrag, Nina.

    Deine Gedanken zeigen eine klare Haltung zum Thema – und das ist wertvoll für diese Diskussion.

    Ich sehe es etwas anders: Ich glaube, wir sind nicht machtlos. Auch wenn vieles vorgegeben scheint, können wir durch unsere Entscheidungen und unser Verhalten mitgestalten, wie wir durch bestimmte Lebensphasen gehen.

    Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo zwischen Schicksal und Selbstverantwortung.

  • Ich glaube nicht daran, dass man Schicksal abwenden kann. Meiner Ansicht nach steht es bereits geschrieben. Was wir aber ändern können, ist es wie wir in bestimmten Situationen agieren. Wir können auch versuchen uns zu ändern. Wie es aber schön heisst der Wolf vermag das Fell zu ändern aber sein Charakter nicht. 
    Wie du es bereits versucht hast, du hast alles unternommen den Menschen zu helfen aber ihr Wille war nicht stark genug, ihr Kampf etwas zu verändern nicht ausreichend. Du kannst aber für sie nicht ihr Leben leben. Das kann keiner. Du kannst nicht ihr Schicksal auf dich nehmen. 
    Ausserdem für was halten wir uns manchmal wenn wir gegen den Tod ankämpfen? Jemand sehr naher ist gestern begraben worden. Als ich den Sarg gesehen habe, dachte ich mir wie kann es sein, dass man 66 Jahre lebt und der Sarg so klein ist, wie passen nur 66 Jahre da rein? 

     

    Wer bin ich eigentlich um Ihm den Stirn zu bieten um jemandem das Leben zu verlängern, ich Normalsterbliche. Gegen das Schicksal anzukämpfen? Ich kann 1000 Erkenntnisse haben wenn Er dagegen ist, kann ich mich nur beugen. Klein ist der Mensch, nimmt sich oft zu wichtig. Gestorben wird sowieso und das ist jedermann/frau Schicksal was wiederum eine wichtige Erkenntnis ist. Irgendwie düster und negativ. Hoffentlich habe ich die Frage missverstanden.

  • 06.06.25, 22:50

     

    Katharina:

     

    Da hast du vollkommen recht. Jeder ist seines Glückes Schmied.

     

    Katharina:

     

    Ich glaube auch, dass alles so kommt, wie es kommen muss. Man versteht es nur nicht immer direkt. Aber alles hat und macht Sinn!

    Was nun?

    Die beiden Beiträge schließen sich mMn aus.

    Im ersten hat man es in der Hand, im zweiten nicht.

  • 06.06.25, 18:05

     

    Thomas Kissing:

     

    Katharina:

     

    Ich glaube auch, dass alles so kommt, wie es kommen muss. Man versteht es nur nicht immer direkt. Aber alles hat und macht Sinn!

    Ich glaube auch, dass vieles im Leben Sinn macht – manchmal erst im Rückblick.

    Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass wir unser Leben durch unsere Entscheidungen aktiv mitgestalten.

    Wir sind dem Schicksal nicht einfach ausgeliefert – wir haben immer wieder die Möglichkeit, neue Wege zu wählen, Verantwortung zu übernehmen und bewusst zu wachsen.

    Da hast du vollkommen recht. Jeder ist seines Glückes Schmied.

  •  

    Katharina:

     

    Johanna:

    Ich glaube jeder Mensch hat Bestimmungen im Leben ,ob er will oder nicht.Wir haben am Anfang unseres Lebens ja dazu gesagt, nur wir wissen es nicht mehr.Es ist schwer das zu begreifen.Alles was wir erleben hat einen Grund.manchmal kann man es viel später erkennen.

    Ich glaube auch, dass alles so kommt, wie es kommen muss. Man versteht es nur nicht immer direkt. Aber alles hat und macht Sinn!

    Ich glaube auch, dass vieles im Leben Sinn macht – manchmal erst im Rückblick.

    Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass wir unser Leben durch unsere Entscheidungen aktiv mitgestalten.

    Wir sind dem Schicksal nicht einfach ausgeliefert – wir haben immer wieder die Möglichkeit, neue Wege zu wählen, Verantwortung zu übernehmen und bewusst zu wachsen.

  • 06.06.25, 17:53

     

    Johanna:

    Ich glaube jeder Mensch hat Bestimmungen im Leben ,ob er will oder nicht.Wir haben am Anfang unseres Lebens ja dazu gesagt, nur wir wissen es nicht mehr.Es ist schwer das zu begreifen.Alles was wir erleben hat einen Grund.manchmal kann man es viel später erkennen.

