Um mitzumachen, melde dich bitte an.
  • Erwartest du mehr von deinem Partner als von dir selbst?

    Diskussion · 8 Beiträge · 7 Gefällt mir · 463 Aufrufe

    Viele wünschen sich einen Menschen an ihrer Seite, der achtsam mit sich umgeht, der ehrlich lebt und bei dem man spürt: Dieser Mensch übernimmt Verantwortung – für sich selbst und für andere.

    Doch wie oft erwarten wir all das – und schauen dabei nicht auf uns selbst?
     

    Beim Auto ist es selbstverständlich:

    🛠️ Ein seltsames Geräusch? Sofort in die Werkstatt.

    Aber beim eigenen Körper?

    Da hoffen wir oft, dass schon nichts ist. Verdrängen, schieben auf, machen weiter.

     

    🧠 Vielleicht steckt dahinter auch eine Angst:

    Die Angst vor einer Diagnose. Die Angst, dass etwas ans Licht kommen könnte, das wir nicht kontrollieren können.

     

    Dabei geht es nicht um Panik. Sondern um Selbstverantwortung.

    Um das gute Gefühl, sagen zu können:

    „Ich kümmere mich. Ich schaue hin. Ich bin ehrlich – auch mit mir selbst.“

     

    👉 Wie siehst du das?

    👉 Was erwartest du von einem anderen Menschen – und was bist du bereit, selbst zu leben?


    Thomas Kissing 

    26.06.25, 19:00

Beiträge

  • 30.06.25, 23:33

    Ergänzung:

    Vielleicht wäre es in dieser Diskussion 'sinnlicher', bzw. besser einzuordnen, wenn man den Begriff "Erwartungen" ersetzt zu: "Bedürfnisse"!?

     

    Erwartungen an sich selbst zu haben ist vielleicht noch ok, weil man die Konsequenzen mit sich selbst ausmachen "muss".

    Wenn ich jedoch an mein Gegenüber Erwartungen habe/ stelle, dann sind Enttäuschungen oftmals vorprogrammiert und können teilweise lange und unangenehme Nachwehen haben.

    Wenn ich jedoch meine Bedürfnisse äußere und diese auch wohlwollen kommunizieren kann - idealerweise bilateral gelebt - hat dies eine ganz andere (emotionale) Gewichtung, so dass es auch keine Enttäuschung geben wird.

     

    So denke und empfinde zumindest ich.

     

    LGS

  • 29.06.25, 13:38

    Ich mache seit vielen Jahren Familienaufstellungen. Ehrlichkeit zu mir ist dafür nötig. Ebenso der Mut hinzugucken auch wenn es weh tut. Klar würde ich mir einen Partner wünschen, mit der gleichen Kraft, aber das kann ich nicht voraussetzen oder erwarten. Wenn er seine Themen jetzt nicht anschauen will / kann dann hat er bestimmt seine Gründe dafür. Die Frage ob ich mit den Auswirkungen der Verdrängung leben kann / möchte muß ich mir individuell beantworten wenn es soweit ist. Es ist müßig sich vorher den Kopf darüber zu zerbrechen. 

  • 28.06.25, 15:37

    Was die eigentliche Frage betrifft, hat sie Stefan schon beantwortet..

     

    Mir scheint, du sprichst hier eher auch die Gesundheitsvorsorge an. Wie zum Beispiel Zahnarzt, Brust- und Hodenkrebsvorsorge, Darmgesundheit und psychische Stabilität. Meist rät man andere Personen schnell mal, gang doch mal zum Arzt, lass das abklären und selber…..Ja, wenn es kein Notfall ist………ähmmm…… noch nicht……..

    Meinst du dies?

     

    Ist es die Aufgabe, das Recht eines Partner dies zu verlangen? Schwierig

    Der häufigste Fall, einer der beiden trinkt immer häufiger ein Gläschen zu viel, schleichend wird es maßlos. Diese Person sieht nicht ein, dass ihr Verhalten untragbar wird. Alles andere in der Beziehung passt. Was tun? Es geht um die Gesundheit beider, hier etwas zu unternehmen. Der Grad ist so dünn um die richtige Balance zu finden was in diesem Fall beiden hilft ohne sie in den Abgrund zu stürzen.

