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  • Kinder – Segen oder Stressfaktor?

    Diskussion · 17 Beiträge · 615 Aufrufe

    Stell dir einen sonnigen Nachmittag vor in einem Reihenhausviertel.

    Zwei Frauen sitzen nebeneinander – getrennt nur durch einen niedrigen Gartenzaun.

     

    Auf der einen Seite:

    Eine Frau Anfang 50. Gepflegter Kurzhaarschnitt, eleganter Leinenanzug, Laptop auf dem Gartentisch. Sie hat sich hochgearbeitet, ist gerade aus Südfrankreich zurück, wo sie ein Projekt geleitet hat. Der Espresso vor ihr dampft noch, ihre E-Mails sind kurz und präzise. Niemand ruft „Mama“. Es ist ruhig.
     

    Auf der anderen Seite:

    Eine Frau im gleichen Alter. Ihre Haare leicht zerzaust, ein buntes Kleid, ein müder, aber liebevoller Blick. Zwei Kinder spielen lautstark im Planschbecken, eins ruft ständig nach ihr. Auf ihrem Schoß liegt ein Bilderbuch, halb gelesen. Die Wäsche flattert im Wind. Sie schmunzelt über den Trubel – und seufzt zugleich.

     

    Zwei Frauen. Zwei Leben.

    Beide sitzen im Garten.

    Beide haben gewählt – oder wurden gewählt.

    Beide fragen sich manchmal:

    „Wie wäre es gewesen, wenn…?“


     

    In dieser Diskussion möchten wir Raum schaffen für echte Gedanken, ehrliche Rückblicke und vielleicht auch ungelebte Wünsche.

    • Was haben Kinder in deinem Leben bedeutet?
    • Was war schön, was war schwer?
    • Gibt es etwas, das du heute anders siehst als früher?

    👩‍💬 Ob du Mutter, Großmutter, kinderlos, kinderfrei oder irgendwo dazwischen bist – deine Perspektive zählt.

    Lass uns offen sprechen über Erwartungen, Klischees, stille Sehnsüchte und mutige Entscheidungen.

     

    💬 Was bedeutet es für dich: Kinder – Segen oder Stressfaktor?


    Thomas Kissing

    10.07.25, 23:08

Beiträge

  • Gestern, 21:45

    Ich habe 2 Kinder gross gezogen.

    Ich war alleinerziehend, aber das habe ich nie als Problem gesehen.

    Oft empfand ich es sogar als Vorteil.

    Heute würde ich schon einige Dinge anders machen als früher.

    Auf jeden Fall mehr Zeit für meine Kinder haben.

    Aber das war damals eben nicht so möglich 

    Aber ich empfinde es heute, wo meine Kinder gross sind,fast stressiger als früher.

    Man wird vor vollendete Tatsachen gestellt und muss eben Dinge hinnehmen und akzeptieren, auch wenn man es nicht gut findet.

    Ich weiss,das das zum Erwachsen werden gehört,aber mittlerweile habe ich Kinder,die ihren Weg gehen,ohne Rücksicht auf Verluste.

  • Gestern, 19:22

    Guten Abend Zusammen,

     

    ich habe mich bewusst für meine 3 Kinder entschieden und bin sehr dankbar für dieses Glück!

     

    Immer wieder würde ich mich für Kinder entscheiden, gerne hätte ich auch noch mehr Kinder gehabt.

     

    Mit Sicherheit war es nicht immer einfach - auch da ein Kind eine Krankheit hat,  dennoch ist es bis heute eine große Erfüllung für mich und es besteht eine tiefe Verbundenheit zwischen uns, ohne zu Klammern oder zu Fordern.

     

    Das einzige "Negative" (wenn man es so ausdrücken mag) ist, dass ich immer wieder Ängste habe, dass sie gesund bleiben. Die Verantwortung, die man für sich, den Partner und für die Kinder trägt, ist groß und belastet manchmal.

     

    Kommen sie gesund aus dem Urlaub, sind sie glücklich, beruflich zufrieden usw. Meine große Tochter bekommt im Sepember ihr erstes Kind. Natürlich freue ich mich riesig, bin aber auch etwas besorgt, dass Mutter und Kind die Geburt gut überstehen. Das sind nur Beispiele. 

