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  • Ist dieses Diskussionsforum eine Selbsthilfegruppe? 😉

    Diskussion · 1.130 Beiträge · 38 Gefällt mir · 12.140 Aufrufe
    Marta aus Haag

    Mein Aufenthalt auf der Plattform „Gemeinsam Erleben“ jährt sich zum ersten Mal.

    Ich habe viel unternommen, einige recht feine Menschen kennen gelernt, im Diskussionsforum gelesen, geschrieben, diskutiert, gelacht,… online Kontakte geknüpft, sie ins echte Leben „getragen“. Viel von euch gelernt, Zuspruch, Kritik, Trost und Verständnis erfahren. Und oft war und ist es einfach nur mega unterhaltsam und lustig mit euch. Danke! 🙏

    Mal war ich recht viel da und dann wieder gar nicht.

     

    Irgendwann fiel mir auf, dass ALLE die sich hier im Forum aufhalten und sogar länger verbleiben eine Gemeinsamkeit eint. Ich würde mal behaupten, dass sich jeder hier in einer Übergangszeit oder sogar einer Krise seines Lebens befindet.

     

    So sind manche ernsthaft krank und schon länger zuhause, man liest von körperlichen Erkrankungen, Depressionen, Burn-Out,…

    Andere trauern um den Partner oder um eine Beziehung. Manche haben ihre Pension angetreten und kommen mit der Situation weniger gut zurecht, während andere sich noch in der „aktiven“ Phase befinden, aber gerade joblos sind.

    So manche/r bemerkt seine sinkende Leistungsfähigkeit, oder dass nicht mehr alle Lebensziele zeitlich umgesetzt werden können und man sie verabschieden muss.

    Und einige wenige sind sogar erleuchtet oder glauben zumindest alles schon durchschaut zu haben. 😉

    Viele sind aus oben genannten Gründen frustriert und ganz viele fühlen sich einsam.

     

    Jeder von uns hat eine andere Art seine inneren Spannungen auszuleben. Nicht alles kann man durch Sport bewältigen. Einige Aspekte müssen beweint, besprochen, ausgestritten, belacht… werden.

    So trifft man hier die ganze lustvolle Palette die ausgelebt werden will durch Diskussion und Streit, Spott über Ärger, Klamauk und Spaß, und nicht zu vergessen durch die Musik, … alles ist vertreten und auch gerechtfertigt.

     

    Wie schaut ihr auf die Diskussions-Ecke?

    Welchen Nutzen habt ihr von diesem Plätzchen?

    Fühlt ihr euch von den vielen Soziologen und Psychologen bzw. den stillen Mitlesern beobachtet? 😎

    Sorgen wir mit unserem „Schauspiel“ für eine gute Unterhaltung? 😉

    Wollen wir uns austauschen? 🍀

    02.08.25, 20:20

Beiträge

  • 19.11.25, 20:18

     

    Mandi:

     

    Karin:

    Ich gebe Marta recht, eine zerbrochene Liebe wird unter den Teppich gewischt und Stärke gefordert die grade fehlt. Kritik am Charakter und Sozialverhalten muss man einstecken.

    Achso, dann habe ich Marta falsch verstanden. Ich dachte an Menschen, die nie eine tiefere Beziehung hatten und dies betrauern. Nicht an langjährige Beziehungen, die zerbrochen sind.

    Das "nie gehabt" hat mich auch jetzt noch auf die falsche Fährte geführt, Kommentar deshalb gelöscht.

    Mandi, es gibt auch Leute, die sich eine Beziehung sehnlichst wünschen und es gelingt nicht mal ein Anfang. Die dürfen auch traurig sein, so wie jemand, der Profitänzer werden wollte aber das Talent gefehlt hat oder die Eltern andere Pläne für ihm hatten. Und, und, und,…

    Ein Trauerprozess dauert solange er halt dauert, das ist individuell.

  • 19.11.25, 20:17

     

    Karin:

    Nö, vielleicht habe ich sie falsch verstanden, vielleicht meinte sie beide Arten die wir interpretiert haben… 

    Macht nichts, haben wir eben beide Varianten durch.

