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  • 🌀 Ablenkung statt Leben?

    Diskussion · 24 Beiträge · 6 Gefällt mir · 785 Aufrufe

    Kennst du das?

    Du nimmst dir vor, nur kurz am Handy zu schauen … und plötzlich sind 45 Minuten vorbei.

    Du hast zehn Storys geschaut, drei neue Accounts entdeckt, fünf Profilbilder verglichen – aber innerlich fühlst du dich leerer als vorher. Kein echtes Gespräch, kein echter Moment, kein echtes Gefühl. Nur ein dumpfes Weiter-Scrollen.

     

    Stell dir vor, du sitzt auf dem Sofa. DrauĂźen scheint die Sonne, du hattest eigentlich Lust auf einen Spaziergang, vielleicht sogar jemanden anzusprechen oder einfach mal unter Leute zu gehen.

    Aber der Griff zum Smartphone war schneller. Und bequemer.

    Du sagst dir: „Nur mal kurz schauen.“

    Aber es bleibt nicht kurz.

    Und der Spaziergang bleibt aus.

     

    💬 Was macht das mit uns?

    Sind wir wirklich interessiert – oder nur abgelenkt?

    Suchen wir Kontakt – oder nur Bestätigung?

    Leben wir – oder beschäftigen wir uns bloß?

     

    Und ja – auch diese Diskussion hier ist irgendwie eine Form der Ablenkung.

    Ein Versuch, das Leben zu reflektieren, anstatt es zu leben.

    Aber vielleicht ist genau das auch ein erster Schritt:

    Zu bemerken, was wir tun – und was wir vielleicht vermissen.

     

    🗣️ Ich bin gespannt auf eure Gedanken:

    • WofĂĽr nutzt ihr Social Media oder Apps – und wie fĂĽhlt ihr euch dabei?
    • Habt ihr Momente erlebt, in denen euch bewusst wurde, dass ihr euch nur ablenkt?
    • Wie findet man wieder zurĂĽck ins echte Leben – in echte Begegnung?

    Lass uns ehrlich reden – ohne Zeigefinger, aber mit Neugier.

    Vielleicht erkennen wir ja alle etwas wieder.


    Thomas Kissing 

    19.07.25, 22:48

Beiträge

  • Soziale Medien und TV-Serien nutzen unsere Bequemlichkeit und Dopamin-Anfälligkeit aus. Das können sie, weil wir ihnen vertrauen. Gleichzeitig hat das den Preis der Vergesslichkeit. 
     

    - Soziale Medien: Soziale Interaktion ist einfacher und bequemer über ein Gerät als persönlich. Die Interaktion ist das bequeme Mittel gegen Einsamkeit.
    - Serien: Serien folgen nicht der alten Idee von „belehren und unterhalten“. Man lernt aus ihnen nichts, sondern unser Gehirn wird mit Inhalten gefüttert, die ihm das Gefühl geben, aktiv zu sein, zu denken, mitzufühlen und dabei zu sein. Serien sind also das bequeme Mittel, sich lebendig zu fühlen.
     

    In beiden Fällen verwenden wir also Mittel (Medium), um bequemer unsere Bedürfnisse zu decken: Zugehörigkeit und Teilhabe am Leben. Diese Bequemlichkeit hat ihren Preis: Vergesslichkeit. Wieso? Meine Behauptung: 

    Wenn etwas leicht / bequem ist, konzentrieren wir uns nur noch auf das Ziel - hier also auf Teilhabe und Lebendigkeit. Ans Ziel zu kommen, dafür sorgt das Medium. Wir vertrauen darauf, darum nutzen wir es ja. Und tatsächlich ist dort die Erinnerung gespeichert. In sozialen Medien kann man Gesprächsverläufe / Interaktion nachverfolgen (und wirtschaftlich nutzen), in Serien vor-/zurückspulen. 