     

    Ich habe mein eigenes Leben und dennoch begleiten mich die Gedanken an meine Kinder täglich.

     

    Gestern schrieb mir mein Sohn eine Sms, dass er gerade so schöne Kindheitserinnerungen, aufgrund eines gefundenen Buches, bekommen hat. Das sind natürlich unglaublich schöne Momente und berühren mich sehr.

     

    Also für mich ganz klar: Segen und ich bin sehr sehr dankbar, dass ich Kinder bekommen durfte!!

     

    Euch einen schönen Abend, liebe Grüße, Alexandra

  • Gestern, 18:49

    Hallo! 

    Ich komme aus einer Großfamilie (habe 8 Geschwister, diese haben bis auf einen Bruder alle 2-3 Kinder, mittlerweile ist Urenkel Nr.5 unterwegs), da war es für mich ganz selbstverständlich, daß ich ebenfalls (eigene) Kinder haben werde. Nach einer Zwillingsfehlgeburt vor über 20 Jahren haben mein Mann und ich uns für Pflegekinder entschieden. Vor genau 20 Jahren saßen auf einmal ein 2 jähriger Junge und seine 1jährige Schwester bei uns... und mein größtes Abenteuer begann! Einige Jahre später hatten wir die Nase immer noch nicht voll und ein 3 Monate alter Junge machte unser Trio vollständig! 

    Es folgten viele trubelige Jahre mit mit großen Herausforderungen (Erkrankungen und Feststellen von Behinderungen beim Kleinen, schwierige Pubertätsjahre bei den Großen mit Inobhutgabe der beiden Großen, bzw. Wiederaufnahme des ältesten Sohnes und ganz enge Bindung zur Tochter).

    Leider hat unsere Ehe nicht überlebt, trotz Paarberatung, Kinderfreien Urlauben etc. Es hat nicht gereicht, wir haben uns, wie es immer so schön heißt, aus den Augen verloren. 

    Auf der anderen Seite haben meine Kinder mein Leben sehr bereichert, die Großen unterstützen mich, wo und wie sie können. Sie haben sich zu wirklich tollen Menschen entwickelt, die jetzt schon spannende Lebenswege einschlagen.

    Meine Kinder haben mich Gelassenheit gelehrt, daß es immer einen Ausweg gibt, erstmal zu überlegen, warum jemand so reagiert, wie er es gerade macht. 

    Durch meine Kinder habe ich sehr wertvolle Menschen kennengelernt, die mich in meiner schwierigen Zeit sehr unterstützen und immer ein offenes Ohr für mich haben.

    Würde ich solch einen Weg nochmals so gehen? Ich glaube, ich würde es wieder so machen, allerdings nur, wenn der Partner zu 100% dabei ist. Ich denke, Kinderlosigkeit wäre mir sehr schwer gefallen, ob das meine Ehe überlebt hätte??? Ich weiß es nicht...

     

    Euch allen eine schöne Sommerzeit🌞!

  • Gestern, 15:11 - Zuletzt bearbeitet Gestern, 15:44.

     

    Britta:

     

    Thomas Kissing:

    Auf der einen Seite:

    Eine Frau Anfang 50. Gepflegter Kurzhaarschnitt, eleganter Leinenanzug, Laptop auf dem Gartentisch. Sie hat sich hochgearbeitet, ist gerade aus Südfrankreich zurück, wo sie ein Projekt geleitet hat. Der Espresso vor ihr dampft noch, ihre E-Mails sind kurz und präzise. Niemand ruft „Mama“. Es ist ruhig.
     

    Auf der anderen Seite:

    Eine Frau im gleichen Alter. Ihre Haare leicht zerzaust, ein buntes Kleid, ein müder, aber liebevoller Blick. Zwei Kinder spielen lautstark im Planschbecken, eins ruft ständig nach ihr. Auf ihrem Schoß liegt ein Bilderbuch, halb gelesen. Die Wäsche flattert im Wind. Sie schmunzelt über den Trubel – und seufzt zugleich.