  • 19.11.25, 20:14

    Nö, vielleicht habe ich sie falsch verstanden, vielleicht meinte sie beide Arten die wir interpretiert haben… 

    Mir sind schon auch Menschen begegnet, die nie eine Beziehung hatten obwohl sie es sich gewünscht hatten. (aus gesundheitlichen Gründen oder optischen) Meist idealisieren sie es noch, gestärkt durch Hollywoodfilme und Kitschserien und leiden deswegen mehr weil ihnen das Wunderschönste nie vergönnt war.

    Mandi:

     

    Karin:

    Ich gebe Marta recht, eine zerbrochene Liebe wird unter den Teppich gewischt und Stärke gefordert die grade fehlt. Kritik am Charakter und Sozialverhalten muss man einstecken.

    Achso, dann habe ich Marta falsch verstanden. Ich dachte an Menschen, die nie eine tiefere Beziehung hatten und dies betrauern. Nicht an langjährige Beziehungen, die zerbrochen sind.

    Das "nie gehabt" hat mich auch jetzt noch auf die falsche Fährte geführt, Kommentar deshalb gelöscht.

     

  • 19.11.25, 20:05 - Zuletzt bearbeitet 19.11.25, 20:06.

     

    Marta:

    Aber alles hat seine Daseinsberechtigung.

    Gut, jetzt hast du auf meinen gelöschten Kommentar geantwortet.

    Nichts von all dem genannten ist natürlich verboten

    Und niemand kann in den Schuhen eines anderen gehen, das stimmt auch.

  • 19.11.25, 20:00

     

    Mandi:

     

    Marta:

    Wieso? Warum darf man darüber nicht traurig sein?

    Die einen haben sehr Wertvolles verloren, die anderen nie gehabt.

    Was bringt es? Wird durch diese Traurigkeit mein aktuelles Leben besser, erfüllter, freudvoller? Nein? Dann lasse los, was gar nie da gewesen ist. Anders gesagt, hadere nicht mit der Vergangenheit, denn es gibt nur den gegenwärtigen Moment.

    Trauer gehört zum Loslassprozess dazu.

    Wenn du zB 2 Frauen vergleichst, eine geplant kinderlos, die andere unfreiwillig, wirst du auch ihren verschiedenen Umgang mit dem Thema Kind verstehen und achten. Genauso verhält es sich bei Beziehungswunsch. Die einen sind moderne Mönche, die anderen hoffnungslose Romantiker. Und ein paar Grautöne wirds dazwischen auch geben. 😉

    Aber alles hat seine Daseinsberechtigung.

  • 19.11.25, 19:52 - Zuletzt bearbeitet 19.11.25, 19:56.

     

    Karin:

    Ich gebe Marta recht, eine zerbrochene Liebe wird unter den Teppich gewischt und Stärke gefordert die grade fehlt. Kritik am Charakter und Sozialverhalten muss man einstecken.

    Achso, dann habe ich Marta falsch verstanden. Ich dachte an Menschen, die nie eine tiefere Beziehung hatten und dies betrauern. Nicht an langjährige Beziehungen, die zerbrochen sind.

    Das "nie gehabt" hat mich auch jetzt noch auf die falsche Fährte geführt, Kommentar deshalb gelöscht.

  • 19.11.25, 19:48 - Zuletzt bearbeitet 19.11.25, 19:53.

     

    Marta:

    Wieso? Warum darf man darüber nicht traurig sein?

    Die einen haben sehr Wertvolles verloren, die anderen nie gehabt.

    Wegen Missverständnis gelöscht.

  • 19.11.25, 19:15

     

    Karin:

    Ich zügle noch ein Thema aus dem Wunschbrunnen hier rüber:

     

     

     

    Es war für mich immer selbstverständlich meine Familienmitglieder Partner zu begleiten bei Arztbesuchen, Therapietermine, Spitalaufenthalte. Aus dem 4 Ohrenprinzip und als moralische Stütze. 