     

    Anderer Fall, eine glückliche Beziehung, Kinder kommen dazu, man meistert zusammen den Alltag, nimmt sich auch genug Zeit als Paar und doch, schleichend, wird ein Partner passiver, gestresster -Nein, nein, alles gut bin nicht gestresst!!!- melancholischer, freudloser, zieht sich zurück, will nicht zum Arzt. Wie weit darf man da in die Privatsphäre des anderen eingreifen und sorgen, dass eine Besserung möglich ist? Bleibt da nur noch die Trennung wenn partout kein Arzt dazu gezogen werden kann? Es ist nicht möglich als Partner den Partner ohne professionelle Hilfe aus der Depression zu holen ohne selbst drin zu versinken.

    Ein Partner geht selbstverständlich zur Zahnarztkontrolle, der andere hat zwar eine gute Zahnhygiene aber Panik vor Zahnarzt und würde erst gehen bei schlimmsten Zahnschmerzen? Wie wiegt das als Problem in einer Beziehung?

     

    Ist es nicht schon schwer genug überhaupt jemand zu finden der passt, dass man in diesen Punkten eher beide Augen zu drücken muss oder dann leider die Konsequenz zieht?

  • 28.06.25, 09:30

    Um die eigentliche Frage des Beitrags zu beantworten: Ich habe in einer Partnerschaft nie mehr erwartet, als ich auch selbst bereit war zu geben bzw. zu investieren. 

     

    Man sollte dabei aber immer das große Ganze betrachteten. Menschen sind sehr vielschichtig, sowohl emotional, intellektuell als auch von den "physischen" Fähigkeiten her. Wir sind alle individuelle Wesen mit eigenen Stärken und Schwächen. Keiner gleicht da zu hundert Prozent dem Anderen. 

    Das heißt, dass es völlig ok ist, wenn man sich in einigen Bereichen mehr einbringt und gibt, in anderen tut dies sein Gegenüber. Ich würde dies auch gar nicht unbedingt als "Erwartungen" bezeichnen, denn oft kristallisieren sich diese Dinge schnell (und manchmal stillschweigend) heraus. Wichtig ist, darüber zu sprechen, wenn man für sich selbst eine Diskrepanz feststellt.

  • 28.06.25, 08:06

     

    Thomas Kissing:

    Ich habe in den letzten Jahren öfter beobachtet, wie groß die Diskrepanz sein kann zwischen dem, was wir von anderen erwarten – und dem, was wir selbst bereit sind zu leben.

     

    Wenn wir einen neuen Menschen kennenlernen, wünschen wir uns, dass er oder sie verantwortungsvoll mit dem eigenen Leben umgeht, auf Gesundheit achtet, ehrlich ist.

    Aber sind wir selbst genauso offen, genauso vorausschauend, genauso klar?

     

    Was mir dabei auffällt: Viele verdrängen, solange es irgendwie noch „funktioniert“.

    Beim Auto würde man nie riskieren, weiterzufahren, wenn die Warnlampe aufleuchtet.

    Beim eigenen Körper hingegen hoffen viele, dass „es schon nichts ist“ – oder schieben unangenehme Themen auf.

     

    Ich glaube, es braucht nicht Perfektion, sondern Mut zur Ehrlichkeit.

    Nicht nur gegenüber anderen – sondern vor allem mit sich selbst.

     

    Diese Frage hat mich bewegt:

    „Erwarte ich gerade mehr von meinem Gegenüber, als ich selbst bereit bin zu geben?“

    Sie ist unbequem – aber auch befreiend.

    Denn Verantwortung für sich selbst zu übernehmen ist kein Verlust von Freiheit, sondern oft ihr Anfang.


    Thomas Kissing 

    lieber Thomas, ich kann es nicht lassen, meinen Senf dazu zu geben :) wenn ich mir ein Auto kaufe, erwarte ich, dass alles funktioniert ! in einer zwischenmenschlichen Beziehung, sehe ich Erwartungen, nicht als besonders gscheid an, weil ein Mensch so viele Emotionen in sich trägt, die nicht immer gleich erkennbar sind. Eine Gebrauchsanleitung für Emotionen, gibt's leider noch nicht, deshalb verlass ich mich da auf's Gespür   :)) Liebe Grüße Ulli

  •  

    Sabine:

    Hallo Thomas,

    Deine Beiträge finde ich interessant und "verführen" mich - was eher selten vorkommt - dazu (m)ein Kommentar abzugeben.