    Geht noch mehr Klischee? Wenn ich an die kinderlosen Frauen in meinem Umfeld denke, dann trifft dieses Bild auf keine der Damen zu. Wieso stellen sich Menschen das bloß immer so vor? Kennst du diese Frau, die du da beschreibst, wirklich? Oder beschreibst du nur das Bild, was von „diesen Frauen“ in den Medien gezeichnet wird? Natürlich gibt es diese AUCH (wohnen dann aber meist nicht in der beschriebenen Reihenhaus-Siedlung.)

    Meine Beschreibung einer kinderlosen Anfang 50 Frau – bezogen auf die Frauen, die ich tatsächlich kenne und regelmäßig Umgang pflege:

    • Wahlweise hübsche Altbauwohnung mit oder ohne Partner oder individuelles Häuschen im Grünen; viel Ehrenamt oder Engagement in div. Bereichen; Achtsam mit Ressourcen und nachhaltige Lebensweise (oft mehr als die mit Kindern erstaunlicherweise); gutes finanzielles Auskommen in einem Beruf, der ihnen Spass macht – jedoch weder im Business-Kostüm noch ständig auf Geschäftsreise; im Kleidchen genauso zu Hause wie im Wanderdress; verbringen gerne Zeit mit ihren Nichten, Patenkindern etc.; entspannte Work-Life-Balance mit Aktiv-Urlauben zum Tapetenwechsel; stabiler Freundeskreis aus Eltern und Nicht-Eltern.

    Warum muss man das immer so darstellen, als gäbe es nur dieses s/w? Die Mütter, die sich für die Familie „aufopfern“ und die Karrierefrauen? Keine Kinder bedeutetet automatisch "Karriere" (in der Form wie Mann sich das wie o.g. vorstellt...)?? Die Freundin, die am meisten auf Geschäftsreise ist, das beste Gehalt hat und wirklich auch mal Kostümchen tragen muss – hat 3 Kinder. Bei ihr trocknet die Wäsche übrigens im Trockner – bei mir auf der Leine im Garten 😉

    Deine Bullabü-Beschreibung der "Mutter" ist genauso weltfremd. 

     

    Natürlich bekommst du bei diesem Stereotyp nur Antworten von Eltern – hast du etwas anderes erwartet?

     

    Ja, die Bullerbü-Mutter scheint mir in diesem Szenario auch eher eine junge Großmutter zu sein. Für Teenager und älter müsste es wohl ein Pool sein und die Mutter (so zumindest meine Erfahrung) möglichst aus der Sicht.

     

    Hab aber gerade erst ein Profil eines 49ig-jährigen Mannes gesehen, der sich eine kinderlose Frau bis 37 wünscht, mit der er dann zwei bis drei Kinder bekommen möchte. Wenn das so klappt …

  • Gestern, 14:30

     

    Thomas Kissing:

    Auf der einen Seite:

    Eine Frau Anfang 50. Gepflegter Kurzhaarschnitt, eleganter Leinenanzug, Laptop auf dem Gartentisch. Sie hat sich hochgearbeitet, ist gerade aus Südfrankreich zurück, wo sie ein Projekt geleitet hat. Der Espresso vor ihr dampft noch, ihre E-Mails sind kurz und präzise. Niemand ruft „Mama“. Es ist ruhig.
     

    Auf der anderen Seite:

    Eine Frau im gleichen Alter. Ihre Haare leicht zerzaust, ein buntes Kleid, ein müder, aber liebevoller Blick. Zwei Kinder spielen lautstark im Planschbecken, eins ruft ständig nach ihr. Auf ihrem Schoß liegt ein Bilderbuch, halb gelesen. Die Wäsche flattert im Wind. Sie schmunzelt über den Trubel – und seufzt zugleich.

    Geht noch mehr Klischee? Wenn ich an die kinderlosen Frauen in meinem Umfeld denke, dann trifft dieses Bild auf keine der Damen zu. Wieso stellen sich Menschen das bloß immer so vor? Kennst du diese Frau, die du da beschreibst, wirklich? Oder beschreibst du nur das Bild, was von „diesen Frauen“ in den Medien gezeichnet wird? Natürlich gibt es diese AUCH (wohnen dann aber meist nicht in der beschriebenen Reihenhaus-Siedlung.)

