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  • Lost in Space - Beweisstücke oder Erinnerungen ???

    Diskussion · 7 Beiträge · 2 Gefällt mir · 128 Aufrufe

    Lost_in_Space.JPG"Ich kenne weder diese NETFLIX-Serie, noch dieses Buch von Sherry Turkle, ich spreche nur von meiner eigenen gefühlten Verlorenheit im digitalen Netz der unzählbaren Bilder und Impressionen"

    💬

    "Ich sehe dich nicht mehr - ich kann dich nicht mehr wahrnehmen" ... das Bild in der Mitte drückt dieses Gefühl ganz gut aus.

    Was passiert mit mir, wenn ich tagtäglich so eine Fülle an tollen und perfekten Bildern und Eindrücken sehe? Was geschieht mit meiner Emotion der Begeisterung, der Freude und des Besonderen? 

    "Warum wir immer und überall Fotos machen müssen" ... so etwa lautete mein Nachdenken und meine Google-Recherche zu meinen Fragen. Diesen Artikel im Tagesspiegel fand ich dort sehr hilfreich und gut - zum Nachlesen und auch zum Diskutieren ... Link hier

    • Wie geht ihr mit dieser digitalen Unmenge um?
    • Stumpfen unsere Sinne durch Überforderung ab?
    • Warum teilen wir Bilder statt Worte und Gedanken?

    🚀🌟

    "Lost in Space ... ein Gefühl der Verlorenheit und Einsamkeit inmitten der unendlichen Weite des digitalen Universums. All die Sterne am Himmel zu sehen, und doch zu wissen, wie weit und unerreichbar entfernt sie sind. Und doch auch zu ahnen, auch selber einer dieser unendlichen Sterne am Himmel zu sein."

    23.11.20, 00:24 - Zuletzt bearbeitet 23.11.20, 00:36.

Beiträge

  • 23.11.20, 22:55


    Ich bin nicht so esoterisch veranlagt, fotografiere schon das ganze Leben gerne. Sehenswürdigkeiten, Verwandte und mich selbst. Früher waren die Kleinbildfilme auf 36 Aufnahmen begrenzt und man musste gut überlegen was man fotografiert. Heute kann man mit den Handys unbegrenzt Aufnahmen machen, Quantität vor Qualität. Wichtige Fotos speichere ich mehrmals damit sie nicht verloren gehen.

  • 23.11.20, 21:40
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Maria wieder gelöscht.
  • Ida (23.11.2020 19:50):

    Klickscham statt Flugscham? - Internet produziert so viel CO2 wie Flugverkehr

    www.zdf.de/nachrichten

    "Betriebsausflug. 50 Leute sind unterwegs. Am Ende macht Herr Meier ein wunderschönes Foto, schickt es per E-Mail an alle 50 Leute. Das heißt: Es liegt dann in seinem Postfach, es liegt in 50 weiteren Postfächern, überall liegen fünf Megabyte für dieses Foto. Die Hälfte dieser Postfächer leitet das Foto automatisch an eine private E-Mail-Adresse weiter oder an Oma Hilde oder sonst jemanden. Es wird außerdem per WhatsApp geteilt. Es wird hinterher auch nochmal in der Cloud synchronisiert, weil WhatsApp automatisch mit der Cloud synchronisiert wird. So werden aus fünf Megabyte Bild plötzlich bis zu einem Gigabyte Daten, das auf verschiedenen Serversystemen bereitgehalten werden muss. Dieses exponentielle Wachstum bedeutet natürlich auch ein exponentielles Wachstum im Energieverbrauch."

    🤔

    Eine Bekannte war war etwa 1/2 Jahr auf Weltreise. Natürlich hat sie auch Fotos von allen Orten geschickt, so etwa alle 2 Tage ein Update wo sie gerade ist. Nur war sie halt auch so vernünftig, die Fotos für die Mails auf 320x200 zu verkleineren und nicht mehr als 2-3 Fotos zu senden (alleine schon wegen der schlechten Internetverbindungen). Insofern wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, den Durchsatz im Netz wieder zu bremsen und nicht noch mehr zu verbessern. Denn natürlich, mehr Bandbreite bedeutet auch mehr Daten, die irgendwo gespeichert werden müssen.

