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  • Einsam sein/fühlen, wer kennt es ?

    Diskussion · 77 Beiträge · 21 Gefällt mir · 2.525 Aufrufe
    R.J. aus Weil am Rhein

    Wer kennt es nicht ?!?.....man sitzt daheim und genau an diesen einen Tag oder Wochenende sind alle (Partner, Freunde, die Kinder) verplant und haben keine Zeit.

    Der ein oder andere hat vielleicht auch nur einen kleinen Freundeskreis.

    Irgendwann im Alter trennt sich der Streu vom Weizen und da passiert es natürlich noch schneller, dass die wenigen aber feste Freunde nicht da sind. 

    Nun sitzt man da und überlegt sich, was man so schönes alleine anstellen kann.

    Man geht alleine in die Therme, geht alleine wandern und vieles mehr...aber ab und zu verliert man die Lust alleine irgendetwas zu Unternehmen, fühlt sich einsam und kommt von der Couch nicht los.

    Manch einem geht das vielleicht sogar an Weihnachten oder Silvester so.

     

     

    Was tut ihr dann, was macht ihr dagegen?

     

    19.07.25, 17:15

Beiträge

  • 20.07.25, 12:13

    Ihr Lieben,

    mich triggert das Thema jetzt doch mehr als ich vorhin noch dachte.

     

    Daher noch ein paar Anmerkungen/Tipps aufgrund meiner selbst erlebten Erfahrung.

     

    Seid euch bitte, bitte bewusst, wenn ihr in die Flucht geht. Flucht kann (!) zu Sucht führen und die dann wieder weg zu bekommen, ist zig fach schwerer.

    Bei mir ist es das Handy. Ich flüchte mich in Spiele, Foren usw. Ich befürchte auch, dass es eine Sucht ist, wobei ich in guten Zeiten das Handy auch oft zur Seite legen kann. Aber eben nicht vollständig!

    Ich hatte allerdings auch mal die "kluge" Idee, auf nem neuen Handy die Spiele nicht neu zu installieren. Da hat sich das Ganze einfach auf ebay projeziert und zu ner ausgewachsenen Kaufsucht entwickelt.

    Und Flucht kann echt Vieles sein: Alkohol, Drogen, Arbeit, kaufen, etc. You name it. 

    Bitte seid da einfach etwas wachsam/ achtsam mit euch. 🍀😉

     

    Unterschätzt bitte nicht die emotionale Vernachlässigung in der Kindheit. Ich möchte gerade nicht mehr dazu ausführen, weil mich das sehr triggert. 

    Aber gerne mal googeln, wer sich damit beschäftigen möchte.

    Bei mir hat es einiges aufgerissen, als ich mir der Schwere bewusst wurde. Und ich habe es immer noch nicht in Gänze erfasst.

    Mittlerweile bin ich tatsächlich der Meinung, dass Vieles, was uns bzw mir schwer fällt (emotional gesehen), aus der Kindheit kommt.

     

    So, das noch meine 2 Cents als Ergänzung.

     

    VG 

  • 20.07.25, 11:38

     

    Bianca:

     

    Rainer:

    Eins mal vorab: Bindung ist für jeden Menschen das wichtigste Grundbedürfnis. Dafür hat die Evolution gesorgt, und wenn dieses Bedürfnis nicht gestillt wird, dann entsteht Einsamkeit.
     

    Dieses „alleine sein“ ist für viele ein schönes Gefühl, denn hier wird das zweitwichtigste Grundbedürfnis gestillt: die Autonomie und Selbstbestimmung


    Um das mal ganz sauber zu trennen. Einsamkeit und alleine sein ist ein großer unterschied. Man kann in einer Beziehung einsam sein und alleine überhaupt keine Einsamkeit verspüren. Klingt vielleicht paradox, ist es aber nicht. Einsamkeit auf Dauer ist ein sehr belastendes Gefühl. Es kann so schlimm werden, dass sogar physische Schmerzen empfunden werden. Die Ursache liegt fast immer an emotionaler Vernachlässigung in der Kindheit. Um das aufzuarbeiten, müsste man lernen, eine zuverlässige und liebevolle Beziehung zum eigenen inneren Kind aufzubauen. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, aber nicht unmöglich. Sich dabei Hilfe zu holen, ist vermutlich die beste Idee.

