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  • Arbeiten – nur noch ein notwendiges Übel oder mehr als ein Job?

    Diskussion · 15 Beiträge · 2 Gefällt mir · 472 Aufrufe
    Thomas Kissing aus Düsseldorf

    Viele von uns haben Jahrzehnte ihres Lebens im Berufsleben verbracht. Manche sind schon im Ruhestand, andere arbeiten noch, vielleicht mit Begeisterung, vielleicht nur aus Gewohnheit. Aber warum arbeiten wir eigentlich? Geht es nur ums Geld, oder steckt mehr dahinter – Leidenschaft, Sinn, das Gefühl, gebraucht zu werden?

     

    Es gibt ein weit verbreitetes Vorurteil: „Viele haben einfach keinen Bock zu arbeiten.“ Doch hinter jedem Menschen steckt eine eigene Geschichte, persönliche Gründe, Erfahrungen und Träume. Vielleicht hast du deinen Traumjob gefunden – oder suchst ihn noch. Vielleicht hat dich die Arbeit geprägt, enttäuscht oder beflügelt.

     

    Gibt es den idealen Job, der jeden Tag Freude macht, oder ist Arbeit immer ein Kompromiss? Wir wollen genau darüber diskutieren. Teile deine Geschichte, deine Einsichten und Fragen – damit wir gemeinsam verstehen, warum Menschen arbeiten und was Arbeit wirklich für uns bedeutet.

     

    Thomas Kissing

    11.09.25, 12:11

Beiträge

  • Heute, 07:58

    Bevor ich als alleinerziehende Mutter im Berufsleben diskreminiert wurde, habe ich meine Arbeit sehr gerne gemacht. Mit der Diskreminierung hat die große Enttäuschung als Frau zur Arbeit angefangen. Mir war das dann irgendann zu blöd und war 10 Jahre Selbstständig mit einem eigenen Betrieb. Andlä hat es bereits geschrieben. Als Alleinerziehende benötigt man viel Kraft, ich wurde zweimal schwer krank und bei der letzten Herzerkrankung habe ich dann alles aufgegeben, um wieder angestellt arbeiten zu gehen. Ich dachte naja Kind ist nun groß, es wird leichter. Weit gefehlt: Jetzt bin ich zu alt und auch zu krank und finde nur unterbezahlte Jobs und muss aufstocken (Vollzeit geht nicht mehr).

    Diese Freude jeden Monat, unbeschreiblich. Ich gehe heute nur noch soviel arbeiten wie ich gesundheitlich kann. Manchmal viele Monate gar nicht, immer mal Reha usw. Ich definiere mich nicht mehr mit meiner Arbeit, ich definiere mich darüber wie ich lebe. Ich lebe achtsam, bewusst, versuche Menschen jeden Tag freundlich und sehr positiv zu begegnen, achte und respektiere die Natur und Tiere. Versuche positiv zu wirken in dieser Welt.

    Ich blicke dennoch zuversichtlich in die Zukunft und bereite mich darauf vor, mit noch weniger Geld klar zu kommen und eigne mir Fähigkeiten an, die ich aus dem Homeoffice selbständig anbieten könnte. 

    Sonst lande ich irgendwann krank und arm in der Sozialhilfe. Wäre auch okay und alleine bin ich da auch nicht. Dieser vorbestimmte Weg den viele alleinerziehende und alleinernährend Frauen gehen müssen.

    Noch füge ich mich dem nicht, sobald jedoch der Mittelstand komplett weggebrochen ist, gibt es aber wohl keine andere Möglichkeiten mehr für mich...

    Lichgrüße an Alle 💫

  • Gestern, 12:21 - Zuletzt bearbeitet Gestern, 12:22.

    Hallo Zusammen. 

     

    Ich habe mehr als 15Jahre gebraucht um beruflich dorthin zu kommen, wo ich jetzt stehe und wo ich hin wollte. In einen Beruf welcher zum einen Menschen dient und dadurch sinnvoll wird, aber ich auch persönlich mein Potenzial entfalten darf. 

