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  • Eigenmarken - oder: wie bescheissen Supermärkte elegant alle Beteiligten

    Diskussion · 16 Beiträge · 11 Gefällt mir · 563 Aufrufe

    Ein Thema das jeden von uns betrifft sind Eigenmarken in den Supermärkten. Aber welchen Zweck verfolgen sie? Wo geht die Fahrt hin?

    Dazu mal ein kurzer Ausflug ins Produktmarkting. Um ein Produkt vermarkten zu können braucht es ein gutes Produkt und einen darauf aufbauenden guten Namen. Das garantieren eben "Markenhersteller" mit ihrem guten und eingeführten Namen. Allerdings kostet sowohl die "Name" - bzw. die damit versprochene Qualität - Geld.

    Hier kommt die Eigenmarke ins Spiel ... und gleich auch das Prinzip der Eigenmarke ... nämlich den Preis für den guten Namen und das Versprechen von Qualität aus der Gleichung heraus. Was bleibt ist irgendeine Ware ... die Eigenmarke. Sie ist natürlich billiger, da die Qualitätsgarantie wegfällt. Und genau das passiert auch in der Realität.

    Der Aufbau von Eigenmarken ist derzeit sehr weit gediehen. Der Rewe Konzern (Billa/Merkur/ADEG/BIPA/Penny/AGM) mit "JA", Spar und Interspar mit SPAR bzw. SPAR*NATUR*PUR/Holzbauer (https://www.interspar.at/shop/lebensmittel/eigenmarken/), Hofer/Aldi mit unterschiedlichen Zukaufprodukten von Billiganbietern.

    Um ein Produkt gut vermarkten zu können brauchen wir also einen guten Ruf. Nichts einfacher als das. Der erste Schritt der Eigenmarke ist es, bestehende Produkte mit einem guten Namen einzukaufen und sie zu einem günstigen Preis (natürlich mit dem Durchscheinen lassen des Originalherstellers durch Ähnlichkeiten der Verpackung oder Verpackungsform) einen guten Ruf aufzubauen.

    Nun werfen natürlich Markenprodukte auf Dauer nicht genügend Gewinn ab bzw. sind nicht billig genug um den Mitbewerb zu konkurrenzieren. Was passiert also? Die Hersteller werden durch die abgenommenen Mengen genötigt, die Qualität des Produkts zu verringern. Was an sich kein Problem ist, das ja nicht ihr guter Name auf dem Spiel steht.

    Wie es weiter geht, sieht man im Bereich Fleisch. Zielpunkt hat mit diesem System begonnen, indem er die Fleischerei Schirnhofer in seine Geschäfte exklusiv eingebettet hat. Allerdings war Schirnhofer zu diesem Zeitpunkt für seine Produkte noch selber verantwortlich (als Fleischer). Diese Exklusivität hat jedoch auch einen Preis. Durch den Konkurs von Zielpunkt wurde auch die Fleischerei Schirnhofer stark in Mitleidenschaft gezogen.

    Die "neue Methode" macht die Abhängigkeit aber noch grösser ... es werden eigene exklusive Fleischereien aufgebaut, die vom Konzern leben und dadurch in das Konzernschema zu pressen sind.

    Die Eigenmarke macht die Lieferanten erpressbar. Im Endeffekt ist es egal, ob Lieferant A oder B im neutralen Packerl ist. Lieferanten können untereinander ausgespielt werden und das billigste (sprich - schlechteste im meist mehrfachen Sinn) Produkt wird den Kampf gewinnen.

    Das Gleiche wird längerfristig auch mit anderen Unternehmen passieren. Die abgenommene Menge und der Mangel an alternativen Kunden führt zu einer immer grösseren Abhängigkeit und daraus resultierend einer Erpressbarkeit der Lieferanten => die Qualität von Produkten wird nicht mehr von der Ehrlichkeit und fachlichen Kompetenz eines Fachunternehmens, sondern vom Rechenstift eines Supermakt-Konzerns diktiert.

