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  • Wenn sich Kommentare mehr um Personen drehen als um Inhalte

    Diskussion · 53 Beiträge · 7 Gefällt mir · 1.303 Aufrufe

    „Wenn sich Kommentare mehr um Personen drehen als um Inhalte“ – ist es nicht seltsam, wie wir manchmal mehr daran hängen, wie sich Menschen gegenseitig fertig machen, als am eigentlichen Thema? Es ist ein bisschen wie ein Verkehrsunfall: man weiß, man sollte wegschauen, aber auf der Autobahn bremst jeder ein Stück, um das Geschehen zu beobachten. Schadenfreude, Neugier oder einfach das Interesse am schlimmsten Moment – warum fühlen wir uns davon angezogen?

     

    Vielleicht erklärt das auch, warum Nachrichten im Fernsehen oft negativ sind. Wir berichten eher über Fehler, Konflikte und Katastrophen, statt über das Positive, das im Alltag passiert. Warum passiert das? Warum richten wir unsere Aufmerksamkeit stärker auf dramatische Situationen, statt auf die schönen Seiten?

     

    Mich interessiert, ob ihr das auch so wahrnehmt: Ist es die menschliche Neigung, das Dramatische zu fühlen, die uns zu solchen Kommentaren treibt – oder steckt etwas anderes dahinter?


    Thomas Kissing 

    19.08.25, 14:38

Beiträge

  • 20.08.25, 17:46

    Generell denke ich das diese Verhaltensweisen tief in unserer bisherigen Evolution verankert ist. Was nicht heisst das wir uns hier nicht weiterentwickeln können/sollten. Jedoch muss der Wille da sein und wie auch schon beim lebenslangen lernen, man muss sein Gehirn trainieren. 

    Der Punkt aktuell ist halt, wenn man selbst sein Bewusstsein dazu entwickelt, macht es "einsam" und das ist natürlich für viele ein großes Problem. 

  • 20.08.25, 16:15 - Zuletzt bearbeitet 20.08.25, 16:16.

    Ich finds lustig, was oft frustrierte Menschen in Personen hineininterpretieren. Ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft 

    Andrea:

     

    Hana:

    Hallo Thomas, 

    du hast mit deiner Beobachtung leider recht. Ich nehme fast nie an Aktivitäten hier teil. Doch hin und wieder schau ich mal im Forum rein. Ganz häufig sind es die gleichen Personen, die etwas schreiben. Einige recht höflich und allgemein das Thema betreffend, andere feindselig und wieder andere geben gutgemeinte Ratschläge, nach die niemand gefragt hat. Oft vergeht mir die Schreiblust, weil mit spitzen Zungen geschrieben wird, wo es nicht angebracht oder sogar überflüssig ist. 
     

    Sensationsgeilheit ist anscheinend für einige sehr interessant, weil es von den eigenen Problemen ablenkt und diese in den Hintergrund drängt. 

     

    Ich kann nur für mich sprechen, interessiert mich ein Thema nicht, schreibe ich nicht. Deine Frage begleitet mich schon lange. Danke dafür! 

    Geht mir genauso!

    Bin meist nur stiller Mitleser da ich nicht gewillt bin mich von fremden Personen beleidigen zu lassen! 

     

  • 20.08.25, 16:12

     

    Hana:

    Hallo Thomas, 

    du hast mit deiner Beobachtung leider recht. Ich nehme fast nie an Aktivitäten hier teil. Doch hin und wieder schau ich mal im Forum rein. Ganz häufig sind es die gleichen Personen, die etwas schreiben. Einige recht höflich und allgemein das Thema betreffend, andere feindselig und wieder andere geben gutgemeinte Ratschläge, nach die niemand gefragt hat. Oft vergeht mir die Schreiblust, weil mit spitzen Zungen geschrieben wird, wo es nicht angebracht oder sogar überflüssig ist. 
     

    Sensationsgeilheit ist anscheinend für einige sehr interessant, weil es von den eigenen Problemen ablenkt und diese in den Hintergrund drängt. 

     

    Ich kann nur für mich sprechen, interessiert mich ein Thema nicht, schreibe ich nicht. Deine Frage begleitet mich schon lange. Danke dafür! 

