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  • IST "SINGLE-SEIN" WIRKLICH SO TOLL?

    Diskussion · 2.277 Beiträge · 202 Gefällt mir · 46.010 Aufrufe

    Wenn ich meinen Bekannten zuhöre, wie sie von ihrem unabhängigen Single-Dasein schwärmen, habe ich manchmal das Gefühl, dass sie sich oft selbst etwas vormachen. Gewisse Zeit, das kenne ich selbst aus Erfahrung, kann es ja passen, wenn man seine persönliche Freiheit auslebt.
    Aber sind nicht Zweisamkeit, sowie körperliche Nähe menschliche Grundbedürfnisse? Die Aussage: "Ich bin gerade nicht für eine Beziehung zu haben, aber wir können ja ein bisschen Spaß haben", halte ich für gefährlich. Es sind doch immer Gefühle im Spiel, die damit oft zutiefst verletzt werden.
    Vielleicht ist es auch eine Frage des Alters, dass man sich nach einem geliebten Partner sehnt … nach Geborgenheit... nach Vertrautheit. Aber oft sind überzogene Wunschvorstellungen, die kaum erfüllt werden können, ein unüberwindbares Hindernis.
    Man kann es auch praktisch sehen: Zu zweit kann man sich Verpflichtungen aufteilen, sich ergänzen usw.

    Was meint ihr dazu?
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    04.02.19, 11:51

Beiträge

  • 11.02.20, 22:44 - Zuletzt bearbeitet 11.02.20, 22:54.

    Lieben....definieren könnens die meisten ! Umsetzen die wenigsten! 

  • 11.02.20, 22:36

    SUMMERFEELING:

    whoami:

    JA, wir brauchen beides ... geliebt werden und lieben können. Nur glaube ich, dass das Leben universeller funktioniert. Ich lebe und gebe Liebe - ohne Bedingung - nicht nur für einen Menschen, sondern für viele Menschen. Menschen, die mir im Leben begegnen. Nächstenliebe. Und das Leben gibt mir Liebe - ohne Bedingung - nicht nur von einem Menschen, sondern von vielen Menschen.

    Bedingungslose Liebe? Ich vermute, dass abgesehen von Mönchen oder Buddhisten eigentlich nur ganz wenige zur bedingungslosen Liebe fähig sind. Die meisten erwarten immer etwas, stellen Bedingungen an ihrer Zuneigung zum anderen.

    Werden diese Bedingungen nicht erfüllt und die Erwartungen enttäuscht, dann ist Schluss!

    Liebe ist oft etwas Egoistisches!

    Ja und? Reden wir hier von Partnerschaft oder von Aufopferung? 

    Für mich ist Liebe ein Geben und Nehmen und die Mönche, Buddhisten und..., erwarten sich ihr Nehmen auf anderer Ebene.

    Sorry ob meinen harten Einstiegs, aber ich kann dieser Philosophie so gar nichts abgewinnen. 

  • 11.02.20, 12:35 - Zuletzt bearbeitet 11.02.20, 12:35.

    SUMMERFEELING:

    SINGLE ODER DOCH LIEBER ZU ZWEIT?

    Unterm Strich ist es doch die Zweisamkeit, die von den meisten angestrebt wird! Eine Partnerschaft, die die Sehnsucht nach Geborgenheit, Vertrautheit und natürlich nach Liebe erfüllt.

    Ist es nicht wunderbar, wenn man die Phase des Verliebtseins erleben darf? Es ist auch an kein Alter gebunden, ja, man erlebt es später vielleicht noch intensiver als in der Jugendzeit! 

    Lieber Guenther,

    genau diese "Zweisamkeit" ist - für mich - das "Gefährliche"/das "Abhängigmachende"/ das Ausschließende....

    was ich meine -> Partnerschaft (Mann und Frau) ja ja jaaaaaaaaa! Aber im Kontext mit ganz ganz nahen Familien- und Freundschaftsbanden (jeder auch für sich allein u.U.) 