    Jedoch, was mich irritiert:

    Du gibst, außer hauptsächlich viele schöne Fotos, nichts über Dich Preis.

    Daher vorab meine Frage an Dich:

    Was ist Deine Motivation/ Dein Ziele über dieses Thema zu "sprechen",  bzw. andere Meinungen hierzu einzuholen?

     

    Liebe Grüße,

    Sabine 

     

    Liebe Grüße 

    Hallo Sabine,
    danke für deine ehrlichen Worte – und wie schön, dass dich meine Beiträge zum Kommentieren bewegt haben. Genau das ist es, was ich mir wünsche: Austausch, der wirklich in Bewegung bringt.

    Was deinen Eindruck betrifft: Ich verstehe, was du meinst – gleichzeitig wundert es mich ein wenig. Denn eigentlich gebe ich in jeder Diskussion etwas von mir preis. Oft beginne ich sogar sehr persönlich, teile Gedanken, Erfahrungen oder auch Zweifel, die mich bewegen. Vielleicht ist das nicht immer auf den ersten Blick sichtbar – aber wer zwischen den Zeilen liest, merkt schnell: Das kommt nicht vom sicheren Ufer, sondern aus dem echten Leben.

    Mir geht es nicht darum, mich in den Mittelpunkt zu stellen – sondern Themen so zu formulieren, dass andere sich wiederfinden können. Und genau darum frage ich nach: Weil mich echte Perspektiven interessieren. Nicht nur Bestätigung, sondern Resonanz.

    Ich freue mich, wenn du Lust hast, dich weiter einzubringen.

    Liebe Grüße
    Thomas

  • 26.06.25, 23:09

    Hallo Thomas,

    Deine Beiträge finde ich interessant und "verführen" mich - was eher selten vorkommt - dazu (m)ein Kommentar abzugeben.

    Jedoch, was mich irritiert:

    Du gibst, außer hauptsächlich viele schöne Fotos, nichts über Dich Preis.

    Daher vorab meine Frage an Dich:

    Was ist Deine Motivation/ Dein Ziele über dieses Thema zu "sprechen",  bzw. andere Meinungen hierzu einzuholen?

     

    Liebe Grüße,

    Sabine 

     

    Liebe Grüße 

  • Ich habe in den letzten Jahren öfter beobachtet, wie groß die Diskrepanz sein kann zwischen dem, was wir von anderen erwarten – und dem, was wir selbst bereit sind zu leben.

     

    Wenn wir einen neuen Menschen kennenlernen, wünschen wir uns, dass er oder sie verantwortungsvoll mit dem eigenen Leben umgeht, auf Gesundheit achtet, ehrlich ist.

    Aber sind wir selbst genauso offen, genauso vorausschauend, genauso klar?

     

    Was mir dabei auffällt: Viele verdrängen, solange es irgendwie noch „funktioniert“.

    Beim Auto würde man nie riskieren, weiterzufahren, wenn die Warnlampe aufleuchtet.

    Beim eigenen Körper hingegen hoffen viele, dass „es schon nichts ist“ – oder schieben unangenehme Themen auf.

     

    Ich glaube, es braucht nicht Perfektion, sondern Mut zur Ehrlichkeit.

    Nicht nur gegenüber anderen – sondern vor allem mit sich selbst.

     

    Diese Frage hat mich bewegt:

    „Erwarte ich gerade mehr von meinem Gegenüber, als ich selbst bereit bin zu geben?“

    Sie ist unbequem – aber auch befreiend.

    Denn Verantwortung für sich selbst zu übernehmen ist kein Verlust von Freiheit, sondern oft ihr Anfang.


    Thomas Kissing 

Interesse geweckt? Jetzt kostenlos registrieren!

Du bist nur einen Klick entfernt. Die Registrierung dauert nur 1 Minute.