     

    Parallel dazu lohnt es sich auf jeden Fall sich einen guten Freundeskreis aufzubauen. Im fortgeschrittenen Alter auch nicht immer ganz einfach, aber durchaus machbar. 
    Du bist mit diesem Gefühl nicht alleine und wenn du dich für neue Begegnungen öffnest, dann werden sich schöne Veränderungen für dein Leben einstellen. Ich wünsche dir alles Gute dafür. 🍀🤗

    Hallo zusammen.

     

    Wow, Rainer. Das ist ja mal hoch therapeutisch. Vielleicht nicht auf jeden "anwendbar". 

    Nur hätte ich das mal vor Jahren gewusst. Ich beschäftige mich gerade sehr mit meiner Kindheit, komme gerade nicht unbedingt weiter. Ist aber ok. Es wird auch wieder intensivere Zeiten geben.

     

    Jetzt zum eigentlichen Thema.

    Ich fühle mich manchmal auch extrem einsam. Obwohl ich dann nicht alleine bin, meine Tochter ist ja da. Aber sie kann ja auch nicht jeden Sozialkontakt ersetzen, soll sie auch gar nicht. Wäre viel zu viel Verantwortung für sie. 

    Aber dieses Gefühl der Einsamkeit ist manchmal komplett übermannend. Ich bekomme dann keinen klaren Gedanken gefasst, laufe wie Falschgeld von A nach B durch die Bude. Sie bleibt mir in der Kehle stecken. Oft gepaart mit dem Gefühl der Haltlosigkeit. Bei mir ganz klar eine Sache aus der Kindheit.

     

    Was tue ich dagegen.

    Nicht unbedingt zur Nachahmung geeignet, aber zur Zeit meine beste Strategie. Ich flüchte mich ins Handy, spiele, lese aber auch in Foren, wenn es mir gut tut.

    Manchmal lese ich Witze. Ich glaube, das Lachen schafft es, in mir eine gewisse Motivation auszulösen. Klappt aber auch nicht immer.

     

    Ein "Allheilmittel" habe ich auch noch nicht gefunden. Ich befürchte, sich nicht zu Geißeln ist auf jeden Fall der Anfang (fällt mir natürlich leicht, mich zu Geißeln).

     

    Für die Aachener Region habe ich genau aus diesem Grund eine Gruppe ins Leben gerufen, damit man sich dann gegenseitig unterstützen kann, wenn es wieder so weit ist, dass es einem schlecht geht. (Depression und Einsamkeit, bitte nur für die Aachener Region. Gerne in eurer Gegend selbst eine Gruppe gründen 😉)

     

    Ich wünsche uns allen einen nicht einsamen Sonntag 🍀

    Es ist tatsächlich so und ich finde es toll, dass du dafür eine eigene Gruppe gegründet hast. Aachen ist leider nicht ganz bei mir um die Ecke. Ich wünsche dir / euch viel Glück. Mir hilft mein Hund sehr. Meinem Sohn will ich diese Verantwortung auch nicht aufbürden. Er soll sein Leben führen, trotzdem bin ich sehr dankbar, dass er für mich da ist, wenn ich ihn brauche. 

  • 20.07.25, 11:30

     

    Rainer:

    Eins mal vorab: Bindung ist für jeden Menschen das wichtigste Grundbedürfnis. Dafür hat die Evolution gesorgt, und wenn dieses Bedürfnis nicht gestillt wird, dann entsteht Einsamkeit.
     

    Dieses „alleine sein“ ist für viele ein schönes Gefühl, denn hier wird das zweitwichtigste Grundbedürfnis gestillt: die Autonomie und Selbstbestimmung


    Um das mal ganz sauber zu trennen. Einsamkeit und alleine sein ist ein großer unterschied. Man kann in einer Beziehung einsam sein und alleine überhaupt keine Einsamkeit verspüren. Klingt vielleicht paradox, ist es aber nicht. Einsamkeit auf Dauer ist ein sehr belastendes Gefühl. Es kann so schlimm werden, dass sogar physische Schmerzen empfunden werden. Die Ursache liegt fast immer an emotionaler Vernachlässigung in der Kindheit. Um das aufzuarbeiten, müsste man lernen, eine zuverlässige und liebevolle Beziehung zum eigenen inneren Kind aufzubauen. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, aber nicht unmöglich. Sich dabei Hilfe zu holen, ist vermutlich die beste Idee.

