"Ich bin erst für eine Liebesbeziehung bereit, wenn ich mich lieben kann?"
Stimmt... nicht ganz!
Mir gelingt es nicht, mich immer ausdauernd, gelassen positiv und nach dem Motto "Das Glas ist halbvoll" anzunehmen und unerschütterlich zu lieben!
Da geht es um Persönliches, mit dem ich mir schon mein Leben lang schwer tu' und auch um alltägliche Erlebnisse, die mich unzufrieden machen, in denen ich (aus meiner Sicht) unstimmig gehandelt habe.
Aber dann fühle ich mich meist innerlich aufgefordert, mich wieder zu sammeln, zu trösten, zu beruhigen und wieder aufzubauen.
Die Unstimmigkeit, die Leere im Glas, bleibt, anders, aber zehrt nicht mehr, nimmt nicht mehr so stark, weil ich das Gute in mir vorlasse und "realisiere".
"Es ist nicht alles gut, aber das gehört zu mir, ich bin trotzdem gut, ich darf zufrieden sein!"
Das relativiert die Aussage, "Bevor du für eine Liebesbeziehung bereit bist, "musst" du dich selbst lieben können!".
Ich möchte dieser Aussage nichts nehmen aber sie für mich ergänzen.
Es ist meiner Meinung nach nicht realistisch, sich selbst ausnahmslos lieben zu können!
Es gibt Zeiten, in denen ich nicht gut mit mir zurechtkomme, ich nicht mit mir im reinen bin und zufrieden.
Auch wenn ich es nicht immer schaffe, mich ganz anzunehmen und zu lieben - es ist ausreichend gut!
Und es ist auch gut möglich, von jemandem geliebt zu werden, auch wenn ich immer wieder lieblos mit mir bin und unzufrieden!
Dafür ist ja gerade Liebe da, mit ihren besonderen "Kräften"!
Liebe und ihr Potential (unser Potential) lässt sich nicht so einfach in bestimmte Aussagen reduzieren.
"Sie ist was es ist!" hat Erich Fried einmal gesagt. Leider lange vergessen!
"Ich muss mich nicht immer lieben, um bereit für eine liebevolle Beziehung zu sein!"
Es genügt vollkommen, es immer wieder zu versuchen, gerade in und nach Momenten, in denen ich mir mit mir schwer tue, ich unzufrieden bin und lieblos, wieder in meine Spur zu kommen, Schwierigeres zu lösen und gut mit mir zu sein.
Würde mich über deine Meinung freuen!
Peter