    Ich arbeite viel und gerne. Allerdings gibt es wie bei allem auch Schattenseiten.

    Mein Job in einer Führungsfunktion bringt es mit sich, auch zwischen durch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Sei es Kündigungen, unangenehme Konfliktgespräche oder auch nenne  es einmal die beschränkten und nicht ganz uneigennützigen Praktiken der Businessetikette an welchen man sich des öfteren einmal den Kopf stösst. Erst recht wenn man zum einen wie ich, dass Wörtchen Nein gleich gut, wenn nicht sogar besser verbal beherrscht als das Wort Ja. Hohe Erwartungen an sich selber hat, dass sich die eigenen Mitarbeiter wohl fühlen und dies höher gewichtet, als den Smalltalk und die Synergien ausserhalb der eigenen Abteilung und daher diese auch verteidigt. Dies bringt doch das eine oder andere unangenehme Messer im Rücken mit sich. 

    Aber wie sagt man so schön:"Was dich nicht umbringt, macht dich stärker" Zum Glück bezieht sich das Sprichwort nur auf die mentale Stärke und nicht die körperliche, sonst müsste ich wohl oder übel in  ein paar Jahren in der ganzen Firma alle Türen verbreitern lassen, damit ich noch durch die Türe passe😜🤣🤣

  • 12.09.25, 19:51

     

    Nanda:

    Was für eine Frage ;-))... ohne Arbeit kein Essen und kein Dach über dem Kopf. Also muss man arbeiten, wenn man nicht in eine reiche Familie hinein geboren wurde oder einen großzügigen Mäzen besitzt.

     

    Man kann nicht immer das arbeiten was man wirklich möchte... Schulbildung, Geld für Ausbildung, Art der Ausbildung, eigene Intelligenz und so weiter und so weiter ... sind wichtige Faktoren.

     

    Persönlich ist für mich die Arbeit immer schon ein Kompromiss gewesen. Rein schon vom Berufsbild her.

     

    Meine schönste erfüllenste Zeit war das Mami sein. Wir leisteten uns damals den Luxus, dass ich nach der Geburt der Kinder nicht arbeitete sondern für deren Erziehung und den Haushalt und Garten zuständig war. Es waren nur die ersten paar Jahre so, danach gab es leider dann die Scheidung- aber Hausfrau zu sein für eine Familie- meine kleine Familie- war für mich die allerschönste und erfüllenste Zeit gewesen. Ich war total glücklich. Ich liebte diese Rolle und die damit verbundenen Aufgaben sehr.

     

    Heute bin ich etwas ausgelaugt von den vielen Jahren als Alleinerziehende, welche daneben noch arbeiten musste und auch leider nie einen neuen Lebenspartner fand. Es ist streng, jeden Handgriff immer allein zu machen, vom Auto kaufen über Mülleimer leeren bis hin zur Versicherung abschliessen, Möbel aufbauen, Lampen montieren  usw. . Da meine Kinder studieren muss ich weiter aus Kostengründen im Beruf arbeiten. Ich weiss es geht auf Kosten meiner Gesundheit- aber es geht nicht anders und zum Glück liebe ich meinen Beruf. Meine Kinder sollen ihre Träume erfüllen dürfen- ich hatte dieses Glück auch und möchte es ihnen ermöglichen. Und nach etlichen Jahre allein wohnen und keine Wohnkosten teilen können konnte ich kein Geld sparen.

     

    Die Arbeit ist darum bei mir definitiv ein Muss, und ich zähle etwas sehnsüchtig die Jahre bis zur Pension. Mir fehlt Freizeit und richtige Erholung. Nun gut, das hat auch mit meinen Lebensumständen zu tun.