     

    Parallel dazu lohnt es sich auf jeden Fall sich einen guten Freundeskreis aufzubauen. Im fortgeschrittenen Alter auch nicht immer ganz einfach, aber durchaus machbar. 
    Du bist mit diesem Gefühl nicht alleine und wenn du dich für neue Begegnungen öffnest, dann werden sich schöne Veränderungen für dein Leben einstellen. Ich wünsche dir alles Gute dafür. 🍀🤗

    Hallo zusammen.

     

    Wow, Rainer. Das ist ja mal hoch therapeutisch. Vielleicht nicht auf jeden "anwendbar". 

    Nur hätte ich das mal vor Jahren gewusst. Ich beschäftige mich gerade sehr mit meiner Kindheit, komme gerade nicht unbedingt weiter. Ist aber ok. Es wird auch wieder intensivere Zeiten geben.

     

    Jetzt zum eigentlichen Thema.

    Ich fühle mich manchmal auch extrem einsam. Obwohl ich dann nicht alleine bin, meine Tochter ist ja da. Aber sie kann ja auch nicht jeden Sozialkontakt ersetzen, soll sie auch gar nicht. Wäre viel zu viel Verantwortung für sie. 

    Aber dieses Gefühl der Einsamkeit ist manchmal komplett übermannend. Ich bekomme dann keinen klaren Gedanken gefasst, laufe wie Falschgeld von A nach B durch die Bude. Sie bleibt mir in der Kehle stecken. Oft gepaart mit dem Gefühl der Haltlosigkeit. Bei mir ganz klar eine Sache aus der Kindheit.

     

    Was tue ich dagegen.

    Nicht unbedingt zur Nachahmung geeignet, aber zur Zeit meine beste Strategie. Ich flüchte mich ins Handy, spiele, lese aber auch in Foren, wenn es mir gut tut.

    Manchmal lese ich Witze. Ich glaube, das Lachen schafft es, in mir eine gewisse Motivation auszulösen. Klappt aber auch nicht immer.

     

    Ein "Allheilmittel" habe ich auch noch nicht gefunden. Ich befürchte, sich nicht zu Geißeln ist auf jeden Fall der Anfang (fällt mir natürlich leicht, mich zu Geißeln).

     

    Für die Aachener Region habe ich genau aus diesem Grund eine Gruppe ins Leben gerufen, damit man sich dann gegenseitig unterstützen kann, wenn es wieder so weit ist, dass es einem schlecht geht. (Depression und Einsamkeit, bitte nur für die Aachener Region. Gerne in eurer Gegend selbst eine Gruppe gründen 😉)

     

    Ich wünsche uns allen einen nicht einsamen Sonntag 🍀

  • 20.07.25, 11:12

    Das Thema trifft mich gerade direkt. 

    Ich lasse mich gerade scheiden, und jetzt bin ich ganz alleine. 

    Meine Freundinnen haben Familie, und an Sonntagen habe ich einfach das Gefühl, das ist ein Familientag, indem da habe ich nicht zu stören. 

    Ich versuche, neue Leute kennen zu lernen, Sport zu machen und mich abzulenken. 

    Zum Glück habe ich einen guten Job, der mir ein wenig Stabilität im Leben gibt. Jeder arbeitet, und freut sich auf zu Hause - bei mir ist es umgekehrt 🫣

  • 20.07.25, 10:53 - Zuletzt bearbeitet 20.07.25, 12:02.

    Alleine sein ist möglich, wenn man die Sicherheit hat, dass man jederzeit mit den Menschen in Beziehung treten kann, zu der eine Bindung besteht. Ist dies nicht möglich, ist man einsam.