    Ich war traurig, das umgekehrt nicht das selbe galt, weil ich ja die „alles tragen könnende“ war und Ärzte nicht so sein Ding waren.  Dann, als meine jüngere Tochter erwachsen war, begleitete sie mich zwei Mal und ich fand das sehr schön, war ganz gerührt. Ja, es tut der Seele gut nicht alleine im Wartezimmer und Besprechungszimmer zu sein.
     

    Aber es war mir peinlich, weil sie sehr dramatisch sein kann. Inzwischen bewältige ich meine Arztbesuche ganz alleine weil es mir so lieber ist. Kein Drama, kein Aufhebendes. Das letzte Mal wäre schön gewesen, wenn jemand Vernünftiges dabei gewesen wäre, wegen 4 Ohrenprinzip, bin etwas durcheinander gewesen und nicht sicher es richtig verstanden zu haben. Egal, es kommt gut, mehr muss man nicht wissen.

     

    Kinder sind die falschen als Begleiter, also gefühlt unter 40 sind sie selbst überfordert, zu wenig erfahren. Jemand der mehr Abstand hat ist sicher hilfreicher als Begleitperson.

  • 19.11.25, 19:12

    Ich zügle noch ein Thema aus dem Wunschbrunnen hier rüber:

     

    Marta:

     

    Ute:

     

     

    John, die Vorsorge ist für EUER Wohl! Ihr sollt da nicht hingehen, um uns einen Gefallen zu tun oder später krank uns nicht zur Last zu fallen! Es geht um EURE ganz persönliche Gesundheit! Und nein, da braucht es zur Vorsorge nun wirklich keine "Mutti-Begleitung".

     

    Das ist es nicht Ute. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man alleine oft recht unkonzentriert ist oder es bleibt einem sprichwörtlich das Hirn stehen bei unliebsamen Nachrichten, die den eigenen Körper betreffen.

    4 Ohren hören mehr und 2 Gehirne merken sich mehr als die Hälfte davon. Es muss nicht der/die eigene Partner:in sein, aber ein emotionaler Support in unserem Alter ist ein echt netter und hilfreicher Freundschaftsdienst, der der Seele so gut tut.

    Ich möchte hier erwähnen, dass eine extrem ausgeprägte Selbstständigkeit in den meisten Fällen eine Traumafolge ist und nichts Natürliches. Um Hilfe zu bitten und sie anzunehmen ist gesund und darf wieder normalisiert werden.

    Die Hilfestellung sollte natürlich in beide Richtungen möglich sein. 🍀

     

    Es war für mich immer selbstverständlich meine Familienmitglieder Partner zu begleiten bei Arztbesuchen, Therapietermine, Spitalaufenthalte. Aus dem 4 Ohrenprinzip und als moralische Stütze. 

    Ich war traurig, das umgekehrt nicht das selbe galt, weil ich ja die „alles tragen könnende“ war und Ärzte nicht so sein Ding waren.  Dann, als meine jüngere Tochter erwachsen war, begleitete sie mich zwei Mal und ich fand das sehr schön, war ganz gerührt. Ja, es tut der Seele gut nicht alleine im Wartezimmer und Besprechungszimmer zu sein.
     

    Aber es war mir peinlich, weil sie sehr dramatisch sein kann. Inzwischen bewältige ich meine Arztbesuche ganz alleine weil es mir so lieber ist. Kein Drama, kein Aufhebendes. Das letzte Mal wäre schön gewesen, wenn jemand Vernünftiges dabei gewesen wäre, wegen 4 Ohrenprinzip, bin etwas durcheinander gewesen und nicht sicher es richtig verstanden zu haben. Egal, es kommt gut, mehr muss man nicht wissen.

     

  • 19.11.25, 18:44 - Zuletzt bearbeitet 19.11.25, 18:46.

    Es ist schon etwas trauriges, wenn man Pech hatte und bei eine sehr schwierige Beziehung die Reisleine ziehen muss um sich zu Retten. Man geht trotzdem durch Trauer, man hat so viel investiert und ist gescheitert,  man hat geliebt und die Liebe verloren und was hört man?