    Geht mir genauso!

    Bin meist nur stiller Mitleser da ich nicht gewillt bin mich von fremden Personen beleidigen zu lassen! 

  • 20.08.25, 08:35

    Ich glaube, das es sehr viel mit der eigenen Unzufriedenheit zu tun hat, von den eigenen Problemen abzulenken, ja und sich auch am Missgeschick oder Unglück zu erfreuen. Das es Menschen gibt, denen es noch schlechter geht. Das etwas negatives sich in der Erinnerung mehr einprägt, das war immer schon so. Ich habe einen Bekannten, der hat einmal im jugendlichen Leichtsinn einen Blödsinn gemacht, über das wird heute noch öfters gesprochen, wenn die Rede auf ihn kommt 

    Thomas Kissing:

    Ich erinnere mich noch an diese alten Fernsehsendungen, bei denen Menschen gecastet wurden. Es waren nie die, die am besten performt haben oder besonders harmonisch wirkten, über die gesprochen wurde. Nein – die Aufmerksamkeit galt denjenigen, die sich besonders seltsam, chaotisch oder peinlich verhalten haben. Auf dem Schulhof, im Büro oder beim Kaffeeklatsch – immer wurden die skurrilen Fehler und Ausrutscher weitergetragen. Die, die gut waren, gingen unter. Im Endeffekt sahen wir nur zu, um uns über andere lustig zu machen. Je verrückter das Verhalten, desto größer die Einschaltquote – je auffälliger, desto intensiver die Gespräche.

     

    Und so ist es auch bei unseren alltäglichen Interaktionen: Diskussionen über Nachbarn, Ex-Partnerinnen oder Partner, über Kollegen – meist fokussieren wir uns nur auf das Negative. Das, was zu klein, zu laut, zu störend ist. Hauptsache, es ist negativ. Doch was ist mit der anderen Seite? War wirklich alles schlecht? Gab es nie Momente, in denen es gut war? Auch Arbeitskollegen oder Vorgesetzte – waren sie immer „doof“ oder hatten sie vielleicht auch ihre positiven Seiten?

     

    Dieses Muster wiederholt sich auch bei ganzen Gruppen von Menschen: Autofahrer sehen Fahrradfahrer als rücksichtslos, während sie selbst ständig irgendwo falsch parken. Sozialhilfeempfänger würden angeblich das System ausnutzen. Immer ist es das Schlechte, das laut wahrgenommen wird – das Positive wird ausgeblendet.
     

    Ich frage mich: Warum nehmen wir so stark das Negative wahr? Ist es die Lust an der Schadenfreude, die uns antreibt? Oder ist es ein Mechanismus, um selbst unser eigenes Verhalten, unsere eigenen Fehler zu rechtfertigen, indem wir andere herabsetzen?


    Thomas Kissing 

     

  • 20.08.25, 08:01

    Es gibt in der menschlichen Kommunikation einige Content Biases. Wir kommunizieren am liebsten über: Soziales, Gefahren, Sex und Überraschendes. All dies dürfte evolutionär Sinn ergeben, denn nicht jede Information ist gleich wichtig, nur weil sie wahr ist. (Auf YouTube gibt es den Vortrag „From Folk Tales to Fake News“ von Joseph Stubbersfield)

    Den Negativity Bias finde ich besonders interessant. Dauernd wird er auf sich selbst angewandt, indem wir uns fragen, was alles schlechtes daraus folgt.🤭

    Aber mit Sprache lassen sich ganz viele Spiele spielen. Man kann die eigene Reputation beeinflussen, indem man sich gebildet ausdrückt, lustige Witze erzählt und die unlustigen nicht, und politisch korrekte Sachen von sich gibt. Man kann die Reputation anderer beeinflussen, indem man Klatsch verbreitet (sofern die Leute ihn glauben).

    Was Ad Hominem Argumente angeht, gerade in politischen Debatten: Ich bin mir nicht sicher, was das Ziel dieser Debatten ist, aber wir reden oft darüber wie über Sportwettkämpfe.

  • 20.08.25, 07:12 - Zuletzt bearbeitet 20.08.25, 07:17.