    Ich glaube auch, dass alles so kommt, wie es kommen muss. Man versteht es nur nicht immer direkt. Aber alles hat und macht Sinn!

  • 06.06.25, 17:42

    Ich glaube jeder Mensch hat Bestimmungen im Leben ,ob er will oder nicht.Wir haben am Anfang unseres Lebens ja dazu gesagt, nur wir wissen es nicht mehr.Es ist schwer das zu begreifen.Alles was wir erleben hat einen Grund.manchmal kann man es viel später erkennen.

  • 06.06.25, 17:09 - Zuletzt bearbeitet 06.06.25, 17:10.

     

    Thomas Kissing:

    Ich habe in meinem Leben oft geglaubt, dass Wissen Menschen retten kann. Dass, wenn man nur genug versteht – über das Leben, über sich selbst, über andere – man automatisch bessere Entscheidungen trifft. Oder anderen helfen kann, bessere Entscheidungen zu treffen. Aber so einfach ist es nicht.

     

    Ich habe Menschen verloren, obwohl ich sie gewarnt habe. Ich habe Beziehungen scheitern sehen, obwohl ich früh gespürt habe, wo es hingeht. Ich habe Freunde auf Wegen begleitet, von denen ich genau wusste, wie sie enden – und doch war ich machtlos, etwas zu verändern. Nicht, weil ich nichts gesagt hätte. Sondern weil sie nicht bereit waren, zu hören. Oder nicht in der Lage, es anzunehmen.

     

    Besonders schmerzhaft war es bei einem alten Freund, mit dem ich seit unserer Kindheit verbunden war. Ich habe gesehen, wie die Sucht ihn langsam zerstörte. Ich habe Gespräche geführt, Angebote gemacht, Unterstützung angeboten. Ich wollte ihn aufwecken. Ich dachte, ich könnte ihn retten, wenn ich nur klar genug spreche, ehrlich genug bin, präsent genug bleibe. Aber ich musste erkennen: Wenn ein Mensch sich selbst nicht retten will, kann niemand es für ihn tun. Auch nicht mit der besten Erkenntnis. Auch nicht mit der Wahrheit.

     

    Diese Erfahrung hat mich tief geprägt.

    Sie hat mich gelehrt, dass Erkenntnis zwar eine Die Erknntnis  Kraft hat – aber sie entfaltet ihre Wirkung nur, wenn der andere bereit ist, sie anzunehmen.

    Solange das nicht der Fall ist, bleibt sie wie ein Licht, das draußen vor der Tür brennt, aber nicht hineinleuchten darf.
     

    Ich habe auch in meinem eigenen Leben lernen müssen, dass Entwicklung Zeit braucht. Manchmal Jahre. Und dass man gewisse Fehler einfach selbst machen muss, um zu verstehen. Kein Wissen der Welt kann das ersetzen.
     

    Heute glaube ich:

    Erkenntnis kann das Schicksal verändern – aber nur, wenn der Mensch innerlich bereit ist, etwas zu verändern.

    Ohne diesen inneren Entschluss bleibt alles beim Alten, selbst wenn du die Zukunft klar vor Augen hast.

     

    Mich interessiert:

    Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Wann hat Erkenntnis in deinem Leben etwas bewegt – und wann war sie machtlos?

     

    Ich freue mich auf den Austausch.

    – Thomas Kissing

     

    Die Kenntnis und das Wissen sind das eine, das danach handeln ist das andere. Es mag sich Strange anhören, aber Letztere braucht Kraft und Spirit. Vielen fehlt es. Außerdem gibt es viele böse Kräfte, die Menschen in die Irre leiten, ruinieren oder böse machen. Mit der Vermittlung von Wissen und Kenntnissen oder Warnung  ist es daher reglmäßig nicht getan. Du müsstest die Menschen im Innern erreichen. Außerhalb der Familie gelingt es vermutlich nie.

     

  • 06.06.25, 14:24

     

    Sunny:

    Das Leben kann nur rückwärts verstanden,  aber nur vorwärts gelebt werden. 

    Deshalb auch Leben - Nebel😊

  • 06.06.25, 14:19 - Zuletzt bearbeitet 06.06.25, 14:20.

    Das Leben kann nur rückwärts verstanden,  aber nur vorwärts gelebt werden. 

  •  

    Katharina:

    Erkenntnis bringt nur mir etwas, wobei ich zwar etwas erkennen, also verstehen kann, aber dennoch weit davon entfernt sein kann, es wirklich zu begreifen im Sinne von umsetzen. Entwicklung ist dabei eine Spirale und die Themen kommen immer wieder. 