    Kritik den falschen gewählt zu haben, kein Recht zu trauern und gebrochenes Herz zu haben, man ist das Arsch, der gegangen ist.  Man sei doch hübsch und findet sofort wieder jemand, du musst nur Lächeln🤬🤬

    Ich gebe Marta recht, eine zerbrochene Liebe wird unter den Teppich gewischt und Stärke gefordert die grade fehlt. Kritik am Charakter und Sozialverhalten muss man einstecken.

     

    Mandi:

     

    Marta:

    Betrauern dass man nicht auf eine glückliche Beziehung zurückschauen kann.

    Danke.

    Ja, wenn man das betrauern wollen würde, ist wohl was bei der Selbstreflexion schief gegangen bzw. hat sie gar nie statt gefunden.

     

  • 19.11.25, 17:35

     

    Marta:

    Ich möchte das Thema extreme Unabhängigkeit nochmal aufgreifen, denn es kam in den letzten Tagen ein paar mal im Forum zur Sprache.

     

    Paare in glücklichen Langzeitbeziehungen (ich kenne ein paar) begleiten sich wie selbstverständlich zu „größeren“ Arztterminen und bewältigen sonstige Herausforderungen oft (wahrscheinlich immer) mit gegenseitiger Unterstützung.

    Witwen/Witwer aus solchen Beziehungen wird Verständnis entgegengebracht, dass sie ihren Verlust betrauern müssen und dürfen. Es wird ihnen Hilfestellung angeboten, niemand erwartet von ihnen absolute Unabhängigkeit. Dieser Umgang ist richtig und wünschenswert! 💚

    Nicht nur das, diese Leute äußern den Wunsch nochmal so einen tollen Menschen zu begegnen und keiner stört sich daran. 🍀

     

    Menschen die nicht so viel Glück im Leben gehabt haben, keine gesunde Beziehung gelernt, nicht dem PASSENDEN (nicht perfekten!) Partner begegnet sind, werden allein für ihre Lage verantwortlich gemacht.

    Diese Menschen dürfen nicht trauern. Es wird von ihnen immer Stärke, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit erwartet. Der Wunsch nach einer glücklichen, reflektierten Beziehung wird als von Hollywood produziertes Hirngespinst abgetan.

     

    Merkt denn keiner, dass man denen, die ohnehin schon mehr Schmerzen aushalten mussten, noch mehr psychische Schmerzen zufügt?

    In den letzten Tagen hab ich mit Erstaunen festgestellt, dass Ablehnung das Schmerzzentrum aktiviert.
    Einerseits verlangen wir voneinander für sich selbst zu sorgen und unabhängig zu sein, anderseits wird der extreme Trend zum Egoismus und damit verbundene Einsamkeit beklagt. Mir kommt sogar vor, es sind die gleichen Personen die beide Botschaften senden.

     

    Ich finde diese Haltung äußerst bedenklich und ungesund.

    Liebe Marta, ich danke Dir für diesen Deinen Beitrag.

    Und ich wünsche jedem, der durch ein Missgeschick, sei es Krankheit, Unfall, Depression uä Hilfe benötigt, für was auch immer, nicht die dargebotene helfende Hand zurückweist aus falsch verstandenem Stolz. 

  • 19.11.25, 17:29

     

    Marta:

    Ich möchte das Thema extreme Unabhängigkeit nochmal aufgreifen, denn es kam in den letzten Tagen ein paar mal im Forum zur Sprache.

     

    Paare in glücklichen Langzeitbeziehungen (ich kenne ein paar) begleiten sich wie selbstverständlich zu „größeren“ Arztterminen und bewältigen sonstige Herausforderungen oft (wahrscheinlich immer) mit gegenseitiger Unterstützung.