     

    Ich weiss, die letzten zwei Jahre in meinem Beruf werden vermutlich extrem kräftezehrend sein, ich erlebte schon einige Kolleginnen, die in Pension gingen. Ich hatte das bisher immer so beobachtet. Früher aufzuhören kostet aber viel Pensionsgeld, und darum bissen alle durch, obwohl sie komplett erschöpft waren. In unserem Beruf arbeiten die meisten nur Teilzeit, und burn out gibt es auch. Heute ist LehrerIn sein kein Zuckerschlecken, egal ob man mit den jüngsten Kindern arbeitet oder mit die älteren Schüler. Und viele Lehrer haben eine Putzfrau daheim- aus Zeitgründen.

     

    Allerdings... wenn ich dann immer noch keinen Lebenspartner habe könnte ich mir durchaus vorstellen, in irgendeiner Form weiterhin im Schulwesen tätig zu sein. Sonst wird es mir langweilig... vielleicht??!...und wer weiss...

     

    Den Millionär habe ich längst bestellt 😉  ... aber in der Migros scheint der nicht einzukaufen ...gröl... und auf dem Schulgelände begegne ich ihm augenscheinlich auch nicht. Und offenbar beherrsche ich auch die Kunst des Bestellens im Universum üüüüberhaupt nicht ...lach...

     

    Ihr glaubt es nicht, aber einmal las ich tatsächlich ein Inserat, wo ein Mann schrieb, er suche eine Frau, welche mit ihm zusammen die Freizeit verbringt und durch die Welt reist. Sie solle für ihn da sein und müsse nicht den Haushalt für ihn machen oder arbeiten. Er möchte seine Zeit mit ihr teilen. Es war alles nett formuliert gewesen. Ich dachte noch, der wird sicher von Interessentinnen überrollt... und ich stellte fest, dass ich Minderwertigkeitskomplexe habe. Nie und nimmer hätte ich den Mut gefunden, mich bei dem zu melden. Er sah übrigens auf den Fotos ganz "normal" und symphatisch aus...

     

    Oups, nun bin ich total vom Thema abgekommen. Ich hoffe Ihr seht es mir nach....

    den kleinen Einblick ins Private... wo eigentlich niemand interessiert und auch nicht in die Öffentlichkeit gehört.

    Ich werde mich zukünftig bessern und mich im Zaum halten ;-)). Grüsse an alle Mitleser und schönes WE gewünscht.

     

    Alles alleine? Wieso helfen dir deine Kinder nicht? 

     

    Andere studieren auch ohne die finanzielle Unterstützung der Eltern. Ich lese da ganz schön viel Aufopferung raus.

     

    Lehrer verdienen ja nicht gerade schlecht, insofern machen die anderen das schon ganz richtig, wenn sie sich eine Haushaltshilfe leisten.

     

    Die eigene Gesundheit auch noch bei völliger Bewusstheit zu opfern, ist schon ein extrem hohes Niveau an Märtyrertum. Und nein, kein psychisch gesunder Mann findet das attraktiv.

  • 12.09.25, 19:24

    Was für eine Frage ;-))... ohne Arbeit kein Essen und kein Dach über dem Kopf. Also muss man arbeiten, wenn man nicht in eine reiche Familie hinein geboren wurde oder einen großzügigen Mäzen besitzt.

     

    Man kann nicht immer das arbeiten was man wirklich möchte... Schulbildung, Geld für Ausbildung, Art der Ausbildung, eigene Intelligenz und so weiter und so weiter ... sind wichtige Faktoren.

     

    Persönlich ist für mich die Arbeit immer schon ein Kompromiss gewesen. Rein schon vom Berufsbild her.

     

    Meine schönste erfüllenste Zeit war das Mami sein. Wir leisteten uns damals den Luxus, dass ich nach der Geburt der Kinder nicht arbeitete sondern für deren Erziehung und den Haushalt und Garten zuständig war. Es waren nur die ersten paar Jahre so, danach gab es leider dann die Scheidung- aber Hausfrau zu sein für eine Familie- meine kleine Familie- war für mich die allerschönste und erfüllenste Zeit gewesen. Ich war total glücklich. Ich liebte diese Rolle und die damit verbundenen Aufgaben sehr.