    Das Ende ... der Eigenmarke wird daher ein Einheitsbrei geringer Qualität zu einem hohen Preis sein. Unternehmen die nicht für eine Supermaktkette arbeiten oder sich "unbotmäßig" verhalten werden nicht mehr herangezogen und führen maximal ein Schattendasein im Bereich Luxusgüter (wie es heute schon Firmen passiert, die nicht auf die Horrorbedingunen der Supermärkte einsteigen).

    Man sollte daher zumindest zeitweise darüber nachdenken, zu welchem Produkt man im Supermarkt greift. Letzendlich ist es wie bei Bioware (echter, nicht EU), dass natürlich der Preis der Billigware verlockend ist. Aber vielleicht sollte man doch zeitweise auch daran denken, auf ein bisschen Luxus zu verzichten und Markenware einzukaufen. Und das vor allem auch den Kindern beizubringen.

    11.09.20, 00:51

Beiträge

  • 21.09.20, 21:21


    Ich bin den Supermarkt schon fast los! Mein Gemüsekistl und meine Ouverturakistl decken fast alles ab.

    Die Foodcoops sind auch eine Möglichkeit, aber noch besser finde ich die solidarische Landwirtschaft.

    Man muss sich ein wenig umgewöhnen, aber es ist so wie früher, man kocht das, was gerade wächst und da ist!

    https://www.ouvertura.at/

    https://solawi.life/

    https://foodcoops.at/

    Das Schöne ist, man schlägt dem Markt ein Schnippchen! Als in der Zeit des Lockdowns überall Mehl ausverkauft war, haben wir ganz normal unsere Ernteanteile bekommen. Ich habe einige Freundinnen mit Mehl versorgt.


  • bin 100 % Deiner Meinung und ich find es echt schön, dass Du auch so denkst . Es werden immer mehr werden.

    In der Natur ist alles vorhanden. Man braucht nichts anzubauen und nichts zu kaufen.

  • Liebe Ingid ich mach das seit Jahren wenn ich die Möglichkeit hatte, Schwammerl suchen , Beeren,Bärlauch Spinat.....es gibt so vieles. Über Kräuter weiß ich leider zu wenig aber da würde ich gerne mein Wissengebiet erweitern....Ich glaube die Natur hat viel mehr zu bieten als jede Pharmazie!


  • oh ja Martina !!!!

    oder wir gehen in die Natur und erfahren, wieviele Dinge umsonst wachsen und viel mehr Nährstoffe und Vitalstoffe enthalten als alles, was wir kaufen können.....

    Herzlichst

    Ingrid

  • Wird wieder Zeit das wir selber anbauen und wissen was wir wirklich essen!


  • finde ich sehr intressant, was Werner von "der Tafel" berichtet......

    Lebensmittel (ich meine nicht Nahrungsmittel) gibt es kaum noch. Extrem vieles wird in Fabriken (künstiglich) erzeugt.

    Wertloses Zeug. Das bleibt dann übrig und damit füttert man dann die "armen" Menschen ????

    Ohje

  • 17.09.20, 07:17 - Zuletzt bearbeitet 17.09.20, 07:18.

    Ich kann dazu nur Eines Empfehlen. Am Dienstag hole Ich für die Tafel in vielen Märkten nicht Verkaufte Produkte ab. Die sonst weggeschmissen werden.

    Das grosse Problem ist viele wollen nicht als Arm gesehen werden und kaufen deswegen überhöhte Produkte. Bei der Tafel in Wels - leider die einzige in ganz OÖ - kannst günstig Alle Produkte einkaufen. Die natürlich vorhanden sind.

    Als Ehrenamtlicher darf Ich mir am Dienstag mitnehmen was Ich will. Und probiere viele verschiedene Essen aus. Teuer ist nicht Besser. Eigenmarken sind nicht unbedingt Schlecht. Resümee: Das Einkaufs Verhalten wird nichts verändern. Die Filialen müssen die Produkte führen. Egal ob Sie gefragt werden oder nicht.

    Das Einzige was Du beeinflussen kannst. Wieviel Du einkaufst, Wo und damit Haushalten etwas sparen und auf die Gesundheit achten.