    Witwen/Witwer aus solchen Beziehungen wird Verständnis entgegengebracht, dass sie ihren Verlust betrauern müssen und dürfen. Es wird ihnen Hilfestellung angeboten, niemand erwartet von ihnen absolute Unabhängigkeit. Dieser Umgang ist richtig und wünschenswert! 💚

    Nicht nur das, diese Leute äußern den Wunsch nochmal so einen tollen Menschen zu begegnen und keiner stört sich daran. 🍀

     

    Menschen die nicht so viel Glück im Leben gehabt haben, keine gesunde Beziehung gelernt, nicht dem PASSENDEN (nicht perfekten!) Partner begegnet sind, werden allein für ihre Lage verantwortlich gemacht.

    Diese Menschen dürfen nicht trauern. Es wird von ihnen immer Stärke, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit erwartet. Der Wunsch nach einer glücklichen, reflektierten Beziehung wird als von Hollywood produziertes Hirngespinst abgetan.

     

    Merkt denn keiner, dass man denen, die ohnehin schon mehr Schmerzen aushalten mussten, noch mehr psychische Schmerzen zufügt?

    In den letzten Tagen hab ich mit Erstaunen festgestellt, dass Ablehnung das Schmerzzentrum aktiviert.
    Einerseits verlangen wir voneinander für sich selbst zu sorgen und unabhängig zu sein, anderseits wird der extreme Trend zum Egoismus und damit verbundene Einsamkeit beklagt. Mir kommt sogar vor, es sind die gleichen Personen die beide Botschaften senden.

     

    Ich finde diese Haltung äußerst bedenklich und ungesund.

     

     

    Deine Beobachtungen und Rückschlüsse teile ich!

     

    Für mehr habe ich gerade keine Zeit.

     

     

     

     

  • 19.11.25, 17:25

     

    Mandi:

     

    Marta:

    Betrauern dass man nicht auf eine glückliche Beziehung zurückschauen kann.

    Danke.

    Ja, dann ist wohl was bei der Selbstreflexion schief gegangen bzw. hat gar nie statt gefunden.

    Wieso? Warum darf man darüber nicht traurig sein?

    Die einen haben sehr Wertvolles verloren, die anderen nie gehabt.

  • 19.11.25, 17:24 - Zuletzt bearbeitet 19.11.25, 17:25.

     

    Marta:

    Betrauern dass man nicht auf eine glückliche Beziehung zurückschauen kann.

    Danke.

    Ja, wenn man das betrauern wollen würde, ist wohl was bei der Selbstreflexion schief gegangen bzw. hat sie gar nie statt gefunden.

  • 19.11.25, 17:20

     

    Mandi:

     

    Marta:

    Ich finde diese Haltung äußerst bedenklich und ungesund.

    Schade, dass ich nur einmal "Gefällt mir" drücken kann.

    Also der Inhalt gefällt mir nicht, sondern Tiefe deiner Feststellung.

     

    Ja, so ein altes Paar kannte ich auch. "Wir machten alles gemeinsam!". Jetzt ist sie alleine. Trotz ständiger Vorsorge des Ehepartners. Sie hat ihn sogar öfter gefragt, warum er so oft zum Arzt geht: "Weil ich so gerne lebe!", war seine Antwort. Sie waren gleichaltrig, übrigens, und der Tod erfolgte vor 5 Jahren.

     

    Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich alles richtig verstehe: "Dürfen nicht trauern" - was nicht betrauern? 

    Betrauern dass man nicht auf eine glückliche Beziehung zurückschauen kann.

  • 19.11.25, 17:18

     

    Marta:

    Ich finde diese Haltung äußerst bedenklich und ungesund.

    Schade, dass ich nur einmal "Gefällt mir" drücken kann.

    Also der Inhalt gefällt mir nicht, sondern Tiefe deiner Feststellung.

     

    Ja, so ein altes Paar kannte ich auch. "Wir machten alles gemeinsam!". Jetzt ist sie alleine. Trotz ständiger Vorsorge des Ehepartners. Sie hat ihn sogar öfter gefragt, warum er so oft zum Arzt geht: "Weil ich so gerne lebe!", war seine Antwort. Sie waren gleichaltrig, übrigens, und der Tod erfolgte vor 5 Jahren.

     

    Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich alles richtig verstehe: "Dürfen nicht trauern" - was nicht betrauern? 