    Dann wird´s relaxter ?!?!?!

    Ingrid*

  • whoami:

    SUMMERFEELING:

    Lieben oder geliebt werden? Ist diese Frage nicht schon im Ansatz unsinnig? Das eine bedingt doch das andere! 

    Ja, aber ... viele Menschen beziehen diesen Zusammenhang im Wesentlichen auf den Beziehungspartner/in. Ich gebe dir Liebe und ich bekomme dafür Liebe. Hier kann ganz schnell eine bedingte(!) Liebe als Beziehungsmodell entstehen.

    Und es kann sogar sein, dass man durch diese bedingte(!) Liebe auf das Gegenüber auch gar nicht mit der eigenen Selbst(!)Liebe in Berührung kommt. Ich gebe all das dem Gegenüber, was ich mir eigentlich selber auch geben sollte. Stattdessen erwarte ich diese Dinge vom Gegenüber.

    JA, wir brauchen beides ... geliebt werden und lieben können. Nur glaube ich, dass das Leben universeller funktioniert. Ich lebe und gebe Liebe - ohne Bedingung - nicht nur für einen Menschen, sondern für viele Menschen. Menschen, die mir im Leben begegnen. Nächstenliebe. Und das Leben gibt mir Liebe - ohne Bedingung - nicht nur von einem Menschen, sondern von vielen Menschen.

    Ich glaube, so funktioniert "das Universum und die Natur". Ich gebe aber auch gerne zu, dass es mir leichter fällt, Liebe den anderen zu geben, als sie mir selbst zu geben.

    Drum kann ich sagen: Single sein ist für mich nicht wirklich toll. Nur wird's halt noch genau so lange notwendig sein, bis ich irgendwann mal doch diese Sache mit der bedingungslosen Selbst(!)liebe verstanden und angenommen habe. Noch ein weiter Weg für mich. 😳😍


    wie schön du das hier schreibst !

    Kann ich alles mit unterschreiben :-)

    vor allem auch, dass es leichter ist, anderen zu geben, als sich selbst (dabei wäre das eine Voraussetzung um wirklich geben zu können....)

    Ingrid

  • whoami:

    JA, wir brauchen beides ... geliebt werden und lieben können. Nur glaube ich, dass das Leben universeller funktioniert. Ich lebe und gebe Liebe - ohne Bedingung - nicht nur für einen Menschen, sondern für viele Menschen. Menschen, die mir im Leben begegnen. Nächstenliebe. Und das Leben gibt mir Liebe - ohne Bedingung - nicht nur von einem Menschen, sondern von vielen Menschen.

    Bedingungslose Liebe? Ich vermute, dass abgesehen von Mönchen oder Buddhisten eigentlich nur ganz wenige zur bedingungslosen Liebe fähig sind. Die meisten erwarten immer etwas, stellen Bedingungen an ihrer Zuneigung zum anderen.

    Werden diese Bedingungen nicht erfüllt und die Erwartungen enttäuscht, dann ist Schluss!

    Liebe ist oft etwas Egoistisches!

  • SINGLE ODER DOCH LIEBER ZU ZWEIT?

    Ich könnte nach den zahlreichen Beiträgen zum Thema eine Doku verfassen, aber eine endgültige Beantwortung der Frage müsste offen bleiben.

    Unterschiedliche Ansichten prallen aufeinander: Vom begeisterten Single, der seine Freiheit über alles schätzt und diese keinesfalls aufgeben möchte ... von Alleinstehenden, die durch Lebensumstände (Tod des Partner oder Scheidung) unfreiwillig zum Single geworden sind ... von Personen, die eine gute bzw. halbwegs erträgliche Partnerschaft dem Single-Dasein vorziehen.

    Aber es zieht sich wie ein roter Faden durch, dass zahlreiche Singles nicht unbedingt zu 100 % hinter ihrer Lebensform stehen und sich insgeheim doch eine Zweierbeziehung wünschen. Aber "Mr. bzw. Mrs Right" lässt sich trotz vielfältiger Möglichkeiten und intensiver Suche nicht so leicht finden! Die Ansprüche sind (zu) hoch angesetzt und können dadurch schwer erfüllt werden. So verbaut man sich Möglichkeiten. 