    Meine Beschreibung einer kinderlosen Anfang 50 Frau – bezogen auf die Frauen, die ich tatsächlich kenne und regelmäßig Umgang pflege:

    • Wahlweise hübsche Altbauwohnung mit oder ohne Partner oder individuelles Häuschen im Grünen; viel Ehrenamt oder Engagement in div. Bereichen; Achtsam mit Ressourcen und nachhaltige Lebensweise (oft mehr als die mit Kindern erstaunlicherweise); gutes finanzielles Auskommen in einem Beruf, der ihnen Spass macht – jedoch weder im Business-Kostüm noch ständig auf Geschäftsreise; im Kleidchen genauso zu Hause wie im Wanderdress; verbringen gerne Zeit mit ihren Nichten, Patenkindern etc.; entspannte Work-Life-Balance mit Aktiv-Urlauben zum Tapetenwechsel; stabiler Freundeskreis aus Eltern und Nicht-Eltern.

    Warum muss man das immer so darstellen, als gäbe es nur dieses s/w? Die Mütter, die sich für die Familie „aufopfern“ und die Karrierefrauen? Keine Kinder bedeutetet automatisch "Karriere" (in der Form wie Mann sich das wie o.g. vorstellt...)?? Die Freundin, die am meisten auf Geschäftsreise ist, das beste Gehalt hat und wirklich auch mal Kostümchen tragen muss – hat 3 Kinder. Bei ihr trocknet die Wäsche übrigens im Trockner – bei mir auf der Leine im Garten 😉

    Deine Bullabü-Beschreibung der "Mutter" ist genauso weltfremd. 

     

    Natürlich bekommst du bei diesem Stereotyp nur Antworten von Eltern – hast du etwas anderes erwartet?

  • Gestern, 14:28

    Ich habe mich in jungen Jahren bewusst für Kinder entschieden. Sicher ist die Zeit manchmal anstrengend und auch nervtötend, aber auch unbeschreiblich toll, erfüllend, ereignisreich, usw. Einen jungen Menschen wachsen und lernen zu sehen und ihn dabei zu unterstützen, ist das Beste, was einem passieren kann. Ich bin sehr dankbar, dass ich das erleben durfte, und jetzt bei der Enwicklung meiner Enkelkindern nochmal dabei sein kann. Es ist den Einsatz und die Mühe wert. Familie ist für mich das Wichtigste im Leben.

    Natürlich gebe ich dafür auch etwas auf und mein Leben wäre anders verlaufen. Einige Dinge, wie z. B. eine berufliche Karriere kann ich auch später noch starten, falls mir das fehlt. Das habe ich für mich prsönlich auch gemacht, als meine Kinder selbstständig waren.

     

    Positiv ist, dass wir meistens wählen können. Wenn jeder mit seiner Wahl zufrieden ist, ist doch alles gut. Oft ergibt sich ja auch der für mich richtige Weg wie von selbst. 

  • Im Laufe meines Lebens habe ich mich mehrfach gegen Kinder entschieden und es waren damals, und sind für mich noch heute, die richtigen Entscheidungen.

     

    Verständnis für den Stellenwert von Kindern im Leben einer anderen Person, hängt nicht am eigenen reproduktiven "Erfolg", sondern am Einfühlungsvermögen und Ausmaß der Rücksichtnahme.

     

    Kinder bei einem potentiellen Partner waren nie Hinderungsgrund oder problematisch.

    Einen Mann, der in sehr fortgeschrittenem Alter (>~40/>~45 J.) noch gewollt ein Kind zeugte, würde ich aus anderen Gründen, als der schieren Existenz und Präsenz des kleinen Menschen, als potentiellen Partner ablehnen.

  • Gestern, 13:40

     

    Sunny:

     

    Ich habe ihn mal wegen Stress und die Erziehungsjahre  gefragt und er antwortete ehrlich. Hätte er  gewusst, was auf ihn zukommt, dann wäre er wohl kinderlos geblieben. 