  • 19.11.25, 17:09

    Ich möchte das Thema extreme Unabhängigkeit nochmal aufgreifen, denn es kam in den letzten Tagen ein paar mal im Forum zur Sprache.

     

    Paare in glücklichen Langzeitbeziehungen (ich kenne ein paar) begleiten sich wie selbstverständlich zu „größeren“ Arztterminen und bewältigen sonstige Herausforderungen oft (wahrscheinlich immer) mit gegenseitiger Unterstützung.

    Witwen/Witwer aus solchen Beziehungen wird Verständnis entgegengebracht, dass sie ihren Verlust betrauern müssen und dürfen. Es wird ihnen Hilfestellung angeboten, niemand erwartet von ihnen absolute Unabhängigkeit. Dieser Umgang ist richtig und wünschenswert! 💚

    Nicht nur das, diese Leute äußern den Wunsch nochmal so einen tollen Menschen zu begegnen und keiner stört sich daran. 🍀

     

    Menschen die nicht so viel Glück im Leben gehabt haben, keine gesunde Beziehung gelernt, nicht dem PASSENDEN (nicht perfekten!) Partner begegnet sind, werden allein für ihre Lage verantwortlich gemacht.

    Diese Menschen dürfen nicht trauern. Es wird von ihnen immer Stärke, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit erwartet. Der Wunsch nach einer glücklichen, reflektierten Beziehung wird als von Hollywood produziertes Hirngespinst abgetan.

     

    Merkt denn keiner, dass man denen, die ohnehin schon mehr Schmerzen aushalten mussten, noch mehr psychische Schmerzen zufügt?

    In den letzten Tagen hab ich mit Erstaunen festgestellt, dass Ablehnung das Schmerzzentrum aktiviert.
    Einerseits verlangen wir voneinander für sich selbst zu sorgen und unabhängig zu sein, anderseits wird der extreme Trend zum Egoismus und damit verbundene Einsamkeit beklagt. Mir kommt sogar vor, es sind die gleichen Personen die beide Botschaften senden.

     

    Ich finde diese Haltung äußerst bedenklich und ungesund.

  • 19.11.25, 15:43

     

    Gabi:

     

    Marta:

    Ute schrieb im Wunschbrunnen:
    „Zu einer Vorsorgeuntersuchung kann man im gesunden Zustand gut alleine gehen. Anders ist es, wenn schonmal ein Krankheitsbefund vorlag oder jemand die Hilfe benötigt.

     

    Die Vorsorge aber nicht in Anspruch zu nehmen, weil man den Weg alleine nicht schafft, kann nicht die Lösung sein.“


    Ist es auch nicht, es muss natürlich ohne Hilfestellung auch gehen, wie so vieles andere auch.

    Eine gründliche Vorsorgeuntersuchung in unserem Alter bringt allerhand Untersuchungen mit sich die mit Eingriffen am und im Körper verbunden sind. Dabei werden Beruhigungs- und Schlafmittel eingesetzt, nicht selten ist eine Beobachtungszeit von 24 h nach dem Eingriff notwendig. Das sind zwar Routineeingriffe, dennoch sollte sich keine/r rechtfertigen müssen, wenn sie/er emotionalen Beistand wünscht. Keiner ist eine Insel. 💚

    Danke Marta, und viele Männer haben das Weisskittelsyndrom. 

    Naja, ich hab es bisher irgendwie recht einseitig erfahren. Ich bin recht selbstständig in der Eigenfürsorge und hab meine Eingriffe alleine durchgestanden. Ich war ein paar mal Begleiterin bei meinem Partner und Freundinnen. Dabei konnte ich direkt beobachten, wie die Person quasi neben sich stand. Das brachte mich zum Umdenken bezüglich meiner selbst, denn häufig vergisst man etwas zu fragen oder es ist einem peinlich bei Details nachzuhaken, weil man etwas nicht verstanden hat. Als Begleiter ist man nicht angespannt und hat eine unparteiische, starke Position und kann viel leichter „dumme“ Fragen stellen.