    Was bleibt: Kompensation entweder durch Events, die besonders im städtischen Bereich in großer Vielfalt geboten werden oder durch intensive sportliche Aktivitäten. Du musst dir nur die Profile ansehen: gut in Form, 3-4 Mal sportliche Betätigung die Woche!

    Aber schlussendlich kehrt man doch in eine leere Wohnung zurück und vermisst einen Ansprechpartner. Auch der Urlaub mag landschaftlich noch so schön sein, aber alleine ist es doch nicht "das Gelbe vom Ei". 

    Auch "beste Freunde" bzw. die Familie (falls die Beziehungen noch intakt sind, was bei Scheidungen oft nicht der Fall ist) können nicht alles ersetzen.

    Unterm Strich ist es doch die Zweisamkeit, die von den meisten angestrebt wird! Eine Partnerschaft, die die Sehnsucht nach Geborgenheit, Vertrautheit und natürlich nach Liebe erfüllt.

    Ist es nicht wunderbar, wenn man die Phase des Verliebtseins erleben darf? Es ist auch an kein Alter gebunden, ja, man erlebt es später vielleicht noch intensiver als in der Jugendzeit! 

    Diese schöne Seite einer Liebesbeziehung und die damit verbundenen Gefühle dauern leider nicht ewig, vielleicht ein paar Monate. Danach tritt an die Stelle der Liebesgefühle die Routine, die viele Beziehungen meistens erstickt. Wenn Erwartungen nicht erfüllt werden, erlischt die Liebe. Eine Trennung steht im Raum.

    Eine gute Beziehung funktioniert nur dann auf Dauer, wenn beide bereit sind zu geben, zurückzustecken und Kompromisse zu schließen! Liebe lebt vom Geben und nicht vom Nehmen!

    Ein wesentlicher Punkt ist auch die Kommunikation … dass ausgesprochen wird, nicht nur was drückt, sondern auch das Positive! Außerdem ist es mit der Liebe wie mit den Kleidern: Beide brauchen ein bisschen Spielraum, sonst fühlt man sich eingeengt!

    Grundvoraussetzung ist, dass sich zwei begegnen, die es ehrlich meinen und bereit sind ohne Vorurteile aufeinander zuzugehen!

    Aber dazu gehört eine Portion Glück! 

  • 11.02.20, 11:44 - Zuletzt bearbeitet 11.02.20, 11:46.

    SUMMERFEELING:

    Lieben oder geliebt werden? Ist diese Frage nicht schon im Ansatz unsinnig? Das eine bedingt doch das andere! 

    Ja, aber ... viele Menschen beziehen diesen Zusammenhang im Wesentlichen auf den Beziehungspartner/in. Ich gebe dir Liebe und ich bekomme dafür Liebe. Hier kann ganz schnell eine bedingte(!) Liebe als Beziehungsmodell entstehen.

    Und es kann sogar sein, dass man durch diese bedingte(!) Liebe auf das Gegenüber auch gar nicht mit der eigenen Selbst(!)Liebe in Berührung kommt. Ich gebe all das dem Gegenüber, was ich mir eigentlich selber auch geben sollte. Stattdessen erwarte ich diese Dinge vom Gegenüber.

    JA, wir brauchen beides ... geliebt werden und lieben können. Nur glaube ich, dass das Leben universeller funktioniert. Ich lebe und gebe Liebe - ohne Bedingung - nicht nur für einen Menschen, sondern für viele Menschen. Menschen, die mir im Leben begegnen. Nächstenliebe. Und das Leben gibt mir Liebe - ohne Bedingung - nicht nur von einem Menschen, sondern von vielen Menschen.

    Ich glaube, so funktioniert "das Universum und die Natur". Ich gebe aber auch gerne zu, dass es mir leichter fällt, Liebe den anderen zu geben, als sie mir selbst zu geben.

