Stell dir vor:
Du sitzt bei einem gemütlichen Abendessen mit Freunden.
Die Gastgeberin bringt voller Stolz ein selbstgekochtes Gericht an den Tisch. Du probierst – und merkst sofort: Das ist überhaupt nicht dein Geschmack.
Dann lächelt sie dich an:
„Schmeckt’s?“
Du nickst.
Du lächelst.
Und sagst:
„Köstlich!“
Obwohl du innerlich denkst: „Ich muss das irgendwie runterkriegen…“
Warum machen wir das?
Weil diese kleine Lüge etwas beschützt:
- ihre Freude,
- die Harmonie des Abends,
- und vielleicht auch dein Image als „unkomplizierter Gast“.
Doch genau hier wird’s spannend:
Ist das eigentlich Höflichkeit – oder schon ein kleiner Selbstverrat?
Unter der Oberfläche brodelt oft ein innerer Konflikt:
„Will ich ehrlich sein – oder will ich dazugehören?“
„Schütze ich andere – oder meine eigene Ruhe?“
Ich glaube:
Diese Alltagslügen sind stille Kompromisse, mit denen wir durchs Leben navigieren.
Manchmal fühlen sie sich an wie Rettungsringe – manchmal eher wie Handschellen.
📌 Deshalb frage ich EUCH:
1️⃣ Welche „Schutzlüge“ hast du diese Woche benutzt?
(„Mir geht’s gut“, „Ich bin nur gerade viel beschäftigt“, „Das passt schon…“)
2️⃣ Wann wurde aus Höflichkeit plötzlich eine Last?
3️⃣ Hast du jemals eine Beziehung gerettet, weil du nicht ehrlich warst?
💬 Teilt eure Gedanken dazu – ganz offen.
Egal ob du denkst:
✨ „Lügen sind das Schmiermittel des sozialen Miteinanders.“
⚖️ „Jede Lüge hinterlässt einen Riss in der Wahrheit.“
🌪️ „Ich hab einfach keine Lust mehr auf Masken.“
Denn:
Je ehrlicher wir über Unehrlichkeit sprechen, desto klarer erkennen wir uns selbst.
Thomas Kissing