    Bei der Tafel wurden alle Mitarbeiter und die dort Essen in kurzer Zeit Dick. Es wird zuviel Essen produziert und leider schlecht verteilt in Österreich. 

    Warum gibt's keine Tafel in allen Städten und Bundesländer. Insgesamt gibt es 8 Niederlassungen. Und eine in Wien. Viel Einfluss auf Konsum haben Organisationen wie Pensionisten Heime, Krankenhäuser, Schulen, Caritas, Rotes Kreuz, Notschlafstelle usw.

    Die Bestimmen wie die Lebensmittel Abnahme läuft. Warum kauft Welser Pensionisten Heim FPÖ ÖVP in Wels bei Billa ein. Politik beeinflusst wer lebt und stirbt im HANDEL. Weil nur die Menge zählt und den Preis ausmacht.

    Individuelle Befindlichkeiten im Einkauf beeinflussen gar nichts ausser das Ego und das Geld Bröserl. 😂🤫😎🙏🇦🇹💖

  • Bobby (15.09.2020 05:12):

    Hallo Alfred,

    grundsätzlich stimmen deine Behauptungen zu einem großen Teil.
    Doch ich behaupte: Diese dystopische Realität ist zu einem gewissen Teil durch bewusstes Verhalten einer kritischen Masse Konsumierender umkehrbar.

    Wir haben jetzt Supermärkte seit Billa. Keinen Konsumenten hat es jemals gestört, dass z.B. der Original-Billa die ganze Zeit wegen schlechter Arbeitsbedingungen im Fokus gestanden ist. Niemanden stört, dass gerade vom Rewe Konzern bereits seit 20 Jahren Versuche gemacht werden, wie sich die Automatenfiliale umsetzen lässt (Jobabbau bzw. Wechsel auf geringer qualifiziertes (billigeres) Personal weil nurmehr Regale schlichten.

    Hofer importiert low-quality Marken. Spar importiert Billigware aus Italien.

    Und da sind wir noch nicht mal bei dem Thema, wie sich die Produkte durch den Supermarkt verändert haben.

    Wenn ich das richtig verstanden habe: Ein Einzelhandelsketten-Konzern baut eine Eigenmarke auf, welche billiger und fast immer auch schlechter ist als das vergleichbare Markenprodukt; und der Markenhersteller poduziert und liefert aufgrund der hohen Marktkonzentration ebenso die billigere Eigenmarke für den Handelskonzern - mit all den von dir erwähnten unerfreulichen Folgen.

    ===///===

    Ich möchte die Frage stellen:
    Aber muss das denn wirklich sein?

    Nein, muss es nicht zwangsweise. Ganz im Gegenteil, es gibt (neben den merketingmäßig beworbenem Zeug) auch tatsächiche theoretisch positive Ansätze. Ein grosser Teil davon dient jedoch meistens nur dazu, höhere Preise für die gleiche Ware zu lukrieren.

    Und langfristig bleibt einfach eine Eigendynamik dieser Veränderungen nicht aus. Und kein Supermarkt wird aus irgendwelchen sozialen oder gesundheitlichen Erwägungen auf die nicht ganz unbedeutenden Margen verzichen, die in der Branche lukriert werden. Da muss man halt auch gut zwischen Werbung (etwa seit 2000 hat sich die Industrie ja die etischen Grundlagen verändert, sodass Werbeaussagen nicht mehr wahr sein müssen) und tatsächlichem Geschehen unterscheiden.

    Wer es sich leisten kann und entsprechend empfindliche Geschmacksknospen hat, sollte doch immer wieder ein Produkt von der Konkurrenz (Markenprodukt oder Eigenmarke einer anderen Handelskette) probieren, um informiert zu sein, welches Produkt das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat.

    Als ich vor zwei Jahren eine Freundin in Oberösterreich besuchte, durfte ich durch Zufall erfahren: Die Marken "Jeden Tag" und "Natürlich für uns" sind mit dem Konkurs von Zielpunkt gar nicht vom Markt verschwunden, sondern gibt es auch weiterhin bei Unimarkt. Und seither bestelle ich bei Unimarkt (liefert mit der Post in ganz Österreich) ziemlich regelmäßig.