    Drum kann ich sagen: Single sein ist für mich nicht wirklich toll. Nur wird's halt noch genau so lange notwendig sein, bis ich irgendwann mal doch diese Sache mit der bedingungslosen Selbst(!)liebe verstanden und angenommen habe. Noch ein weiter Weg für mich. 😳😍

  • Li
    zitat (2).png Lieben oder geliebt werden?  

    Ist diese Frage nicht schon im Ansatz unsinnig? Das eine bedingt doch das andere! 

  • whoami:

    Hier noch ein Spruch. Ob der so wahr ist?!

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    irgendwie erscheinen mir diese Sprüche alle sehr "verwandt" :-) :-)

    aber wahrscheinlich ist es auch kein "Glück" selbst aktiv zu lieben sondern vielmehr

    ein wundervolles Gefühl, das man/frau jederzeit aktivieren kann :-)

  • Hier noch ein Spruch. Ob der so wahr ist?!


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  • ✗ Dieser Inhalt wurde von Ehemaliges Mitglied wieder gelöscht.
  • 10.02.20, 18:47


    Dem ist nichts hinzuzufügen.  Leider trifft spruch 1 für mich zu 200% zu. spruch 2 zu 100% und spruch 3 zu etwa 50% zu   aber ich kann halt auch nicht so einfach aus meiner haut raus. spruch 1 konnte ich schon einmal vor 30 jahren "aushebeln" aber habe halt auch lange suchen und warten müssen. :-(  aber vielleicht habe ich ja glück und es gelingt mir wieder

  • Ingrid:

    aus "Narziß und Goldmund" von Hermann Hesse:

    " GELIEBT ZU WERDEN IST KEIN GLÜCK........

    LIEBEN, DAS IST GLÜCK "

    Segen und Glück.jpg

    Zwei Männer, zwei Sichtweisen 🤔

  • Michael:

    SUMMERFEELING:

    Garfunkel:

    .. ich hab mich relativ viel mit der Glücksforschung befasst, und da schreibt etwa Sonja Lyubomirsky in "The myths of happiness", dass Singles dann glücklich sein können, wenn sie einen stabilen, nährenden Freundes- oder Familienkreis haben. Nebensächlich wird die Partnersuche auch dann, wenn man einen starken "Sinnaufruf" (Viktor Frankl) hat, also etwa einen Beruf der einen fasziniert oder ein soziales Engagement ..

    Danke für diesen Beitrag! Ich stimme zu, dass ein wesentlicher Punkt für ein glückliches Single-Dasein ein intaktes Umfeld ist! Vor allem kommt es auf die Qualität der Beziehungen an! Dass du auch einen Ansprechpartner findest, der bereit ist, auf dich zuzugehen, wenn es dir einmal nicht gut geht. 

    Wer nicht das Glück hat, merkt schnell, dass Freunde und Bekannte zwar die "sonnigen" Seiten mit dir teilen, sich aber zurückziehen, wenn´s ans "Eingemachte" geht. Dann stehst du oft allein da und musst selbst damit fertig werden. 

    Ist ein Aufgehen im Beruf oder im sozialen Engagement nicht der Versuch, eine Leere auszufüllen, die durch die Lebensumstände entstanden ist?

    Ich habe einmal eine Ärztin kennengelernt, die nicht nur einen fordernden Beruf ausübte, sondern am Wochenende Notarzteinsätze flog und im Urlaub als Schiffsärztin auf Donauschiffen arbeitete.

    "Ich habe nur mehr die Arbeit gesehen und vergessen zu leben!", meinte sie zu mir. 