     

    diesen Satz kann ich total nachvollziehen, habe ich auch immer mal gesagt und bin auf Unverständnis gestossen, ABER zum Glück weiss mann/frau nicht alles im Voraus!!

     

    Sich auf Kinder einlassen (bewusst oder überraschend) ist die spannendste, nervenaufreibenste und glückseligste Herausforderung im Leben. Möchte es keine Minute missen. Es ist wirklich spannend, wie man im Nachhinein all die schwierigen Phasen vergisst oder ausblendet. Wie wunderbar doch die Natur ist.

     

    Für mich ist die Vorstellung eher schwierig eine neue Partnerschaft einzugehen mit einem Mann, welcher selber keine Kinder gross gezogen hat. Auch wenn meine Kinder jetzt erwachsen sind und wunderbar selbständig ihre eigenen Wege gehen, so bleibt doch der Stellenwert der Kinder für kinderlose oft unverständlic.

     

    Momentan geniesse ich bei meiner Tochter im Ausland gerade meine beiden Enkelkinder und wir warten gespannt auf das Dritte. Sie geniesst ihre Familie soo viel entspannter.

     

  • Gestern, 12:18

     

    Matthias:

    Eine Frau Anfang 50

    ...

    Auf der anderen Seite:

    Eine Frau im gleichen Alter. ... Zwei Kinder spielen lautstark im Planschbecken

    Thomas, dieses Bild was Du hier aufzeigst, ist nicht realistisch und maximal ein Einzelfall. 

    Die Kinder im Planbecken müssten 12-14 Jahre alt sein und da gehen die wenigsten Kinder noch ins Planschbecken.

     

    Kinder – Segen oder Stressfaktor?

    Schaue mal einmal am Tag ein paar Sekunden in das Gesicht DEINES Kindes... und dann stellt sich diese Frage nicht mehr! Mehr gibt es dazu nichts zu sagen! Punkt! 

     

    Du scheinst selber Kinderlos zu sein, sonst würdest Du eine solche Frage überhaupt nicht mal eine Sekunde in deinem Gedankenraum zulassen!

     

    Ich bin kinderlos, liebe Kinder über alles, war über 11 Jahre in einer Patchwork-Beziehung was trotz Pubertier-Krieg ein unvergessliches Erlebnis war. 

    Ich möchte jetzt nicht mehr ein Kind kriegen, weil ich dieses mit 70 Jahren zum Abiball führen müsste... was exakt dem Alter meiner jetzigen Mutter entspricht. Daher habe ich vor 1-2 Jahren meinen Frieden damit gefunden... und hab jetzt eine tolle Partnerin mit Kindern kennengelernt. 

     

    Wenn mein Leben anders verlaufen wäre, würde ich diesen Stress definitiv "eingehen" und mich jeden Tag aufs neue unendlich mal freuen. 

     

    Ich stelle mal hier die These auf, dass kein liebender Vater oder Mutter hier von einem "belastenden" Stressfaktor sprechen würde, wenn es um seine eigenen Kinder geht.

     

     

    Da , lieber Matthias verallgemeinerst du. Ich hatte einen Schwager, der Vater von 3 phasenweisen anstrengenden Kindern war und diese sehr liebt. Diese sind zu drei wundervollen unterschiedliche Erwachsene herangewachsen, auf die man zu Recht sehr stolz sein kann. 

     

    Ich habe ihn mal wegen Stress und die Erziehungsjahre  gefragt und er antwortete ehrlich. Hätte er  gewusst, was auf ihn zukommt, dann wäre er wohl kinderlos geblieben. 

     

    Wahrscheinlich liegt er in der Natur vieler Menschen/Eltern  , die anstrengenden Zeiten auszublenden, denn sonst würde man vielleicht aufgeben "wollen", ganz ähnlich wie man das von der " Vergesslichkeit der Geburt" ( das Frauen nach der schmerzhaften Geburt diese rückblickend als moderater wahrnehmen und sich trotz der Tortour ein weiteres Kibx wünschen) kennt. Das ist sicher in unserem Naturell so angelegt. 

