Für die, die kein FB haben:
Ich habe meinen Nachbarn geheiratet, als er zweiundachtzig war… damit niemand ihn in ein Altersheim abschiebt.“

„Sag bitte, dass das ein Scherz ist!“ Meine Schwester sah mich an, als wäre ich gerade aus einer UFO-Mission zurückgekehrt.

„Nein“, sagte ich. „Er ist zweiundachtzig. Und jetzt hör gut zu.“

Seine Kinder tauchen zweimal im Jahr auf:

kurzes „Hallo“, kurzer Check, ob Papa noch atmet,

und dann zurück ins eigene, stressige Leben.

Diesmal kamen sie mit Flyern: Luxus-Pflegeheime, Platz frei!

„Papa, du schaffst das nicht mehr allein.“

„Ich schaffe mehr als du denkst“, grollte er. „Ich koche, ich gehe einkaufen und ich bin up to date bei meiner Mafia-Serie. Ohne einzuschlafen!“

Am Abend stand er vor meiner Tür.

Mit Wein und einem Gesichtsausdruck, der rief: Plan B oder Untergang.

„Ich brauche etwas… verrückt. Du heiratest mich auf dem Papier. Ich bleibe in meinem Haus. Du hast einen offiziellen Ehemann, der nicht schnarcht.“

Zwei Gläser später sagte ich: „Warum eigentlich nicht?“

Drei Wochen danach: Standesamt.

Ich im Kleid „Hups, das passt noch!?“

Er in einem Anzug, der wahrscheinlich schon die Berliner Mauer erlebt hat.

Trauzeugen: die Kiosk-Lady und ihr Mann, die die ganze Zeit kicherten.

„Sie dürfen die Braut küssen.“

Er knutschte meine Wange, als hätte er ein Paket falsch zugestellt.

Unser Alltag? Überraschend erstklassig:

• 06:00 Uhr: Er macht fünf Liegestütze. Held des Morgens.

• Ich: kämpfe gegen den Geschmack meines eigenen Kaffees.

• Er: „Das ist Gift.“

• Ich: „Und du nennst das Sport?“

• Wir beide: Hochzeit deluxe.

Sonntag = Gulasch + Nostalgie + sein Lachen, das die Wände warm macht.

Er erzählt von seiner Frau, die er geliebt hat,

und von Kindern, die ihn eher als To-Do-Liste sehen.

Dann ein Drama-Tag: Kinder stürmen rein.

„Das ist Betrug!“

„Ich höre noch sehr gut“, ruft er aus der Küche. „Leider!“

„Was haben Sie davon?“ zischt die Tochter.

Ich schaue auf ihn, wie er summend Kaffee macht — für mich.

„Was ich davon habe?

Jemanden, der mich fragt, ob ich gut angekommen bin.

Jemanden, der sonntags für mich kocht.

Jemanden, der nicht wegschaut, wenn ich lächle.

Das reicht.“

Tür zuknallt. Frieden kehrt zurück.

Er reicht mir eine Tasse.

„Sie finden mich verrückt.“

„Ich auch“, grinse ich.

„Du bist die Richtige für mich.“

Wir stoßen an. Tassen statt Sekt.

Sonnenuntergang statt Champagner.

Sechs Monate später:

• Er steht immer noch früh auf.

• Ich braue immer noch flüssige Strafe.

• Und jeden Sonntag duftet unser Zuhause nach Gulasch — und Glück.

„Bereust du es?“ fragt er manchmal.

Ich antworte immer gleich:

„Nicht mal im Traum.“

Das ist die beste „Fake-Ehe“, die ich je hatte.

Und vielleicht ist sie gar nicht „fake“.

Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100079967310623