     

    Heute bin ich etwas ausgelaugt von den vielen Jahren als Alleinerziehende, welche daneben noch arbeiten musste und auch leider nie einen neuen Lebenspartner fand. Es ist streng, jeden Handgriff immer allein zu machen, vom Auto kaufen über Mülleimer leeren bis hin zur Versicherung abschliessen, Möbel aufbauen, Lampen montieren  usw. . Da meine Kinder studieren muss ich weiter aus Kostengründen im Beruf arbeiten. Ich weiss es geht auf Kosten meiner Gesundheit- aber es geht nicht anders und zum Glück liebe ich meinen Beruf. Meine Kinder sollen ihre Träume erfüllen dürfen- ich hatte dieses Glück auch und möchte es ihnen ermöglichen. Und nach etlichen Jahre allein wohnen und keine Wohnkosten teilen können konnte ich kein Geld sparen.

     

    Die Arbeit ist darum bei mir definitiv ein Muss, und ich zähle etwas sehnsüchtig die Jahre bis zur Pension. Mir fehlt Freizeit und richtige Erholung. Nun gut, das hat auch mit meinen Lebensumständen zu tun.

     

    Ich weiss, die letzten zwei Jahre in meinem Beruf werden vermutlich extrem kräftezehrend sein, ich erlebte schon einige Kolleginnen, die in Pension gingen. Ich hatte das bisher immer so beobachtet. Früher aufzuhören kostet aber viel Pensionsgeld, und darum bissen alle durch, obwohl sie komplett erschöpft waren. In unserem Beruf arbeiten die meisten nur Teilzeit, und burn out gibt es auch. Heute ist LehrerIn sein kein Zuckerschlecken, egal ob man mit den jüngsten Kindern arbeitet oder mit die älteren Schüler. Und viele Lehrer haben eine Putzfrau daheim- aus Zeitgründen.

     

    Allerdings... wenn ich dann immer noch keinen Lebenspartner habe könnte ich mir durchaus vorstellen, in irgendeiner Form weiterhin im Schulwesen tätig zu sein. Sonst wird es mir langweilig... vielleicht??!...und wer weiss...

     

    Den Millionär habe ich längst bestellt 😉  ... aber in der Migros scheint der nicht einzukaufen ...gröl... und auf dem Schulgelände begegne ich ihm augenscheinlich auch nicht. Und offenbar beherrsche ich auch die Kunst des Bestellens im Universum üüüüberhaupt nicht ...lach...

     

    Ihr glaubt es nicht, aber einmal las ich tatsächlich ein Inserat, wo ein Mann schrieb, er suche eine Frau, welche mit ihm zusammen die Freizeit verbringt und durch die Welt reist. Sie solle für ihn da sein und müsse nicht den Haushalt für ihn machen oder arbeiten. Er möchte seine Zeit mit ihr teilen. Es war alles nett formuliert gewesen. Ich dachte noch, der wird sicher von Interessentinnen überrollt... und ich stellte fest, dass ich Minderwertigkeitskomplexe habe. Nie und nimmer hätte ich den Mut gefunden, mich bei dem zu melden. Er sah übrigens auf den Fotos ganz "normal" und symphatisch aus...

     

    Oups, nun bin ich total vom Thema abgekommen. Ich hoffe Ihr seht es mir nach....

    den kleinen Einblick ins Private... wo eigentlich niemand interessiert und auch nicht in die Öffentlichkeit gehört.

    Ich werde mich zukünftig bessern und mich im Zaum halten ;-)). Grüsse an alle Mitleser und schönes WE gewünscht.

  • 11.09.25, 20:35

     

    Mister Music:

    Wenn wir nicht vom Ich zum Du gehen, begegnen wir uns nicht mehr selbst. Arbeit verliert damit nicht nur ihren Sinn, sondern die Arbeit wird auch zum Spiegel für eine fehlende innere Lebendigkeit. 