    Und beim Heimkommen hat sie dann für etwa 40 Leute einen Fotoabend gemacht ... ein sozialer Event, teilweise neue Leute zum Kennenlernen, und kaum CO2 .... Wer will, kann also auch sparen.

  • Ida (23.11.2020 19:50):

    Klickscham statt Flugscham? - Internet produziert so viel CO2 wie Flugverkehr

    www.zdf.de/nachrichten

    "Betriebsausflug. 50 Leute sind unterwegs. Am Ende macht Herr Meier ein wunderschönes Foto, schickt es per E-Mail an alle 50 Leute. Das heißt: Es liegt dann in seinem Postfach, es liegt in 50 weiteren Postfächern, überall liegen fünf Megabyte für dieses Foto. Die Hälfte dieser Postfächer leitet das Foto automatisch an eine private E-Mail-Adresse weiter oder an Oma Hilde oder sonst jemanden. Es wird außerdem per WhatsApp geteilt. Es wird hinterher auch nochmal in der Cloud synchronisiert, weil WhatsApp automatisch mit der Cloud synchronisiert wird. So werden aus fünf Megabyte Bild plötzlich bis zu einem Gigabyte Daten, das auf verschiedenen Serversystemen bereitgehalten werden muss. Dieses exponentielle Wachstum bedeutet natürlich auch ein exponentielles Wachstum im Energieverbrauch."

    🤔

    Wenn ich das vergleiche mit der Vergangenheit: Eine Familienfeier bei uns mit 100 Personen (ja, es kommt schon einiges zusammen mit Tanten, Onkeln etc.) und einer der Verwandten fotografierte. Dann wurden die Fotos entwickelt und der Reihe nach immer weiter durchgereicht. Zum Schluss hatte jeder der Anwesenden die Fotos nachmachen lassen für sein Album daheim. Ich weiß nicht, ob das bezogen auf Ressourcen nicht auch deftig war. 

    Prinzipiell sehe ich das Thema ähnlich wie Gerhard.  Ich bin einfach nur dankbar, dass es heute die Möglichkeit gibt, schnell und unkompliziert Momente festzuhalten, die früher aufgrund ihrer Flüchtigkeit sofort in Vergessenheit geraten wären.

    Ich schaue mir oft Fotos an, im Moment besonders intensiv aus der nahen Vergangenheit, weil ich einen Verlust zu bewältigen habe und ich kann mit diesen Fotografien vieles nochmal durchleben, das sonst nicht möglich gewesen wäre. Erinnerungen sind nie so realistisch wie Fotografien. Sie befinden sich im Nebel und sind niemals so klar wie ein Foto sie greifbar machen kann.

    Und Fotos sind eine Möglichkeit, wichtige Momente im Leben zu dokumentieren. Auch für die Nachkommen, ich habe sogar einige Fotos von meinen Urahnen und empfinde das als ein Geschenk.

    Und wenn ich mir Fotos z.B. hier ansehe, dann habe ich emotional Anteil an dem, was andere Menschen erlebt haben, es verbindet Menschen irgendwie, wenn auch nur für einen Augenblick.

    Fotos sind ja oft nicht nur einfach Bilder, sondern können Emotionen, Gedanken und den Blick des Fotografen sichtbar machen. Hinter einem Bild steht auch immer ein Mensch, der diesen Augenblick eingefangen hat und der diesen Moment teilen möchte.

  • Klickscham statt Flugscham? - Internet produziert so viel CO2 wie Flugverkehr

    www.zdf.de/nachrichten

    "Betriebsausflug. 50 Leute sind unterwegs. Am Ende macht Herr Meier ein wunderschönes Foto, schickt es per E-Mail an alle 50 Leute. Das heißt: Es liegt dann in seinem Postfach, es liegt in 50 weiteren Postfächern, überall liegen fünf Megabyte für dieses Foto. Die Hälfte dieser Postfächer leitet das Foto automatisch an eine private E-Mail-Adresse weiter oder an Oma Hilde oder sonst jemanden. Es wird außerdem per WhatsApp geteilt. Es wird hinterher auch nochmal in der Cloud synchronisiert, weil WhatsApp automatisch mit der Cloud synchronisiert wird. So werden aus fünf Megabyte Bild plötzlich bis zu einem Gigabyte Daten, das auf verschiedenen Serversystemen bereitgehalten werden muss. Dieses exponentielle Wachstum bedeutet natürlich auch ein exponentielles Wachstum im Energieverbrauch."