    Natürlich ist ein Aufgehen im Beruf oder soziales Engagement oftmals (wahrscheinlich öfter als man denkt)  ein Versuch eine Leere aufzufüllen. Aufgehen im Beruf das tue ich zwar auch nicht und ein allzugroßes Engagement im sozialen Bereich habe ich auch nicht. Wobei mir meine Mitmenschen aber nicht egal sind. Wenn mich jemand braucht dann bin ich der letzte der nicht alles gibt um zu helfen. Wobei ich schon auch manchmal den Eindruck gehabt habe, jetzt bist du aber ausgenutzt worden.  Ich selbst fülle diese Leere eben damit das ich halt sehr häufig fortgehe um halt für kurze Zeit diese Leere vergessen zu können. Wirklich befriedigend ist das zwar auch nicht aber doch noch besser als gar Nichts. (Wem geht es eigentlich auch noch so?) Wenn ich nachdenke fallen mir eigentlich nur zwei bis drei Freunde ein die sicher zu mir stehen wenn es mal ans Eingemachte geht. Eine hat es sogar schon bewiesen, und ich denke das ist wahrscheinlich gar nicht mal so wenig. Trotzdem habe ich auch freude an den Freunden die wahrscheinlich eher nur die Sonnenseiten mit mir teilen. Vorher weiß man ohnehin nicht wer in einer dunklen Stunde zu einem steht ich jedenfalls war froh diese eine Freundin zu haben die mir eine riesige Hilfe in meinen dunkelsten Stunden war. Natürlich gab es da auch andere die mir geholfen haben und auch diesen bin ich sehr sehr dankbar. Leider gab es halt auch andere die mir nicht beigestanden sind (und von denen ich das nie erwartet hätte) die die Situation zu ihren Vorteil ausgenutzt haben und mich damit in ein noch tieferes Loch gestoßen haben. Aber jetzt weiß ich wenigstens wer ein wirklicher Freund ist.

    Danke, Michael! Sehr ehrlich geschrieben … ich kann vieles auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen nur bestätigen: Klüger ist man erst im Nachhinein! 

    Wahre Freundschaft ist so selten wie die große Liebe! 

    Für mich gilt: Wenn jemand aus dem Freundeskreis Hilfe braucht, bin ich ohne Wenn und Aber da, auch wenn´s nachteilig für mich ist! Umgekehrt sieht´s manchmal anders aus.

  • aus "Narziß und Goldmund" von Hermann Hesse:

    " GELIEBT ZU WERDEN IST KEIN GLÜCK........

    LIEBEN, DAS IST GLÜCK "

  • SUMMERFEELING:

    Heute möchte ich mein Statement zum Thema mit  einem Liedtext von Haindling beginnen: 

    "Und koana woass, wos eahm no alles blüht, ja so klingt’s auf dera Welt -das ewige Lied. Und wenn ma oid is, hofft ma noamoal auf a lebn und af aamoal merkt ma dann, jo des is gwesn!"

    (aus: Das ewige Lied)

    Was nutzt uns denn unser unverbindliches Single-Leben, wenn wir alt und gebrechlich sind? Die Vorstelllung ist nicht angenehm: Du lebst alleine und die Zeiten, in denen du fit und gesund warst, sind Geschichte. Es kommt vielleicht  der Tag, an dem du einen Moment unvorsichtig bist, in der Wohnung stürzt und aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen kannst. Deine Kinder leben in einer anderen Stadt, deine Enkel kommen höchstens zu Weihnachten oder am Geburtstag vorbei, auch deine Freunde sind selbst alt und irgendwie ist der Kontakt auch schon länger abgerissen. Jetzt musst du abwarten und  hoffen, dass irgendwer dich findet. Vielleicht merkt es der Nachbar, dass etwas nicht stimmt! Vielleicht! Du wirst ins Krankenhaus gebracht und anschließend von dort in ein Pflegeheim in der Nähe. Dort verbringst du deine Zeit alleine – als Fremde(r) unter Fremden! Nicht unbedingt eine Wunschvorstellung! 

    Möglich, dass es der Preis der modernen Gesellschaft ist: Ist es doch verlockend, sich die Bestätigung einfach bei Fremden über die sozialen Medien zu holen, statt an Beziehungen zu arbeiten. Und wenn du Probleme hast, bekommst du dann Sprüche zu hören wie: "Sorge dich nicht, lebe!Lebe im Hier und Jetzt und denke nicht an morgen! Tanze den Tag!" Toll, das nennt man Empathie und hilft dir weiter! Ich spreche aus Erfahrung! 