     

  • Gestern, 12:01

     

    Thomas Kissing:

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    Es kann in beiden Fällen sehr unterschiedlich verlaufen je nach der Ausgangslage der Frau (Kultur, Status, Elternhaus usw.) und je nachdem in welchem Land sie sich befindet, gäbe es auch Konsequenzen und schöne Dinge unterschiedlichen Grades für jegliche Entscheidung, welche dann ausgelebt werden könnten: Reisen, finanzielle Unabhängigkeit, persönlicher Wachstum, Liebe, Freundschaften.

    Ich habe eine Tochter, die ist ein ganz besonderer Mensch in meinem Leben und ich geniesse unsere gemeinsame Zeit und die Beziehung, welche mich nach harter Arbeit mit einigem beschert hat. Ich weiss aber ganz sicher, dass ich den anderen Weg genauso meistern würde, wie den ausgewählten. Egal was man wählt, spätestens ab 50 Jahren lohnt es sich ein soziales Netzwerk aufzubauen, da eines Tages die Arbeit weg ist oder die Kinder ausgezogen sind. 
    Mein persönlicher Traum wäre es so gut zu haben, um nicht zwischen zwei Wegen entscheiden zu müssen.

  • Gestern, 10:22

    Ich bin Mutter und Großmutter von vier Kindern und fünf Enkelkindern, und ja, auch ich habe mich das ein oder andere Mal gefragt wie mein Leben gelaufen wäre, ohne Kinder.... Vielleicht wäre ich erfolgreich gewesen im Beruf, finanziell besser gestellt, vor allem jetzt im Alter. Vielleicht hätte ich mehr von der Welt gesehen, mein Leben wäre vielleicht stressfreier gewesen mit weniger Sorgen..... Aber wäre ich glücklicher? Definitiv NEIN ! 

    Meine Kinder und Enkel haben mein Leben bereichert, und tun es heute, sie haben meinen Horizont erweitert, mein Denken und Handeln in unterschiedliche Richtungen gelenkt, sie lassen mich über den eigenen Tellerrand blicken und halten meinen Geist wach, lassen mich nach vorne schauen, und bei aller Sorge um das Geschehen in der heutigen Welt geben sie mir Zuversicht, Freude und ja, auch Hoffnung.... Ich bin unendlich dankbar für ihr Dasein.... 

    Ein Leben ohne Kinder war und ist für mich undenkbar, aber niemals verurteile ich jemanden der das anders sieht als ich. Jeder trägt die Verantwortung für sein eigenes Leben und für eine lange Zeit  auch das für Leben der Kinder die er in die Welt setzt... 

    Es gibt hier kein richtig oder falsch.... 

     

  • Gestern, 10:13 - Zuletzt bearbeitet Gestern, 10:14.

    Eine Frau Anfang 50

    ...

    Auf der anderen Seite:

    Eine Frau im gleichen Alter. ... Zwei Kinder spielen lautstark im Planschbecken

    Thomas, dieses Bild was Du hier aufzeigst, ist nicht realistisch und maximal ein Einzelfall. 

    Die Kinder im Planbecken müssten 12-14 Jahre alt sein und da gehen die wenigsten Kinder noch ins Planschbecken.

     

    Kinder – Segen oder Stressfaktor?

    Schaue mal einmal am Tag ein paar Sekunden in das Gesicht DEINES Kindes... und dann stellt sich diese Frage nicht mehr! Mehr gibt es dazu nichts zu sagen! Punkt! 

     

    Du scheinst selber Kinderlos zu sein, sonst würdest Du eine solche Frage überhaupt nicht mal eine Sekunde in deinem Gedankenraum zulassen!

     

    Ich bin kinderlos, liebe Kinder über alles, war über 11 Jahre in einer Patchwork-Beziehung was trotz Pubertier-Krieg ein unvergessliches Erlebnis war. 

    Ich möchte jetzt nicht mehr ein Kind kriegen, weil ich dieses mit 70 Jahren zum Abiball führen müsste... was exakt dem Alter meiner jetzigen Mutter entspricht. Daher habe ich vor 1-2 Jahren meinen Frieden damit gefunden... und hab jetzt eine tolle Partnerin mit Kindern kennengelernt. 