  • 20.07.25, 10:28

    Nach einer über 40-jährigen Beziehung ohne Kinder, hat mich mein Mann verlassen, weil er sich noch einmal beruflich verwirklichen wollte. Die ersten Monate nach der Trennung waren der Horror. Herauszufinden, wie ich meine Freizeit alleine gestalten soll war eine grosse Herausforderung. Nach sehr vielen Tiefs begann ich mit Mut, alleine Dinge zu unternehmen, die mir Spass machen. Klar ist es schön, Unternehmungen mit jemandem zu geniessen und teilen, doch auch alleine kann es sehr schön sein. Was mir aber oft fehlt, sind Gespräche. Im Geschäft unterhalte ich mich mit meinen Kollegen aber wenn ich dann 4 Tage zu Hause bin, fehlt mir ein Gespräch über Gott und die Welt. Freunde haben sich nach der Trennung rar gemacht. Und neue Menschen kennen zu lernen ist sehr schwierig. Doch lasse ich den Kopf nicht hängen und überbrücke meine Zeit alleine mit meinen Hobbies.

  • 20.07.25, 10:00

     

    Nanda:

    Übrigens gibt es auf GE eine Gruppe die sich Schüchterne *** und so weiter nennt. Guckt mal dort vorbei!

    Danke werde mal schauen. 

  • 20.07.25, 09:55

    Ich melde mich auf Events hier an, hab so schon viele tolle Menschen getroffen und es sind Freundschaften entstanden. Es ist so viel geboten dass man eigentlich immer was unternehmen kann in der Region. Am Anfang kostet es viel Mut wenn man noch niemanden kennt, aber alle hier wollen ja neue Menschen kennenlernen und die allermeisten sind super offen und nett, du wirst sicher bald Anschluss finden 😊

  • 20.07.25, 09:42

     

    Karin:

    Als ich noch in einer Beziehung war, ertrank ich regelmässig in Einsamkeit, obwohl wir zusammen auf einem Sofa sassen, gemeinsam eine Serie kuckten, aber es eigentlich nur ein gemeinsames Zeit totschlagen war und die Stimmen aus dem TV kaschierten, dass wir uns nichts zu sagen hatten. Nun alleine auf dem Sofa, lausche ich auch nur gespannt den Vögeln zu und geniesse das alleine sein. 
     

    Weihnachten ist für mich eher ein Moment der schwere. Habe ich doch Familie, erwachsene Kinder und sitze doch auch da alleine auf dem Sofa. Letztes Jahr habe ich mich freiwillig gemeldet, die Weihnachtsfeier im Seniorenheim zu gestalten und mich befall ein grausames Zittern der Einsamkeit als ich vor den Leuten stand und sie zu diesem gemeinsamen Abend zu begrüssen. Es lies mich den ganzen Abend weiter zittern und das gut eingeübte Tischharfenspiel als musikalischer Rahmen wollte nicht klappen. Gefühlte zigtausend falsche Töne.
    Als ich um ein Moment der Stille für die fehlenden Angehörige bat zu gedenken, die gestorben sind, kullerten mir die Tränen und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken, gestorben, auf eine Wolke fortgeschwebt. Aber der Abend ging weiter und vorbei, die Senioren bedankten sich trotzdem für den schönen Abend und die gespielte Musik. Alleine zu Hause, die Katze streichelnd, entspannte ich mich und die Einsamkeit lies mich wieder los. 

     

    Gefühlte Einsamkeit ist eine Qual, und nicht einfach wegzudenken, wenn sie da ist. 
     

     

    Es ist manchmal wirklich schon gruselig…😪 Diese Momente, die sich gleichen…

    Was ich an diesem Chat gut finde, niemand hier ist  „übergriffig“ wie in anderen Chats und es sind sehr viele gute Ratschläge dabei. Hier gibt es keine dummen Sprüche, die Probleme / Herausforderungen haben wir wohl alle, mehr oder weniger.