    Wir wissen nicht, was auf uns zukommt! Ich könnte viele Geschichten erzählen aus meinem Erfahrungsbereich: Meine Mutter lebte alleinstehend in einer Wohnung und ich versuchte sie zu motivieren, möglich aktiv das Leben zu gestalten. Es funktionierte bis zu dem Tag, als sie bei einem Pensionistenausflug ein "Blackout" erlebte und kurzzeitig in Ohnmacht fiel. Sie mied jetzt alles und zog sich immer mehr zurück. Ihre Andeutungen nahm ich nicht ernst genug. Leider! Schließlich wählte sie den Freitod, indem sie sich vor den Zug warf! Sie wollte anderen nicht zur Last fallen.

    Noch ein Satz zum Schluss: Du kannst mitten unter Menschen allein und einsam sein! 


    Lieber Guenther. Das sind wichtige Dinge, die du da ansprichst.

    Ich würd aber dennoch eine Trennung wagen....Trennung zwischen Partnerschaft und nahen Familien- Bezugsmenschen.

    Es gab eine Zeit, da das nicht getrennt war.

    Heute - so wie Du sagst - sind wir alle so toll "EIGENSTÄNDIG"...... So eigenständig, dass wir dann schlussendlich allein dastehen......

    Ideal wäre....... eine Partnerschaft mit allem auf und ab UND eine Familie bzw Sippe. Alle für einen, einer für alle :-)

    Lieben Gruß

    Ingrid

  • 10.02.20, 17:57

    SUMMERFEELING:

    Garfunkel:

    .. ich hab mich relativ viel mit der Glücksforschung befasst, und da schreibt etwa Sonja Lyubomirsky in "The myths of happiness", dass Singles dann glücklich sein können, wenn sie einen stabilen, nährenden Freundes- oder Familienkreis haben. Nebensächlich wird die Partnersuche auch dann, wenn man einen starken "Sinnaufruf" (Viktor Frankl) hat, also etwa einen Beruf der einen fasziniert oder ein soziales Engagement ..

    Danke für diesen Beitrag! Ich stimme zu, dass ein wesentlicher Punkt für ein glückliches Single-Dasein ein intaktes Umfeld ist! Vor allem kommt es auf die Qualität der Beziehungen an! Dass du auch einen Ansprechpartner findest, der bereit ist, auf dich zuzugehen, wenn es dir einmal nicht gut geht. 

    Wer nicht das Glück hat, merkt schnell, dass Freunde und Bekannte zwar die "sonnigen" Seiten mit dir teilen, sich aber zurückziehen, wenn´s ans "Eingemachte" geht. Dann stehst du oft allein da und musst selbst damit fertig werden. 

    Ist ein Aufgehen im Beruf oder im sozialen Engagement nicht der Versuch, eine Leere auszufüllen, die durch die Lebensumstände entstanden ist?

    Ich habe einmal eine Ärztin kennengelernt, die nicht nur einen fordernden Beruf ausübte, sondern am Wochenende Notarzteinsätze flog und im Urlaub als Schiffsärztin auf Donauschiffen arbeitete.

    "Ich habe nur mehr die Arbeit gesehen und vergessen zu leben!", meinte sie zu mir. 