    Natürlich. Jede Firma wird versuchen zu überleben. Bzw. handelt es sich bei vielen Produkten ja um Genossenschaften die dahinter stehen, und einfach verkaufen müssen. Die Frage ist dann halt immer, zu welchem Preis und damit zu welcher Qualität sie sich bei einer neuen Kette anbiedern müssen.

    So verschaffe ich mir unvergleichliche Geschmackserlebnisse vor allem im Sortiment Milchprodukte und auch in einigen anderen Bereichen. Was ich damit aufzeigen möchte: Nicht jede Eigenmarke muss zwangsläufig eine Qualitäts-Verschlechterung bedeuten. Mein absoluter Favorit sind die "Biskotten natürlich für uns" - die sind besser als vom Markenhersteller aus dem 17. Wiener Gemeindebezirk.

    Welche Marke schmeckt ist natürlich sehr individuell. Das Problem ist eher, dass unser Geschmack ja in der Kindheit geprägt wird. D.h. die Eigenmarke ist (sowieso auch über ihre Einführung) ein Langzeitprojekt. Damit wird eben der Geschmack einer ganzen Generation geprägt (neben diversen industriell generierten Moden). D.h. je mehr Eltern Eigenmarken an ihre Kinder verfüttern, desto mehr wird dieser Geschmack auch gespeichert und kann sogar dazu führen, dass "echte" Ware gar nicht mehr gemocht wird.

    Und zuletzt eine kurze Abschweifung vom Thema Eigenmarken: Die Menschen schätzen es nicht, wenn unzählige Ausnahmen für Sonderangebote gelten und penetrant nach der Kundenkarte gefragt wird und das Personal auch noch schlecht bezahlt wird bzw. nach relativ kurzer Zeit ausgetauscht wird um günstig zu bleiben. Spar hat Rewe wohl nicht wegen der kostenpflichtigen Masken überholt, sondern mutmaßlich wegen der Atmosphäre, welche bei einem Einkauf in einer Rewe-Filiale wohl irgendwie doch spürbar ist.

    Spar war schon vor Corona Marktführer. Habe ich vorigen Herbst zufällig mal rausgesucht ... hat mich auch gewundert.

    Rewe ist ja generell teuer. Letztendlich sind die diversen Rabatte auf die Preise aufgeschlagen. D.h. der Kunde zahlt sich letztendlich (wie sowieso bei jeder Werbung) jede Kundenbindung und Marktingaktion die nicht vom Hersteller ausgeht sowieso selber.

    Langfristig wird es sich ohnehin nicht lohnen Lieferanten UND Kunden schlecht zu behandeln.

    Es lohnt sich ja jetzt schon .... Und je geringer die Alternativen werden, desto weniger Wahlmöglichkeit. Und sind die Hersteller einmal kaputt, wird's auch keine Neuen mehr geben.

  • 15.09.20, 18:01 - Zuletzt bearbeitet 15.09.20, 18:51.

    ... Wer es sich leisten kann und entsprechend empfindliche Geschmacksknospen hat, sollte doch immer wieder ein Produkt von der Konkurrenz (Markenprodukt oder Eigenmarke einer anderen Handelskette) probieren, um informiert zu sein, welches Produkt das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat.... 

    Ich habe mich auch selbst etwas damit beschäftigt, und Produkte von den Inhaltsstoffen verglichen.

    Beim Schokopudding aus dem Kühregal und Frühstücksflocken hatten jeweils das teuere Markenprodukt mehr Kalorien und mehr Zucker. Säfte das selbe, der Billigorangensaft hat uns vom Geschmack und weniger Zucker überzeugt.

    Marke oder Preis heißt nicht automatisch besseres Produkt.

    Zum Eingangstitel... Supermärkte bexxxeisen uns Konsumenten. Man braucht sich nur die Inhaltsstoffe von den Produkten durchlesen. Ein Klassiker, das Erdbeerjoghurt, das fast keine Erdbeere (pro Becher eine halbe Beere!) gesehen hat.