  • 20.07.25, 09:41

     

    Karin:

    Als ich noch in einer Beziehung war, ertrank ich regelmässig in Einsamkeit, obwohl wir zusammen auf einem Sofa sassen, gemeinsam eine Serie kuckten, aber es eigentlich nur ein gemeinsames Zeit totschlagen war und die Stimmen aus dem TV kaschierten, dass wir uns nichts zu sagen hatten. Nun alleine auf dem Sofa, lausche ich auch nur gespannt den Vögeln zu und geniesse das alleine sein. 
     

    Weihnachten ist für mich eher ein Moment der schwere. Habe ich doch Familie, erwachsene Kinder und sitze doch auch da alleine auf dem Sofa. Letztes Jahr habe ich mich freiwillig gemeldet, die Weihnachtsfeier im Seniorenheim zu gestalten und mich befall ein grausames Zittern der Einsamkeit als ich vor den Leuten stand und sie zu diesem gemeinsamen Abend zu begrüssen. Es lies mich den ganzen Abend weiter zittern und das gut eingeübte Tischharfenspiel als musikalischer Rahmen wollte nicht klappen. Gefühlte zigtausend falsche Töne.
    Als ich um ein Moment der Stille für die fehlenden Angehörige bat zu gedenken, die gestorben sind, kullerten mir die Tränen und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken, gestorben, auf eine Wolke fortgeschwebt. Aber der Abend ging weiter und vorbei, die Senioren bedankten sich trotzdem für den schönen Abend und die gespielte Musik. Alleine zu Hause, die Katze streichelnd, entspannte ich mich und die Einsamkeit lies mich wieder los. 

     

    Gefühlte Einsamkeit ist eine Qual, und nicht einfach wegzudenken, wenn sie da ist. 
     

     

    Sie geht nicht weg, weil wir an sie glauben. Aber es ist doch so, dass wir diese NICHT sind, sondern im Moment "haben" . Wenn man diese fühlt und betrachtet, als etwas, das wahrnimmt, verändert sich auch das Gefühl. Und wenn es weg ist, sind "wir" immer noch da. Nun vielleicht in Frieden, am SEIN. ALLES kommt und geht.........

    Das funktioniert........

    Und mit der Zeit eröffnen sich neue Möglichkeiten . Denn, die Gefühle entstammen aus Vergangenem, was NICHT mehr existiert.....

    😊

  • 20.07.25, 09:38

    Ich fühle mich so jeden Tag, seit meinem Umzug in die Schweiz vor 3 Jahren, Ich verstehe Dich sehr!

  • 20.07.25, 09:33

    Als ich noch in einer Beziehung war, ertrank ich regelmässig in Einsamkeit, obwohl wir zusammen auf einem Sofa sassen, gemeinsam eine Serie kuckten, aber es eigentlich nur ein gemeinsames Zeit totschlagen war und die Stimmen aus dem TV kaschierten, dass wir uns nichts zu sagen hatten. Nun alleine auf dem Sofa, lausche ich auch nur gespannt den Vögeln zu und geniesse das alleine sein. 
     

    Weihnachten ist für mich eher ein Moment der schwere. Habe ich doch Familie, erwachsene Kinder und sitze doch auch da alleine auf dem Sofa. Letztes Jahr habe ich mich freiwillig gemeldet, die Weihnachtsfeier im Seniorenheim zu gestalten und mich befall ein grausames Zittern der Einsamkeit als ich vor den Leuten stand und sie zu diesem gemeinsamen Abend zu begrüssen. Es lies mich den ganzen Abend weiter zittern und das gut eingeübte Tischharfenspiel als musikalischer Rahmen wollte nicht klappen. Gefühlte zigtausend falsche Töne.
    Als ich um ein Moment der Stille für die fehlenden Angehörige bat zu gedenken, die gestorben sind, kullerten mir die Tränen und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken, gestorben, auf eine Wolke fortgeschwebt. Aber der Abend ging weiter und vorbei, die Senioren bedankten sich trotzdem für den schönen Abend und die gespielte Musik. Alleine zu Hause, die Katze streichelnd, entspannte ich mich und die Einsamkeit lies mich wieder los. 

     

    Gefühlte Einsamkeit ist eine Qual, und nicht einfach wegzudenken, wenn sie da ist. 
     