    Natürlich ist ein Aufgehen im Beruf oder soziales Engagement oftmals (wahrscheinlich öfter als man denkt)  ein Versuch eine Leere aufzufüllen. Aufgehen im Beruf das tue ich zwar auch nicht und ein allzugroßes Engagement im sozialen Bereich habe ich auch nicht. Wobei mir meine Mitmenschen aber nicht egal sind. Wenn mich jemand braucht dann bin ich der letzte der nicht alles gibt um zu helfen. Wobei ich schon auch manchmal den Eindruck gehabt habe, jetzt bist du aber ausgenutzt worden.  Ich selbst fülle diese Leere eben damit das ich halt sehr häufig fortgehe um halt für kurze Zeit diese Leere vergessen zu können. Wirklich befriedigend ist das zwar auch nicht aber doch noch besser als gar Nichts. (Wem geht es eigentlich auch noch so?) Wenn ich nachdenke fallen mir eigentlich nur zwei bis drei Freunde ein die sicher zu mir stehen wenn es mal ans Eingemachte geht. Eine hat es sogar schon bewiesen, und ich denke das ist wahrscheinlich gar nicht mal so wenig. Trotzdem habe ich auch freude an den Freunden die wahrscheinlich eher nur die Sonnenseiten mit mir teilen. Vorher weiß man ohnehin nicht wer in einer dunklen Stunde zu einem steht ich jedenfalls war froh diese eine Freundin zu haben die mir eine riesige Hilfe in meinen dunkelsten Stunden war. Natürlich gab es da auch andere die mir geholfen haben und auch diesen bin ich sehr sehr dankbar. Leider gab es halt auch andere die mir nicht beigestanden sind (und von denen ich das nie erwartet hätte) die die Situation zu ihren Vorteil ausgenutzt haben und mich damit in ein noch tieferes Loch gestoßen haben. Aber jetzt weiß ich wenigstens wer ein wirklicher Freund ist.

  • 10.02.20, 16:40 - Zuletzt bearbeitet 10.02.20, 16:41.

    Heute möchte ich mein Statement zum Thema mit  einem Liedtext von Haindling beginnen: 

    "Und koana woass, wos eahm no alles blüht, ja so klingt’s auf dera Welt -das ewige Lied. Und wenn ma oid is, hofft ma noamoal auf a lebn und af aamoal merkt ma dann, jo des is gwesn!"

    (aus: Das ewige Lied)

    Was nutzt uns denn unser unverbindliches Single-Leben, wenn wir alt und gebrechlich sind? Die Vorstelllung ist nicht angenehm: Du lebst alleine und die Zeiten, in denen du fit und gesund warst, sind Geschichte. Es kommt vielleicht  der Tag, an dem du einen Moment unvorsichtig bist, in der Wohnung stürzt und aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen kannst. Deine Kinder leben in einer anderen Stadt, deine Enkel kommen höchstens zu Weihnachten oder am Geburtstag vorbei, auch deine Freunde sind selbst alt und irgendwie ist der Kontakt auch schon länger abgerissen. Jetzt musst du abwarten und  hoffen, dass irgendwer dich findet. Vielleicht merkt es der Nachbar, dass etwas nicht stimmt! Vielleicht! Du wirst ins Krankenhaus gebracht und anschließend von dort in ein Pflegeheim in der Nähe. Dort verbringst du deine Zeit alleine – als Fremde(r) unter Fremden! Nicht unbedingt eine Wunschvorstellung! 

    Möglich, dass es der Preis der modernen Gesellschaft ist: Ist es doch verlockend, sich die Bestätigung einfach bei Fremden über die sozialen Medien zu holen, statt an Beziehungen zu arbeiten. Und wenn du Probleme hast, bekommst du dann Sprüche zu hören wie: "Sorge dich nicht, lebe!Lebe im Hier und Jetzt und denke nicht an morgen! Tanze den Tag!" Toll, das nennt man Empathie und hilft dir weiter! Ich spreche aus Erfahrung! 

    Wir wissen nicht, was auf uns zukommt! Ich könnte viele Geschichten erzählen aus meinem Erfahrungsbereich: Meine Mutter lebte alleinstehend in einer Wohnung und ich versuchte sie zu motivieren, möglich aktiv das Leben zu gestalten. Es funktionierte bis zu dem Tag, als sie bei einem Pensionistenausflug ein "Blackout" erlebte und kurzzeitig in Ohnmacht fiel. Sie mied jetzt alles und zog sich immer mehr zurück. Ihre Andeutungen nahm ich nicht ernst genug. Leider! Schließlich wählte sie den Freitod, indem sie sich vor den Zug warf! Sie wollte anderen nicht zur Last fallen.