     

    Wenn mein Leben anders verlaufen wäre, würde ich diesen Stress definitiv "eingehen" und mich jeden Tag aufs neue unendlich mal freuen. 

     

    Ich stelle mal hier die These auf, dass kein liebender Vater oder Mutter hier von einem "belastenden" Stressfaktor sprechen würde, wenn es um seine eigenen Kinder geht.

  • Gestern, 08:54 - Zuletzt bearbeitet Gestern, 08:58.

    Guten Morgen Zusammen, 

     

    Ich bin Mutter von zweit wunderbaren Menschen. Ich kann mein Leben ohne den beiden  nicht vorstellen. Es war nie einfach gewesen…. deren Erfolgen erfüllen mich mit Stolz, die Niederlagen machen mich  traurig und dann kommen die Fragen - habe ich alles richtig gemacht oder könnte ich dieses und jenes anderes machen …. 

    Nach einen Schicksal Schlag war ich sehr Danke das ich Kinder habe , ich musste nach vorne schauen für uns …. 
     

    Meine Jungs sind das bester was mir in meinem Leben passieren konnte und ich bin sehr dankbar mit denen diesen Weg weiterhin zusammen gehen …  

     

    P. S. 
    wünsche euch allen ein schönes Wochenende. 

     

     

  • Gestern, 08:38 - Zuletzt bearbeitet Gestern, 09:15.
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Ulli wieder gelöscht.
  • Gestern, 08:11

    Absolut beides. Meine schönste und schrecklichste Momente hängen mit meinen 2 Töchtern zusammen. Ich gebe Fritz recht, ich habe am Meisten von meinen Kindern gelernt. Mich selber in absoluten Stresssituationen kennen gelernt und weiser geworden.

    Ich fand es nicht witzig die Ausnahme der Statistiken zu sein und schwanger zu werden trotz Pille. 
    Es war weder mein Plan Kinder zu haben noch war ich reif dafür. Ich wollte auf Weltreise. Aber als Vegetarierin gegen das töten eingestellt, nahm ich das Wunder der Natur an. Die Schwangerschaft war naja übel, ich erbrach bis 2 Wochen vor Geburt. Die Geburt hätte ich gerne jemand anderem überlassen, musste wohl oder übel da durch. Dann sah ich sie zum ersten Mal. Wunderschön, alles dran, gesund und das friedlichste auf der Welt ausstrahlend wenn sie schlief. Ich konnte mich nicht satt sehen, konnte nicht fassen, daran beteiligt zu sein so etwas wunderbares entstehen zu lassen. Jeder Entwicklungsschritt beobachtete ich genau und war so fasziniert. 
     

    Eh ich mich versah, war da schon wieder etwas wachsendes unter meinem Herzen. Eigentlich wieder gegen jede Statistik. Eine Bilderbuchschwangerschaft dieses Mal. Eine raschere Geburt, die ich auch wieder gern…. wie schon gesagt…..

    Auge in Auge mit diesem zweiten Geschenk, das mich mit Liebe anblickte - ohhhh ich konnte mein Glück nicht fassen, wieder alles dran, gesund, perfekt - ich hätte wie ein Gummiball in den Gängen hüpfen können, die Geburt war schon vergessen. Ich wollte dann klar noch mindestens zwei, war mir nicht mehr vergönnt. 

     

    Auch die zweite wuchs und gedeihte prächtig, nur so an die Brust haltend und schwupp etwas grösser, schwerer. Wie aus dem Baby ein brabbel  Krabbelkind wurde, dann ein sprechendes eigensinniges Wesen und ich durfte zu schauen. Besser als jede Weltreise. Ich liebte es vorzulesen und sie links und rechts gleichzeitig zu tragen. All ihre Erzählungen zu lauschen.

     

    Die folgenden Momente bei Ärzten, Spitälern, Therapeuten waren hart. Schrecklich. Die Pubertät war grausig nervig und cool zugleich. Meine und ihre Grenzen wurden ausgelotet, erweitert und gesetzt.