  • 19.11.25, 15:40

     

    Marta:

    Ute schrieb im Wunschbrunnen:
    „Zu einer Vorsorgeuntersuchung kann man im gesunden Zustand gut alleine gehen. Anders ist es, wenn schonmal ein Krankheitsbefund vorlag oder jemand die Hilfe benötigt.

     

    Die Vorsorge aber nicht in Anspruch zu nehmen, weil man den Weg alleine nicht schafft, kann nicht die Lösung sein.“


    Ist es auch nicht, es muss natürlich ohne Hilfestellung auch gehen, wie so vieles andere auch.

    Eine gründliche Vorsorgeuntersuchung in unserem Alter bringt allerhand Untersuchungen mit sich die mit Eingriffen am und im Körper verbunden sind. Dabei werden Beruhigungs- und Schlafmittel eingesetzt, nicht selten ist eine Beobachtungszeit von 24 h nach dem Eingriff notwendig. Das sind zwar Routineeingriffe, dennoch sollte sich keine/r rechtfertigen müssen, wenn sie/er emotionalen Beistand wünscht. Keiner ist eine Insel. 💚

     

    Kann es sein, dass wir unter Krebsvorsorge etwas unterschiedliches verstehen? Als Frau gehe ich zum Gyn, es wird die Brust abgetastet und ein Abstrich gemacht, von dem das Ergebnis erst nach 2 Wochen vorliegt.

     

    Wenn ich mir eure Reaktionen aber so anschaue, dann geht es vielleicht um eine Koloskopie? Da ich familiär vorbelastet bin, habe ich davon schon seit 20 Jahren so an die 6 oder 7 gehabt und ja, man darf danach nicht selbst Auto fahren und sollte für den Rest des Tages einen Ansprechpartner haben. Das Ergebnis erfährt man direkt nach der Untersuchung und ja, da hatte ich auch schon die dramatisch ausgeführte Variante, die dann aber im Nachgang von mehreren Ärzten abgewunken wurde. Die folgende Kontrolle war dann auch völlig ohne Befund, so dass dieser Arzt noch nicht einmal mehr eine zeitliche Empfehlung zur nächsten Kontrolle gab.

     

    Ich habe schon einiges erlebt und vor allem auch eine wiederholte Erfahrung gemacht: Frage 6 Ärzte und du bekommst 7 Meinungen! Einer hat es mal auf den Punkt gebracht: Man kann heute zur Koloskopie gehen und alles ist tutti und in einem halben Jahr hat man plötzlich Grad 4 unheilbar. Es gibt keine Garantien und letztendlich muss es jeder für sich entscheiden, welche Vorsorgeuntersuchungen er in Anspruch nimmt, auch wenn er nicht alleinstehend ist. Niemand steckt in der Haut eines anderen. Viel wichtiger ist, im Fall des Falles zueinander zu stehen!

  • 19.11.25, 15:26

     

    Marta:

    Ute schrieb im Wunschbrunnen:
    „Zu einer Vorsorgeuntersuchung kann man im gesunden Zustand gut alleine gehen. Anders ist es, wenn schonmal ein Krankheitsbefund vorlag oder jemand die Hilfe benötigt.

     

    Die Vorsorge aber nicht in Anspruch zu nehmen, weil man den Weg alleine nicht schafft, kann nicht die Lösung sein.“


    Ist es auch nicht, es muss natürlich ohne Hilfestellung auch gehen, wie so vieles andere auch.

    Eine gründliche Vorsorgeuntersuchung in unserem Alter bringt allerhand Untersuchungen mit sich die mit Eingriffen am und im Körper verbunden sind. Dabei werden Beruhigungs- und Schlafmittel eingesetzt, nicht selten ist eine Beobachtungszeit von 24 h nach dem Eingriff notwendig. Das sind zwar Routineeingriffe, dennoch sollte sich keine/r rechtfertigen müssen, wenn sie/er emotionalen Beistand wünscht. Keiner ist eine Insel. 💚

    Danke Marta, und viele Männer haben das Weisskittelsyndrom. 

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