    Da ist viel wahres dran, das selbst kann sich nur am Du erkennen. Ausnahmen dürfte es geben - Eremiten, Yogis und ähnliche.

     

    Mister Music:

    Martin Buber (Religionsphilosph) hat gesagt, dass der Mensch seine wahre Existenz nicht in der Abgrenzung oder in der Technik findet, sondern im Beziehungsraum, in der Begegnung zwischen Ich und Du. Genau dort entscheidet sich, ob Arbeit Sinn macht oder nicht. 

    "Früher" war auch von der Arbeit zur Ehre Gottes die Rede. Das ist inzwischen fast komplett weggefallen.

  • Arbeiten – nur noch ein notwendiges Übel oder mehr als ein Job?

     

    Die Frage, ob Arbeit nur noch ein notwendiges Übel ist oder mehr als ein Job, lässt sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Sie ist für mich eine Standpunktfrage, die eng verbunden ist mit den Werten, die wir selbst haben, den Fähigkeiten und Ressourcen, die wir mitbringen, und den Vorstellungen, die wir uns von unserem Leben und unserer Zukunft machen. Arbeit ist nicht nur eine Pflicht, ein Mittel zum Zweck oder ein Job, der erledigt werden muss, sondern sie berührt auch das, was uns als Menschen ausmacht. Sie hängt von unserer Haltung, unseren Beziehungen und unserer Wahrnehmung ab. Deshalb betrachte ich Arbeit aus drei Perspektiven: aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart und aus der Zukunft. Jede Perspektive wirft ein anderes Licht auf die Frage, was Arbeit für mich bedeutet, welchen Sinn sie hat und wie sie mich und die Menschen um mich herum prägt.

     

     

    Vergangenheit


    Wenn ich auf meine Vergangenheit zurückblicke, dann war Arbeit für mich weit mehr als ein Job. Sie hat mir Freude bereitet und war erfüllt von Sinn, gerade weil der menschliche Faktor im Mittelpunkt stand. Es waren die Begegnungen, die Zusammenarbeit und der persönliche Austausch, die Arbeit zu etwas Wertvollem machten. Die Arbeit war nicht nur ein Mittel, um Geld zu verdienen oder Aufgaben zu erledigen, sondern sie bot die Möglichkeit, sich selbst, andere Menschen und die gemeinsame Tätigkeit als etwas Bedeutungsvolles zu erleben. In dieser Zeit erlebte ich Arbeit als Bereicherung, als Möglichkeit, etwas zu bewegen und Sinn zu stiften. Die Freude entstand nicht nur aus der Tätigkeit selbst, sondern aus dem, was zwischen den Menschen geschah. Zum Beispiel: aus Vertrauen, Respekt und Kooperation. Arbeit war damals mehr als ein Job. Sie war für mich eine Quelle von Motivation, persönlicher Erfüllung und echter Begegnung.

     

     

    Gegenwart


    Heute sehe ich die Arbeit zwiespältig. Ja, es gibt noch Momente, in denen sie Freude bereitet, in denen ich spüre, dass sie sinnvoll ist und die menschliche Komponente noch erlebbar ist. Gleichzeitig drängt sich die Frage nach Sinn und Zweck immer stärker auf. 

    Ein besonders entscheidendes Thema, das in den letzten fünf Jahren deutlich geworden ist, ist die Abgrenzung von außen. Besonders in der C-Zeit wurden wir gesellschaftlich und persönlich abgegrenzt, durch Umstände, die uns aufgezwungen wurden. Wir haben diese Abgrenzung nicht gewollt, sie ist dennoch passiert. Diese äußere Abgrenzung hat unsere Wahrnehmung, unseren Blick auf das Leben und auch auf die Arbeit verändert. Sie hat uns dazu gezwungen, über die eigenen Grenzen, Möglichkeiten und Prioritäten nachzudenken, und sie hat den Sinn, den wir früher in der Arbeit gefunden haben, teilweise verschoben oder in Frage gestellt.