     

  • 20.07.25, 09:00

    Wow vielen Dank, ich höre hier so viele verschiedene Seiten zu diesem Thema. Und ich muss sagen, so habe ich noch nie darüber nachgedacht.

    Vielleicht ist es tatsächlich auch der fehlende Antrieb sich "bemerkbar/sichtbar" zu machen. Da man sich dann doch eher einfach passiv an die Seite setzt, ist eventuell auch noch mehr der introvertierte Typ und beobachtet lieber abseits das Geschehen.

  • 20.07.25, 08:31

    Ich kenne es leider auch gut, bin aber gerade dabei die Beziehung zu mir zu verbessern, denn schlussendlich bist DU der einzige Mensch, den du hast. Einsamkeit hat ja nichts damit zu tun, dass man „alleine“ ist, denn man kann sich auch in einem Raum mit 100 Leuten einsam fühlen. 

  • 20.07.25, 07:53 - Zuletzt bearbeitet 20.07.25, 07:54.

     

    Karin:

    Guten Morgen Jens

    auch wenn heute dein erster Tag der Trennung ist, muss es nicht zwingend auch der erste Tag der Einsamkeit sein. 
    Ich wünsche dir, dass du den Unterschied zwischen alleine sein und Einsamkeit sehr gut unterscheiden kannst, so wie es Rainer beschrieben hat und dir gelingt, das beste aus deiner Situation zu machen.🍀

     

    Jens:

    Ich werde dieses Gefühl ab morgen kennen lernen. Meine Frau und ich haben am 20.07.2007 geheiratet. Morgen schließt sich der Kreis. Wir trennen uns am gleichen Datum genau 18 Jahre später.

     

    Ja, auf in ein neues Kapitel (Abenteuer) Wenn die Trennung einvernehmlich ist (wie ich vermute) ist es umso spannender....😁🍀

  • 20.07.25, 07:39

    Guten Morgen Jens

    auch wenn heute dein erster Tag der Trennung ist, muss es nicht zwingend auch der erste Tag der Einsamkeit sein. 
    Ich wünsche dir, dass du den Unterschied zwischen alleine sein und Einsamkeit sehr gut unterscheiden kannst, so wie es Rainer beschrieben hat und dir gelingt, das beste aus deiner Situation zu machen.🍀

     

    Jens:

    Ich werde dieses Gefühl ab morgen kennen lernen. Meine Frau und ich haben am 20.07.2007 geheiratet. Morgen schließt sich der Kreis. Wir trennen uns am gleichen Datum genau 18 Jahre später.

     

  • 20.07.25, 07:30

     

    Thomas:

     

    Jens:

    Ich werde dieses Gefühl ab morgen kennen lernen. Meine Frau und ich haben am 20.07.2007 geheiratet. Morgen schließt sich der Kreis. Wir trennen uns am gleichen Datum genau 18 Jahre später.

    Das tut mir leid.😢

    Habe dies auch nach 18jahren Beziehung ( 9j ehe + Kinder) erleben müssen. 

    Eine Woche vor dem Hochzeitstag, der Super von uns beiden geplant war. 

    Boa krass jens wünsche dir viel Kraft und zufersicht!!!❤️

  • 20.07.25, 06:58

     

    Rainer:

    Eins mal vorab: Bindung ist für jeden Menschen das wichtigste Grundbedürfnis. Dafür hat die Evolution gesorgt, und wenn dieses Bedürfnis nicht gestillt wird, dann entsteht Einsamkeit.
     

    Dieses „alleine sein“ ist für viele ein schönes Gefühl, denn hier wird das zweitwichtigste Grundbedürfnis gestillt: die Autonomie und Selbstbestimmung


    Um das mal ganz sauber zu trennen. Einsamkeit und alleine sein ist ein großer unterschied. Man kann in einer Beziehung einsam sein und alleine überhaupt keine Einsamkeit verspüren. Klingt vielleicht paradox, ist es aber nicht. Einsamkeit auf Dauer ist ein sehr belastendes Gefühl. Es kann so schlimm werden, dass sogar physische Schmerzen empfunden werden. Die Ursache liegt fast immer an emotionaler Vernachlässigung in der Kindheit. Um das aufzuarbeiten, müsste man lernen, eine zuverlässige und liebevolle Beziehung zum eigenen inneren Kind aufzubauen. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, aber nicht unmöglich. Sich dabei Hilfe zu holen, ist vermutlich die beste Idee.