    Ganz klar die Natur meiner Meinung nach wenn ich z. B. gerade U Bahn fahre und ein alkoholisierter Mann schreit ganz laut dann gehe ich zur Sicherheit ins vordere Abteil.

     

    Also man ist alarmiert bei Konflikten das ist sicher evolutionär und klug und sicher auch wissenschaftlich belegt. 

    Klar lieber hört man gute Nachrichten aber alarmiert wird man von schlechten, und die Medien machen sich das zu nutze.

     

    Ja und manche fühlen sich wahrscheinlich von den Antworten die manche geben persönlich provoziert und greifen sie dann an...

     

     

  • 20.08.25, 07:09

    Kleine Ergänzung: Die Aufmerksamkeit für Dinge, die Angst machen, etwas Bedrohliches oder Unklares enthalten, ist immer höher als für positive Geschichten. Deswegen folgen viele Nachrichten auch dem Grundsatz "Only Bad News are Good News", wo auf die Ängste der Menschen abgezielt wird, sogar Ängste geschürt werden. 

    Wüßten Leute etwa bei einem Unfall über alle Begleitumstände bescheid, ist die Dramatik weg - das Interesse und die Neugier auch. Doch bedauerlicherweise ist das Interesse an allen Informationen, auch die Fähigkeit zur Verarbeitung der Infos so gering, der Wunsch nach Rechthaberei und Mitteilungsbedürfnis so hoch, dass sich nicht selten eine ziellose Diskussion entfacht - bis hin zu persönlichen Angriffen, wo das Thema aus dem Blick gerät. Zudem passiert es eher selten, dass Teilnehmer einen Irrtum, einen Fehler einsehen.
     

  • 20.08.25, 06:07

     

    Thomas Kissing:

    Ich erinnere mich noch an diese alten Fernsehsendungen, bei denen Menschen gecastet wurden. Es waren nie die, die am besten performt haben oder besonders harmonisch wirkten, über die gesprochen wurde. Nein – die Aufmerksamkeit galt denjenigen, die sich besonders seltsam, chaotisch oder peinlich verhalten haben. Auf dem Schulhof, im Büro oder beim Kaffeeklatsch – immer wurden die skurrilen Fehler und Ausrutscher weitergetragen. Die, die gut waren, gingen unter. Im Endeffekt sahen wir nur zu, um uns über andere lustig zu machen. Je verrückter das Verhalten, desto größer die Einschaltquote – je auffälliger, desto intensiver die Gespräche.

     

    Und so ist es auch bei unseren alltäglichen Interaktionen: Diskussionen über Nachbarn, Ex-Partnerinnen oder Partner, über Kollegen – meist fokussieren wir uns nur auf das Negative. Das, was zu klein, zu laut, zu störend ist. Hauptsache, es ist negativ. Doch was ist mit der anderen Seite? War wirklich alles schlecht? Gab es nie Momente, in denen es gut war? Auch Arbeitskollegen oder Vorgesetzte – waren sie immer „doof“ oder hatten sie vielleicht auch ihre positiven Seiten?

     

    Dieses Muster wiederholt sich auch bei ganzen Gruppen von Menschen: Autofahrer sehen Fahrradfahrer als rücksichtslos, während sie selbst ständig irgendwo falsch parken. Sozialhilfeempfänger würden angeblich das System ausnutzen. Immer ist es das Schlechte, das laut wahrgenommen wird – das Positive wird ausgeblendet.
     

    Ich frage mich: Warum nehmen wir so stark das Negative wahr? Ist es die Lust an der Schadenfreude, die uns antreibt? Oder ist es ein Mechanismus, um selbst unser eigenes Verhalten, unsere eigenen Fehler zu rechtfertigen, indem wir andere herabsetzen?


    Thomas Kissing 

    Und wenn du -ein ruhiger Mensch bist, der gerne positive Erfahrungen sammelt, bist wie ein Außerirdischer, der grade gelandet ist. 

     

    Versteh so manche Menschen, wenn man nicht alles nach machen möchte. 