    Aus dieser Erfahrung erwachsen für mich mehrere Fragen: 

    Wie gestalten wir unser Leben, unsere Arbeit und unsere Beziehungen in einem Umfeld, das uns von "Umständen" einschränkt? Wie können wir Begegnung leben und zugleich die Sinnhaftigkeit unserer Arbeit erkennen, ohne uns selbst zu verlieren? 

    Wenn Arbeit nur auf äußere Zwänge und Funktionalität reduziert wird, droht sie, ihre Bedeutung zu verlieren und nur noch als notwendiges Übel wahrgenommen zu werden.

     

     

    Zukunft


    Für die Zukunft sehe ich die Gefahr, dass Arbeit zunehmend sinnbefreit und sogar seelenlos wird, wenn wir uns ausschließlich auf äußere Lösungen, Technik oder Vorgaben verlassen und nicht aus unserem Inneren erwachsen. 

    Wenn wir nicht vom Ich zum Du gehen, begegnen wir uns nicht mehr selbst. Arbeit verliert damit nicht nur ihren Sinn, sondern die Arbeit wird auch zum Spiegel für eine fehlende innere Lebendigkeit. Die menschliche Begegnung geht verloren, und die Tätigkeit selbst kann kein erfüllendes Element mehr sein.

     

    Hier stellen sich für mich tiefere, philosophische und christliche Fragen: 

    * Wohin führt mich mein Tun, wenn der Sinn allein von äußeren Vorgaben bestimmt wird?

    * Bin ich der "Technik" untertan? 

    * Wird die "Funktionalität" über den Schöpfer gestellt?

     

    Martin Buber (Religionsphilosph) hat gesagt, dass der Mensch seine wahre Existenz nicht in der Abgrenzung oder in der Technik findet, sondern im Beziehungsraum, in der Begegnung zwischen Ich und Du. Genau dort entscheidet sich, ob Arbeit Sinn macht oder nicht. 

     

    Viele Menschen spüren heute innerlich, dass sich etwas verändert, dass sie unzufrieden sind, können es aber oft nicht in Worte fassen. Aus dieser Erfahrung erwächst für mich die zentrale Sinnfrage, die zunehmend in den Blickpunkt rückt: Wohin gehst du, Mensch?

  • 11.09.25, 19:56

    Ich liebe meinen Job, würde ihn aber natürlich auch nicht unentgeltlich ausüben. Aber das ist ja auch total ok: mit einem Job den man gerne macht sein Leben und seine Hobbies finanzieren, die man ebenfalls liebt. Was gibt es schöneres? Ich bin aktuell 5 Wochen auf einer Pilgerreise, werde mich aber trotzdem freuen, anschließend wieder im Büro zu sein.

  • 11.09.25, 17:04

    Ich habe gearbeitet, was ich eben gut konnte und das bringe ich auch heute noch unentgeltlich ein, wenn jemand Bedarf hat. Heute kann ich jedoch wählen, wann, in welchem Umfang und wem ich dieses Geschenk mache. Rückblickend habe ich immer dort gerne gearbeitet, wo es menschlich richtig gut passte und da hatte ich doch oft Glück. Das Geld musste reichen, um relativ sorglos meine Kinder großziehen zu können, meinen Wert habe ich nie darüber definiert.

  • 11.09.25, 14:16

    Ich denke, bei dem Empfinden von Freude und Sinnhaftigkeit hängt viel davon ab, ob man sich selbst verwirklichen kann oder nur arbeitet um seinen Lebensunterhalt zu sichern bzw. Geld 
    zu verdienen, letzteres verbinde ich mit wenig Freude, wobei manche meinen, dass diese dann
    mit Blick auf den Lohnzettel kommt^^

    letztlich ermöglicht die Arbeit auch soziale Teilhabe, besonders wenn man in ein Team gebunden ist und gemeinsame Ziele verfolgt, auch darin kann man einen Sinn sehen und finden...