     

    Parallel dazu lohnt es sich auf jeden Fall sich einen guten Freundeskreis aufzubauen. Im fortgeschrittenen Alter auch nicht immer ganz einfach, aber durchaus machbar. 
    Du bist mit diesem Gefühl nicht alleine und wenn du dich für neue Begegnungen öffnest, dann werden sich schöne Veränderungen für dein Leben einstellen. Ich wünsche dir alles Gute dafür. 🍀🤗

    Wie definiert man "Freundeskreis"?. Ok. Ich sehe es so, dass ALLE BEGEGNUNGEN zu sozialen Interaktionen gehören (wer jetzt eben keinen so tollen Freundeskreis hat)😊

    Das Bewusstsein dafür, wer wir sind, wie wir erschaffen, schöpfen,  bewusst denken und fühlen, als Quelle.....(die wir für alles sind)

    Dann kann jede Begegnung eine Bereicherung sein.

    Man kann wählen "unter Leute zu gehn", oder für sich zu bleiben........

    Wer gut ausgerichtet ist😁

    Und so aus dem Haus geht........

    Merkt schnell, wie er auf andere wirkt, und diese beeinflusst. Das Feedback kommt sofort.

    Darum, ja , ist es relevant, sich mit seinem Inneren zu beschäftigen (das braucht Zeit für sich alleine)

    Ob mit dem inneren Kind, oder Meditationen, oder Achtsamkeitsübungen, ......Es gibt verschiedene Techniken.

    Punkt ist: wir sind es immer selber.

    Veränderung ist möglich.

    Sucht Stille....

    Atmung,

    um zu erblühen

    🌻

  • Eins mal vorab: Bindung ist für jeden Menschen das wichtigste Grundbedürfnis. Dafür hat die Evolution gesorgt, und wenn dieses Bedürfnis nicht gestillt wird, dann entsteht Einsamkeit.
     

    Dieses „alleine sein“ ist für viele ein schönes Gefühl, denn hier wird das zweitwichtigste Grundbedürfnis gestillt: die Autonomie und Selbstbestimmung


    Um das mal ganz sauber zu trennen. Einsamkeit und alleine sein ist ein großer unterschied. Man kann in einer Beziehung einsam sein und alleine überhaupt keine Einsamkeit verspüren. Klingt vielleicht paradox, ist es aber nicht. Einsamkeit auf Dauer ist ein sehr belastendes Gefühl. Es kann so schlimm werden, dass sogar physische Schmerzen empfunden werden. Die Ursache liegt fast immer an emotionaler Vernachlässigung in der Kindheit. Um das aufzuarbeiten, müsste man lernen, eine zuverlässige und liebevolle Beziehung zum eigenen inneren Kind aufzubauen. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, aber nicht unmöglich. Sich dabei Hilfe zu holen, ist vermutlich die beste Idee.

     

    Parallel dazu lohnt es sich auf jeden Fall sich einen guten Freundeskreis aufzubauen. Im fortgeschrittenen Alter auch nicht immer ganz einfach, aber durchaus machbar. 
    Du bist mit diesem Gefühl nicht alleine und wenn du dich für neue Begegnungen öffnest, dann werden sich schöne Veränderungen für dein Leben einstellen. Ich wünsche dir alles Gute dafür. 🍀🤗

  • 20.07.25, 00:28

     

    Jens:

    Ich werde dieses Gefühl ab morgen kennen lernen. Meine Frau und ich haben am 20.07.2007 geheiratet. Morgen schließt sich der Kreis. Wir trennen uns am gleichen Datum genau 18 Jahre später.

    Das tut mir leid.😢

    Habe dies auch nach 18jahren Beziehung ( 9j ehe + Kinder) erleben müssen. 

    Eine Woche vor dem Hochzeitstag, der Super von uns beiden geplant war. 

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