    Es braucht lange, um etwas wirklich zu begreifen und man muss dran bleiben.


    Ich erlebe das, was du geschrieben hast, gerade mit meiner Mutter und das schwerste ist, anzunehmen, dass man nicht helfen kann, wenn der andere keine Hilfe will oder es nicht als Hilfe sieht.

    Danke dir vielmals für deinen ehrlichen Beitrag – das trifft es auf den Punkt. 🙏

    Ja, Erkenntnis allein ist oft nur der erste Schritt. Begreifen – im Sinne von verinnerlichen und handeln – braucht Zeit, Geduld und oft viele Schleifen. Ich kann gut nachempfinden, wie schwer es ist, das bei der eigenen Mutter zu erleben. Dieses Gefühl der Ohnmacht… Und doch bleibt nur: da sein, ohne retten zu wollen. Danke, dass du das geteilt hast.

  • 06.06.25, 13:48

    Erkenntnis bringt nur mir etwas, wobei ich zwar etwas erkennen, also verstehen kann, aber dennoch weit davon entfernt sein kann, es wirklich zu begreifen im Sinne von umsetzen. Entwicklung ist dabei eine Spirale und die Themen kommen immer wieder. 

    Es braucht lange, um etwas wirklich zu begreifen und man muss dran bleiben.


    Ich erlebe das, was du geschrieben hast, gerade mit meiner Mutter und das schwerste ist, anzunehmen, dass man nicht helfen kann, wenn der andere keine Hilfe will oder es nicht als Hilfe sieht.

  • ✗ Dieser Inhalt wurde von Christine wieder gelöscht.
  • 06.06.25, 13:04

    Man sagt ja, Wissen ist Macht. Aber eigene Erfahrungen kann man in vielen Dingen nur schwer ersetzen. Auch das ein Mensch aus sich selbst heraus zum Leben stehen muss, damit er wirklich lebt und nicht nur existiert, oder nicht mehr lebt, kann ich gut verstehen. 

  • Ich habe in meinem Leben oft geglaubt, dass Wissen Menschen retten kann. Dass, wenn man nur genug versteht – über das Leben, über sich selbst, über andere – man automatisch bessere Entscheidungen trifft. Oder anderen helfen kann, bessere Entscheidungen zu treffen. Aber so einfach ist es nicht.

     

    Ich habe Menschen verloren, obwohl ich sie gewarnt habe. Ich habe Beziehungen scheitern sehen, obwohl ich früh gespürt habe, wo es hingeht. Ich habe Freunde auf Wegen begleitet, von denen ich genau wusste, wie sie enden – und doch war ich machtlos, etwas zu verändern. Nicht, weil ich nichts gesagt hätte. Sondern weil sie nicht bereit waren, zu hören. Oder nicht in der Lage, es anzunehmen.

     

    Besonders schmerzhaft war es bei einem alten Freund, mit dem ich seit unserer Kindheit verbunden war. Ich habe gesehen, wie die Sucht ihn langsam zerstörte. Ich habe Gespräche geführt, Angebote gemacht, Unterstützung angeboten. Ich wollte ihn aufwecken. Ich dachte, ich könnte ihn retten, wenn ich nur klar genug spreche, ehrlich genug bin, präsent genug bleibe. Aber ich musste erkennen: Wenn ein Mensch sich selbst nicht retten will, kann niemand es für ihn tun. Auch nicht mit der besten Erkenntnis. Auch nicht mit der Wahrheit.

     

    Diese Erfahrung hat mich tief geprägt.

    Sie hat mich gelehrt, dass Erkenntnis zwar eine enorme Kraft hat – aber sie entfaltet ihre Wirkung nur, wenn der andere bereit ist, sie anzunehmen.

    Solange das nicht der Fall ist, bleibt sie wie ein Licht, das draußen vor der Tür brennt, aber nicht hineinleuchten darf.
     

    Ich habe auch in meinem eigenen Leben lernen müssen, dass Entwicklung Zeit braucht. Manchmal Jahre. Und dass man gewisse Fehler einfach selbst machen muss, um zu verstehen. Kein Wissen der Welt kann das ersetzen.
     

    Heute glaube ich:

    Erkenntnis kann das Schicksal verändern – aber nur, wenn der Mensch innerlich bereit ist, etwas zu verändern.

    Ohne diesen inneren Entschluss bleibt alles beim Alten, selbst wenn du die Zukunft klar vor Augen hast.

     

    Mich interessiert:

    Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Wann hat Erkenntnis in deinem Leben etwas bewegt – und wann war sie machtlos?

     

    Ich freue mich auf den Austausch.

    – Thomas Kissing

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