    Der Erdbeergeschmack wird vielmehr mit Hilfe von Schimmelpilzkulturen und Holzspänen produziert.

    Auch das teure Markenerdbeerjoghurt hat bei den Inhaltsstoffen stehen "natürliche Aromen", was im Grunde NICHTS aussagt. 

    Alles nazulesen. 

  • 15.09.20, 05:12 - Zuletzt bearbeitet 15.09.20, 05:14.

    Hallo Alfred,

    grundsätzlich stimmen deine Behauptungen zu einem großen Teil.
    Doch ich behaupte: Diese dystopische Realität ist zu einem gewissen Teil durch bewusstes Verhalten einer kritischen Masse Konsumierender umkehrbar.

    Wenn ich das richtig verstanden habe: Ein Einzelhandelsketten-Konzern baut eine Eigenmarke auf, welche billiger und fast immer auch schlechter ist als das vergleichbare Markenprodukt; und der Markenhersteller poduziert und liefert aufgrund der hohen Marktkonzentration ebenso die billigere Eigenmarke für den Handelskonzern - mit all den von dir erwähnten unerfreulichen Folgen.

    ===///===

    Ich möchte die Frage stellen:
    Aber muss das denn wirklich sein?

    Wer es sich leisten kann und entsprechend empfindliche Geschmacksknospen hat, sollte doch immer wieder ein Produkt von der Konkurrenz (Markenprodukt oder Eigenmarke einer anderen Handelskette) probieren, um informiert zu sein, welches Produkt das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat.

    Als ich vor zwei Jahren eine Freundin in Oberösterreich besuchte, durfte ich durch Zufall erfahren: Die Marken "Jeden Tag" und "Natürlich für uns" sind mit dem Konkurs von Zielpunkt gar nicht vom Markt verschwunden, sondern gibt es auch weiterhin bei Unimarkt. Und seither bestelle ich bei Unimarkt (liefert mit der Post in ganz Österreich) ziemlich regelmäßig.

    So verschaffe ich mir unvergleichliche Geschmackserlebnisse vor allem im Sortiment Milchprodukte und auch in einigen anderen Bereichen. Was ich damit aufzeigen möchte: Nicht jede Eigenmarke muss zwangsläufig eine Qualitäts-Verschlechterung bedeuten. Mein absoluter Favorit sind die "Biskotten natürlich für uns" - die sind besser als vom Markenhersteller aus dem 17. Wiener Gemeindebezirk.

    Und zuletzt eine kurze Abschweifung vom Thema Eigenmarken: Die Menschen schätzen es nicht, wenn unzählige Ausnahmen für Sonderangebote gelten und penetrant nach der Kundenkarte gefragt wird und das Personal auch noch schlecht bezahlt wird bzw. nach relativ kurzer Zeit ausgetauscht wird um günstig zu bleiben. Spar hat Rewe wohl nicht wegen der kostenpflichtigen Masken überholt, sondern mutmaßlich wegen der Atmosphäre, welche bei einem Einkauf in einer Rewe-Filiale wohl irgendwie doch spürbar ist.

    Langfristig wird es sich ohnehin nicht lohnen Lieferanten UND Kunden schlecht zu behandeln.
     


  • einzige Möglichkeit sehe ich darin, nur noch vom Erzeuger selbst zu kaufen bzw ganz ganz viel selbst herzustellen .... :-(

    Mühsam - aber es ist möglich

    Ingrid

  • 13.09.20, 08:10

    Servus Alfred,

    ein wirklich guter Beitrag, schreibst wie ein Kenner der Szene. Ein wahres Wort, genauso ist es. Auch lassen die Konzerne den Lieferanten die Eigenmarke mit bestimmten Produkt mit-entwickeln, Arbeitsprozess ca. 1 Jahr, Arbeitspensum und alle Risikos sind beim Lieferanten. Nach 2- er Saison und gutem Absatz wurde der Lieferant getauscht... weil ein anderer die Ware um -0,10 Euro billiger anbot. 

    Keine geschäftliche Etik. Daher heimische kleine Produzenten unterstützen und wenn möglich dort einkaufen. Dann haben wir alle was davon.