     

     

  • 20.08.25, 05:38 - Zuletzt bearbeitet 20.08.25, 05:44.
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Dennis wieder gelöscht.
  • 19.08.25, 22:20

    Hallo Thomas, 

    du hast mit deiner Beobachtung leider recht. Ich nehme fast nie an Aktivitäten hier teil. Doch hin und wieder schau ich mal im Forum rein. Ganz häufig sind es die gleichen Personen, die etwas schreiben. Einige recht höflich und allgemein das Thema betreffend, andere feindselig und wieder andere geben gutgemeinte Ratschläge, nach die niemand gefragt hat. Oft vergeht mir die Schreiblust, weil mit spitzen Zungen geschrieben wird, wo es nicht angebracht oder sogar überflüssig ist. 
     

    Sensationsgeilheit ist anscheinend für einige sehr interessant, weil es von den eigenen Problemen ablenkt und diese in den Hintergrund drängt. 

     

    Ich kann nur für mich sprechen, interessiert mich ein Thema nicht, schreibe ich nicht. Deine Frage begleitet mich schon lange. Danke dafür! 

  • 19.08.25, 22:19

    Hängt davon ab wie Nachrichten gemacht sind. Gern werden Personen in den Mittelpunkt gestellt, ein "Personenkult" gebaut. Die eigentliche Sache, komplexe Inhalte treten dahinter völlig zurück. Werden per Salamitaktiken auf mehrer Nachrichten verteilt. Der Echtzeit-Journalismus spielt auch ein Rolle - eine Einordnung ist noch überhaupt nicht möglich. Schlussendlich wissen Medienmacher um die Hysterie in der Gesellschaft: Die wenigsten lehnen sich nach einer Nachricht in Ruhe zurück und überlegen eine Weile. Mit etwas Abstand und Einordnung sehen Nachrichten etwas anders aus.

  • Natürlich sollte man bei den Nachrichten auch über positives Berichten , deshalb habe ich den ORF schon mehrmals ersucht , bei den Weltnachrichten meinen Feigenbaum zu erwähnen!  Er ist wieder voller Feigen und ich kann damit die ganze Gartenanlage versorgen! Mit dem Rest mache ich dann Marmelade..! Ich denke , dass wird die Menschheit sicher interessieren …😉🙋‍♂️

  • Ich erinnere mich noch an diese alten Fernsehsendungen, bei denen Menschen gecastet wurden. Es waren nie die, die am besten performt haben oder besonders harmonisch wirkten, über die gesprochen wurde. Nein – die Aufmerksamkeit galt denjenigen, die sich besonders seltsam, chaotisch oder peinlich verhalten haben. Auf dem Schulhof, im Büro oder beim Kaffeeklatsch – immer wurden die skurrilen Fehler und Ausrutscher weitergetragen. Die, die gut waren, gingen unter. Im Endeffekt sahen wir nur zu, um uns über andere lustig zu machen. Je verrückter das Verhalten, desto größer die Einschaltquote – je auffälliger, desto intensiver die Gespräche.

     

    Und so ist es auch bei unseren alltäglichen Interaktionen: Diskussionen über Nachbarn, Ex-Partnerinnen oder Partner, über Kollegen – meist fokussieren wir uns nur auf das Negative. Das, was zu klein, zu laut, zu störend ist. Hauptsache, es ist negativ. Doch was ist mit der anderen Seite? War wirklich alles schlecht? Gab es nie Momente, in denen es gut war? Auch Arbeitskollegen oder Vorgesetzte – waren sie immer „doof“ oder hatten sie vielleicht auch ihre positiven Seiten?

     

    Dieses Muster wiederholt sich auch bei ganzen Gruppen von Menschen: Autofahrer sehen Fahrradfahrer als rücksichtslos, während sie selbst ständig irgendwo falsch parken. Sozialhilfeempfänger würden angeblich das System ausnutzen. Immer ist es das Schlechte, das laut wahrgenommen wird – das Positive wird ausgeblendet.
     

    Ich frage mich: Warum nehmen wir so stark das Negative wahr? Ist es die Lust an der Schadenfreude, die uns antreibt? Oder ist es ein Mechanismus, um selbst unser eigenes Verhalten, unsere eigenen Fehler zu rechtfertigen, indem wir andere herabsetzen?


    Thomas Kissing 

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