     

    Es waren mehr die Erwartungen und der Druck von Aussen was man als Mutter tun soll, wissen soll (woher?) wie man zu sein hat, übernatürlich Fehlerlos sein zu müssen und doch an allem Schuld, was mich am meisten stresste. Alles immer mit einem Lächeln wegstecken, ruhig bleiben- nö- geht nicht- unmenschlich.

     

    Und nun, zwei erwachsene tolle Frauen, die mich sofort zum strahlen bringen, wenn ich sie sehe. 

  • Ich kann euch nur raten, nehmt die Kinder ernst. Als vollwertige, ebenbürtige Menschen auf Augenhöhe, von der ersten Sekunde an. Ihr könnt viel mehr von ihnen lernen als sie von euch. Sie schenken es euch. Euer Leben kann wieder zu etwas werden, was man Leben nennen könnte, wenn ihr das tut.

    You can go to extremes with impossible schemes
    You can laugh when your dreams fall apart at the seams
    And life gets more exciting with each passing day
    And love is either in your heart or on it’s way

    Don’t you know that it’s worth every treasure on earth
    To be young at heart
    For as rich as you are, it’s much better by far
    To be young at heart„Young at Heart“ Frank Sinatra

  • Zwischen Vaterfigur und freiem Wochenende – mein Leben mit und ohne Kinder

     

    Ich bin mit zwei älteren Brüdern aufgewachsen – in einem klassischen Familienmodell: meine Mutter war Hausfrau, mein Vater ging arbeiten. In dieser Struktur war klar verteilt, wer gibt und wer empfängt, wer sich kümmert und wer Verantwortung trägt. Schon früh hatte ich in mir einen tiefen Wunsch: etwas weiterzugeben, so wie ich es bei meinem Vater gesehen habe.

     

    In meiner langjährigen Partnerschaft spielte das Thema Kinder nicht aktiv mit – meine damalige Partnerin konnte keine bekommen. Es war nie ein Problem zwischen uns, aber das Thema war dadurch eher still. Ich glaube, ich habe meinen Wunsch, etwas weiterzugeben, anders gelebt: in meinem Beruf, besonders in der Begleitung von Auszubildenden. Da konnte ich ganz viel einbringen – Erfahrung, Werte, Haltung. Es war erfüllend.

     

    In späteren Beziehungen war es anders: mehrere meiner Partnerinnen hatten bereits Kinder, teils im Kleinkindalter, teils schon älter. Und fast immer wurde ich von den Kindern wie eine Vaterfigur wahrgenommen. Das war schön. Intensiv. Echt.

    Ich habe alle Phasen kennengelernt – das laute, fordernde Kleinkind, das wache, neugierige Schulkind, den rebellischen Teenager. Jedes Alter hat seine Herausforderungen, aber auch seine ganz eigenen Schätze.

     

    Unser Alltag war geprägt von den Kindern – Hausaufgaben, Gespräche, gemeinsames Essen, kleine Rituale. Und dann kam das Wochenende. Wenn die Kinder beim Vater waren, war es ein ganz anderes Leben: kein frühes Aufstehen, kein Zeitplan, keine Verantwortung. Wir konnten den Tag nehmen, wie er kam. Ich glaube, gerade durch diesen Wechsel habe ich beide Welten kennengelernt – das Leben mit Kindern und das Leben ohne.

     

    Wenn ich heute unterwegs bin, sehe ich oft junge Familien mit kleinen Kindern. Und manchmal bleibe ich innerlich stehen, wenn ich diesen leuchtenden Blick der Eltern sehe, dieses stille Glück, das man gar nicht inszenieren kann. Ich denke dann: Es ist sicher etwas ganz Besonderes, wenn es das eigene Kind ist.

    Die Schwangerschaft, die Geburt, all das prägt und verbindet auf eine Weise, die man als Außenstehender vielleicht nur erahnen kann.

     

    Trotzdem: Ich habe das Leben nie als unvollständig empfunden, weil keine leiblichen Kinder da waren. Ganz im Gegenteil – die Kinder, die da waren, waren Teil der Frau, die ich geliebt habe, und damit auch Teil meines Lebens.


    Thomas Kissing 

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