    LG Jara

  • Maria (12.09.2020 00:17):

    .... Man sollte daher zumindest zeitweise darüber nachdenken, zu welchem Produkt man im Supermarkt greift...

    Das ist eine löbliche Ansage, Tatsache ist aber, dass in Ö gut 1.25 Millionen Menschen armutsgefährdet sind. Also oft keine Wahl haben. 

    Wer zu hiesigen (Bio) Produkten greifen will und kann (finanziell) tut das sowieso. 

    Solange aber billigere Lebensmittel angeboten werden, was übrigens oft die selbe Markenfirma produziert, nur halt eben in andere Kartons abgefüllt wird, solange werden diese Produkte auch gekauft. 

    Nachzulesen unter "Wer zu wem". 

    https://www.stern.de/wirtschaft/news/aldi--lidl--penny--wer-hinter-den-discounter-eigenmarken-steckt-7388608.html

    Mit den Armutsgefährdeten hat Du natürlich recht, und da ist die Wahl natürlich nicht gegeben. Wobei man auch hier sagen muss ... der Gewinn eines Herstellers ist natürlich die Summe aller Produktverkäufe. Und wird der Hersteller von Supermärkten zu geringen Gewinnmargen gezwungen, dann muss natürlich das Markenprodukt entsprechend teurer werden.

    Die Armutsgefährdeten  sind daher nicht unbedingt eine Ausrede ... denn vor 50 Jahren konnten sich auch armutsgefährdete Familien die Markenprodukte noch leisten. Mussten sie, weil es nichts anderes gab. Und diese Produkte eben auch noch einen vernünftigen Preis hatten (spielen natürlich andere Faktoren auch noch mit).

    Ja, aber eben die selbe Markenfirma produziert, unter den Vorgaben des Supermarktes. Und das ist die Krux an der Geschichte ... dass eben im "Supermarkt"-Billigangebot nicht die gleiche Ware drinnen ist, die im Markenprodukt drin ist. Sondern für Großkunden und Sonderangebote sehr oft speziell produziert wird.

  • 12.09.20, 00:17 - Zuletzt bearbeitet 12.09.20, 00:38.

    .... Man sollte daher zumindest zeitweise darüber nachdenken, zu welchem Produkt man im Supermarkt greift...

    Das ist eine löbliche Ansage, Tatsache ist aber, dass in Ö gut 1.25 Millionen Menschen armutsgefährdet sind. Also oft keine Wahl haben. 

    Wer zu hiesigen (Bio) Produkten greifen will und kann (finanziell) tut das sowieso. 

    Solange aber billigere Lebensmittel angeboten werden, was übrigens oft die selbe Markenfirma produziert, nur halt eben in andere Kartons abgefüllt wird, solange werden diese Produkte auch gekauft. 

    Nachzulesen unter "Wer zu wem". 

    https://www.stern.de/wirtschaft/news/aldi--lidl--penny--wer-hinter-den-discounter-eigenmarken-steckt-7388608.html

  • Gerlinde (11.09.2020 14:13):

    Das habe ich erschrenderweise selbst schon festgestellt - es gibt bereits viel mehr Eigenmarken als Markenprodukte.  Dennoch versuche ich immer diese zu wählen, um diese unabhängiger am Leben zu erhalten. Von den sogenannten Bioprodukten im Supermarkt halte ich nicht viel, wenn Bio dann im Bioladen....


    Das ist mir auch aufgefallen, drum ist es ja für mich auch zum Thema geworden. Denn in den letzten paar Jahren setzen die Märkte verstärkt auf Eigenmarken. Und die Corona Krise wird da auch ihres dazu beitragen, Fachbetriebe zu destabilisieren und stärker erpressbar zu machen.

  • 11.09.20, 14:13

    Das habe ich erschrenderweise selbst schon festgestellt - es gibt bereits viel mehr Eigenmarken als Markenprodukte.  Dennoch versuche ich immer diese zu wählen, um diese unabhängiger am Leben zu erhalten. Von den sogenannten Bioprodukten im Supermarkt halte ich nicht viel, wenn Bio dann im Bioladen....

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