  • 11.09.25, 14:01

    Meine Arbeit ist mein Hobby! Ich liebe sie über alles. Für mich wirds eher schwierig wenn sie eines Tages durch die Pension wegfällt!

    Ich kann meine Talente, Vorlieben, Interessen einfließen lassen. Ein ganz besonderes Geschenk....

  • 11.09.25, 13:53

    Wie Biene schreibt, arbeite ich auch wirklich sehr gerne. Würde aber diese Tätigkeit nicht unentgeltlich machen. Unentgeltlich lieber eher ein easy-peacy Job ohne Verantwortung, echt nur spasseshalber. 

     

    An meiner Jobauswahl ist das Kriterium Sinn zentral. Genauso wie sozial. Der Lohn muss meine Fixkosten decken.

    Der Job als Bibliothekarin im Universitätsbereich war der Job für mich, ich ging voll Freude zur Arbeit, aber gewisse formale Umstände und das schliessen der Institutsbibliotheken liessen mich in eine andere Sparte wechseln.

     

    Es lohnt sich schon, ein Job zu finden, der zu einem passt. Ein kleiner Hacken in Kauf nehmen gehört dazu.

     

    Das Hobby zum Beruf machen kam für mich nicht in Frage, das sollte unbelastet bleiben von Vorgaben und Zeitlimiten.

  • 11.09.25, 13:20

     

    Biene:
    Hier ist aber noch unendlich viel Platz für deine eigenen Worte.

    Ja, schon. Wenn ich deine Worte nicht vorher gelesen habe, hätte ich wahrscheinlich was geschrieben. Aber so - mit diesem Wissen - wäre es mehr oder weniger ein Duplikat geworden. Das will ich dann doch nicht. Und damit bin ich jetzt komplett off-topic!

  • 11.09.25, 13:18

     

    Mandi:

     

    Biene:

    Ich arbeite (aus unterschiedlichen Gründen) wirklich gerne.
    Allerdings - wenn ich das was ich mache, auch ehrenamtlich machen könnte, würde ich das tun.
    Wir alle brauchen Geld - außen wir leben im Busch.
    Wäre Geld kein Thema, ich würde ich immer noch arbeiten wollen - aber eben nicht in dem Ausmaß.

    Dass es den idealen Job gibt, der täglich Freude macht, möchte ich gar nicht ausschließen - kommt vermutlich aber nicht allzu häufig vor.

    Jetzt wollte ich auch was schreiben, kann aber darauf verzichten. Weil ich das selbe aussagen wollte wie Biene.

    Sorry, Mandi!   😉

    Hier ist aber noch unendlich viel Platz für deine eigenen Worte.

  • 11.09.25, 13:00

     

    Biene:

    Ich arbeite (aus unterschiedlichen Gründen) wirklich gerne.
    Allerdings - wenn ich das was ich mache, auch ehrenamtlich machen könnte, würde ich das tun.
    Wir alle brauchen Geld - außen wir leben im Busch.
    Wäre Geld kein Thema, ich würde ich immer noch arbeiten wollen - aber eben nicht in dem Ausmaß.

    Dass es den idealen Job gibt, der täglich Freude macht, möchte ich gar nicht ausschließen - kommt vermutlich aber nicht allzu häufig vor.

    Jetzt wollte ich auch was schreiben, kann aber darauf verzichten. Weil ich das selbe aussagen wollte wie Biene.

  • 11.09.25, 12:55 - Zuletzt bearbeitet 11.09.25, 12:57.

    Ich arbeite (aus unterschiedlichen Gründen) wirklich gerne.
    Allerdings - wenn ich das was ich mache, auch ehrenamtlich machen könnte, würde ich das tun.
    Wir alle brauchen Geld - außen wir leben im Busch.
    Wäre Geld kein Thema, ich würde ich immer noch arbeiten wollen - aber eben nicht in dem Ausmaß.

    Dass es den idealen Job gibt, der täglich Freude macht, möchte ich gar nicht ausschließen - kommt vermutlich aber nicht allzu häufig vor.

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