Wenn wir an unser Auto denken, ist völlig klar: Das muss regelmĂ€Ăig gewartet werden. Der TĂV alle zwei Jahre ist Pflicht, und auch die Inspektion lassen wir meist pĂŒnktlich machen. Wir gönnen dem Wagen das beste Ăl, tanken ab und zu den âguten Spritâ, fahren mal bewusst eine lĂ€ngere Strecke, damit sich der Motor freifahren kann.
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Ein Kratzer im Lack? FĂŒr manche fast ein kleiner Nervenzusammenbruch. Ein verdĂ€chtiges Rappeln oder Knirschen? Da wird sofort gegoogelt oder direkt ein Termin in der Werkstatt gemacht â man will ja nicht riskieren, dass aus einem kleinen Problem ein groĂes wird.
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Wir parken nicht unter BĂ€umen, damit der Lack nicht durch Vogelkot ruiniert wird. Wir saugen regelmĂ€Ăig den Innenraum, prĂŒfen Ălstand, BremsflĂŒssigkeit, Reifendruck. Und viele leisten sich sogar eine Garage oder mieten eine â nur damit das Auto sicher, trocken, geschĂŒtzt steht. Warum? Weil das Auto teuer war. Oder noch abbezahlt wird. Oder geleast ist â und wehe, da ist am Ende ein groĂer Kratzer dran. Das könnte richtig teuer werden!
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Und dann ist da unser Körper.
Unser âFahrzeug fĂŒrs Lebenâ.
Unersetzbar.
Nicht leistbar.
Nicht austauschbar.
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Wie oft gehen wir da freiwillig zur âInspektionâ?
Wie schnell reagieren wir, wenn âirgendwas komisch klingtâ oder ânicht ganz rund lĂ€uftâ?
Wie oft gönnen wir uns mal den âguten Spritâ â in Form von Schlaf, frischer Luft, guten Gedanken, nĂ€hrender ErnĂ€hrung oder liebevoller Bewegung?
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Wir behandeln unser Auto oft mit mehr Achtsamkeit als unseren eigenen Körper.
Dabei sind wir selbst das einzig wirklich Wertvolle, das wir nicht leasen können.
Wir haben keine RĂŒckgabemöglichkeit, keine Ersatzteile auf Knopfdruck, keine Vollkasko fĂŒrs Leben.
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Was ist uns mehr wert?
Das Auto.
Oder wir selbst?
Thomas KissingÂ