    Noch ein Satz zum Schluss: Du kannst mitten unter Menschen allein und einsam sein! 

  • SUMMERFEELING:

    Garfunkel:

    .. ich hab mich relativ viel mit der Glücksforschung befasst, und da schreibt etwa Sonja Lyubomirsky in "The myths of happiness", dass Singles dann glücklich sein können, wenn sie einen stabilen, nährenden Freundes- oder Familienkreis haben. Nebensächlich wird die Partnersuche auch dann, wenn man einen starken "Sinnaufruf" (Viktor Frankl) hat, also etwa einen Beruf der einen fasziniert oder ein soziales Engagement ..

    Danke für diesen Beitrag! Ich stimme zu, dass ein wesentlicher Punkt für ein glückliches Single-Dasein ein intaktes Umfeld ist! Vor allem kommt es auf die Qualität der Beziehungen an! Dass du auch einen Ansprechpartner findest, der bereit ist, auf dich zuzugehen, wenn es dir einmal nicht gut geht. 

    Wer nicht das Glück hat, merkt schnell, dass Freunde und Bekannte zwar die "sonnigen" Seiten mit dir teilen, sich aber zurückziehen, wenn´s ans "Eingemachte" geht. Dann stehst du oft allein da und musst selbst damit fertig werden. 

    ganz genau lieber Guenther....wenn nicht eine wirkliche Nähe-Beziehung kann man/frau nicht drauf hoffen, dass auch in "schlechten Zeiten" Beistand gegeben wird ....liegt aber auf der Hand ?!?!?

    Ist ein Aufgehen im Beruf oder im sozialen Engagement nicht der Versuch, eine Leere auszufüllen, die durch die Lebensumstände entstanden ist?

    yep - unbewusst durchaus möglich......braucht wohl viel Selbstreflektion, sich sowas einzugestehn :-)

    Ich habe einmal eine Ärztin kennengelernt, die nicht nur einen fordernden Beruf ausübte, sondern am Wochenende Notarzteinsätze flog und im Urlaub als Schiffsärztin auf Donauschiffen arbeitete.

    "Ich habe nur mehr die Arbeit gesehen und vergessen zu leben!", meinte sie zu mir. 

  • Garfunkel:

    .. ich hab mich relativ viel mit der Glücksforschung befasst, und da schreibt etwa Sonja Lyubomirsky in "The myths of happiness", dass Singles dann glücklich sein können, wenn sie einen stabilen, nährenden Freundes- oder Familienkreis haben. Nebensächlich wird die Partnersuche auch dann, wenn man einen starken "Sinnaufruf" (Viktor Frankl) hat, also etwa einen Beruf der einen fasziniert oder ein soziales Engagement ..

    Danke für diesen Beitrag! Ich stimme zu, dass ein wesentlicher Punkt für ein glückliches Single-Dasein ein intaktes Umfeld ist! Vor allem kommt es auf die Qualität der Beziehungen an! Dass du auch einen Ansprechpartner findest, der bereit ist, auf dich zuzugehen, wenn es dir einmal nicht gut geht. 

    Wer nicht das Glück hat, merkt schnell, dass Freunde und Bekannte zwar die "sonnigen" Seiten mit dir teilen, sich aber zurückziehen, wenn´s ans "Eingemachte" geht. Dann stehst du oft allein da und musst selbst damit fertig werden. 

    Ist ein Aufgehen im Beruf oder im sozialen Engagement nicht der Versuch, eine Leere auszufüllen, die durch die Lebensumstände entstanden ist?

    Ich habe einmal eine Ärztin kennengelernt, die nicht nur einen fordernden Beruf ausübte, sondern am Wochenende Notarzteinsätze flog und im Urlaub als Schiffsärztin auf Donauschiffen arbeitete.

    "Ich habe nur mehr die Arbeit gesehen und vergessen zu leben!", meinte sie zu mir. 

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