Hallo Alle,
in den letzten Tagen wurden mir von einer für mich sehr interessanten Person genau diese Fragen gestellt. Wow dachte ich zunächst. Zu einem das die bisherigen Texte in unserem Austausch um ein vielfaches länger waren, zu anderem weil es eine ganz klare Aussage für mich inne hatte die lautete "Zeige dich mir wer du bist" in seiner ursprünglichsten und ehrlichsten Form.
Es hatte mich erfasst wie eine Druckwelle einer Explosion die ich auf mich zukommen sah und mich erfasste. Die Luft blieb für einen Moment weg und der Kopf war leer.
Ich sammelte meine Gedanken und begann in mich hinein zu fühlen, zu spüren um dies alles was in mir und meinen Zellen gespeichert ist zu beschreiben.
Aus irgendeinem Grund entschied ich im Unterbewusstsein mich so zu beschreiben was ich von anderen Menschen über mich gehört habe. Ich wusste zunächst nicht warum. War es aus Scham, sich selbst zu beschreiben? Vielleicht weil ich nicht wollte das ich arrogant wirke? Oder möglicherweise aus mangelndem Selbstbewusstsein?
Es brauchte ein paar Tage um mir selbst auf die Spur zu kommen.
Kürzlich habe ich ein Buch meines alten Mentors in die Finger bekommen. Mit ihm habe ich oft im Kreis gesessen, von ihm gehört und mit ihm geteilt. Ob es in einem Männerseminar oder in der Ausbildung für nichthierariche gewaltfreie Kommunikation gewesen ist. Aber auch was er mit mir im Zwiegespräch mitgeteilt hat bei einem Glas Wein am Feuer in Schottland. Er ist sehr inspirierend für mich gewesen und ist es heute noch. Danke Holger
In diesem Buch habe ich seine Worte von damals in meinem Geist wiederbeleben können. Ein großes Thema ist das Spiegeln. Beim Spiegeln erzählt zunächst eine Person über das selbst erlebte. Aus seiner eigenen Geschichte, Beobachtungen auf einem Schwellengang (Intuitive Spaziergänge in der Natur). Das Gehörte wird dann in Form einer Geschichte zurück erzählt.
In diesem Prozess der Selbstwerdung durch das "Du" das mit uns gegenwärtig ist und uns spürbar hört, sieht und meint werden wir wahrgenommen. Laut Martin Buber , ein österreichisch-israelischer jüdischer Religionsphilosoph sowie der allgemeinen menschlichen Lebenserfahrung, bekommen die Dinge, die wir erleben, an denen wir wachsen können, erst dann eine Bedeutung, wenn es ein solches "Du", also jemand der dir mit reinem Herzen zuhört, gibt.
Und in meinem Falle war es eine Person der ich noch nie begegnet bin, die diesen positiven Trigger des ehrlich-gesehen-werden-wollens bei mir ausgelöst hat.
Und seit dem wir Menschen ein eigenes Ich Bewusstsein entwickelt haben gibt es auch die Sehnsucht uns mitzuteilen und so wie wir sind wahrgenommen zu werden. Unsere Stärken wie unsere Ängste, unsere Gefühle und unsere Schattenseiten.
Ich wünsche euch selbst diese Erfahrung zu machen....und diejenigen die dies schon erlebt haben, lade ich ein über diesen Moment zu schreiben.
Ihr könnt euch aber auch hier zeigen und beschreiben....Wer bin ich? Was macht mich aus? Was ist mir wirklich wirklich wichtig?
Das war dass was ich über mich gehört habe!
Ich habe gehört das Michael ein guter empathischer und achtsamer Zuhörer ist der wertschätzend mit seinen Mitmenschen umgeht. Ihm soll wichtig sein nicht Übergriffig oder Gewalttätig zu werden, weil seine Kindheit nur daraus bestand. Die positive Entwicklung seiner Kinder und ihre Gesundheit sind ihm sehr wichtig. Er sorgt für sich und seine Balance, lädt ein und kann Grenzen setzen. Ewiges lernen und verstehen prägt seinen Lebensmittelpunkt genauso wie eine hilfreiche Ordnung ins Chaos zu bringen. Über ihn wird erzählt das er ein sehr mutiger Mann ist, und anderen beiseite steht wenn sie ihn darum bitten. Manchmal ist er aber auch hilflos und zweifelt, sehnt sich nach Nähe und Geborgenheit. Er möchte gern sein Herz öffnen und tief vertrauen, auch wenn er weiß das er dabei verletzt werden kann. Er ist lieber unterwegs um neues zu erkunden, als sich mit Symbolen zu umgeben. Er lebt einfach und bescheiden und weiß das er nicht schlechter ist als jeder andere.
Das ist dass was ich über mich gehört habe, was ich denke und fühle.
Seit achtsam und wertschätzend miteinander,
euer Micha