     

    Und nun? Ist Bequemlichkeit und Vergesslichkeit schlimm? Ist es nicht toll, seine BedĂĽrfnisse nach Teilhabe und Lebendigkeit zu decken? Gegenfrage: Werden die BedĂĽrfnisse wirklich gedeckt? Oder werden nur die BedĂĽrfnisse nach Bequemlichkeit und Vergesslichkeit gedeckt? Warum sind uns diese wichtiger als die Teilhabe und Lebendigkeit, so wichtig, dass wir lieber auf einen Bildschirm schauen und eine Tastatur / Mouse / Display berĂĽhren, als alles andere?

    Ist Bequemlichkeit so wichtig und großartig? Und Vergesslichkeit so vernachlässigbar? Kurz: Ist das Vertrauen in soziale Medien und Serien gerechtfertigt?

     

    Letzter Kommentar: Erfahrungen machen und ein erinnerungswürdiges Leben zu führen, lässt sich nicht in ein Medium outsourcen. Sein Leben selber zu führen ist unbequem. Dafür gibt es keinen Button im Browser oder auf einer Fernbedienung. 

  • 20.07.25, 09:17

    Ich habe gerade folgendes bei Chat GPT eingegeben und vieles dazu gefunden. Werde mich jetzt mal damit auseinandersetzen. 
     

    „Gibt es Bücher oder Artikel dazu, dass dieses Serienstreaming, dieses Extreme und das extreme Nutzen der sozialen Medien wie eine Sucht ist und immer mehr Bequemlichkeit erzeugt und immer mehr Unzufriedenheit und im Endeffekt die Menschen eigentlich krank macht.“


     

  • 20.07.25, 08:50

    Thomas, Du hast den Finger in die Wunde gelegt. 
     

    Ich bin mir dessen schon länger bewusst. Im Grunde ist es ein Verschwenden von Lebenszeit, ein Rausbeamen aus der Realität. 
     

    Sich dessen bewusst zu werden, ist nur der erste Schritt. Da raus zu finden ist sehr schwer. Manchmal kommt es mit vor, als wenn dieses Monster Bequemlichkeit mich so fest im Griff hat, dass ich nicht mehr raus finde. Ich denke dann, ab morgen ändere ich es. Das klappt aber am nächsten Tag genauso wenig, wie am übernächsten. Ob soziale Medien oder TV. Ich will nicht, dass das mein Leben ist, bzw. es bestimmt. 
     

    Der Weg raus klingt “eigentlich„ einfach. Lass die Finger vom Handy und von der Fernbedienung. Interessante Bücher liegen hier und warten nur darauf gelesen zu werden. Ich weiß auch, DAS bringt mich weiter, wären FB und co mich immer weiter in die Untätigkeits- und Bequemlichkeitsblase reinziehen. 
     

    Hat einer von euch es schon da raus geschafft?  Wenn ja, dann bin ich für jeden Tipp dankbar, der mir helfen könnte. Insbesondere, wie ihr uns Handeln gekommen und den Anfang geschafft habt.

     

    Kann das Ganze damit zusammenhängen, dass die Jobs inzwischen so stressig sind, dass die Energie für alles andere fehlt? Oder nehmen uns die sozialen Medien und andere Medien die Energie?

     

    Ich bin froh, meinen Hund zu haben.  Er zwingt mich zum Rausgehen und mit ihm im Wald zu sein ist Qualitytime. 

  • Heute war da der Wunsch, rauszugehen – bei dem schönen Wetter.

    Aber gleichzeitig auch diese Trägheit.

    Ich hätte locker den ganzen Tag auf dem Sofa verbringen können – mit Social Media, Musik und Gedankenkreisen.
     

    Doch ich hab mir selbst einen Tritt gegeben – und bin raus.

    Ein Spaziergang über den Trödelmarkt. Sonne im Gesicht, Stimmen, echtes Leben.

    Statt im Internet zu surfen, hab ich Menschen gesehen.
     

    Jetzt bin ich wieder zu Hause, angenehm erschöpft.

    Ich hab mich bewegt, war unter Leuten, hab mich gespĂĽrt.

    Der innere Schweinehund war laut – aber ich war lauter.

     

    Und das fĂĽhlt sich gut an. Ich glaub, heute schlaf ich ruhig und zufrieden ein.


    Thomas Kissing 

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