    🤔

  • 23.11.20, 19:42 - Zuletzt bearbeitet 23.11.20, 19:44.

    Alfred (23.11.2020 17:37):


    Also ich bin in den letzten Jahren mehr und mehr draufgekommen, dass ich in meinem Leben viel zu wenige Ereignisse dokumentiert habe, und so manche Erinnerungen (fast) verloren gegangen sind.

    Früher waren Filme teuer (zwar nicht der Film selber, aber dann die Ausarbeitung), und die ersten Urlaube waren halt doch mühsamer zusammengespart, sodass sich nicht mehr als 2-3 Filme, also etwa 100 Fotos ausgegangen sind.

    Dann kam die Digitalkamera, erster Urlaub 600 Fotos. Und doch, es war nur Urlaub. Denn auch den Fotoapparat hat man natürlich nicht immer dabei gehabt.

    Heute, mit dem Handy, ist es einfach einfach. Handy hat man immer dabei, und auch wenn die Aufnahmen vielleicht nicht so qualitativ hochwertig sind, man kann einfach alles dokumentieren, von einer netten Begegnung oder einem zufälligen Ereignis bis hin zum Urlaub, ohne großartig eine Kamera mitschleppen zu müssen.

    Insofern denke ich, das Handy beitet hier einen wesentlichen Vorteil, um sein Leben dokumentieren zu können.

    Was aber die Gefahr ist ... Fotos werden natürlich im Gegensatz zu Festplatten oder CD's (Lebensdauer maximal 20 Jahre) nicht kaputt. Was mit der Qualität der Fotobücher sein wird, in einigen Jahrzehnten, wissen wir auch noch nicht. D.h. wir setzen uns da der Gefahr aus, dass diese Daten sehr leicht verloren gehen ... und dmait unsere eigene Geschichte, unsere eigene Erinnerung.

    Also ich sehe nichts Schlechtes daran, viele Fotos zu machen. Zwar sind sehr viele Erinnerungen nur sehr persönlich, aber sie geben natürlich auch den nachfolgenden Generationen einen Einblick in unser Leben. Ein Einblick, den wir mit konventionellen Fotos hatten, bis hin zu unseren Urgroßeltern. Die aber heute wieder mehr und mehr verloren geht, durch die volatilen Medien die wir für unsere Fotos und Filme verwenden.

    👍

    Ich bin bei meiner Recherche natürlich auch über eine andere, eine positive Sicht auf die neuen Möglichkeiten des "digitalen Festhaltens" gestoßen, z.B. ...

    Positive Psychologie: Warum Urlaubsfotos uns glücklich machen

    Wer bei jeder Gelegenheit zur Kamera greift, hat weniger vom Augenblick, heißt es oft. Das stimmt aber gar nicht, sagen Psychologen – und erklären, warum Fotos schöne Momente sogar noch schöner machen können.

    Ich erinnere mich gerne an die Zeiten der 24er/36er Filme zurück. Das hatte für mich schon eine ganz besondere Spannung und einen Reiz ... sich die Filmrolle(n) einzuteilen, das Hinwarten und das Hoffen auf gelungene Fotos. Das Abholen im Fotogeschäft war da echt ein Erlebnis mit freudigen Momenten 🤗

    Ich habe diesen Thread aus einem persönlichen Grund geschrieben: seit Tagen und Wochen erfreue ich mich über diese unbeschreiblich schönen Naturaufnahmen; der Herbst als meine liebste Zeit im Jahr. Gerne habe ich da auch mein "Gefällt mir" dazugegeben. Nur jetzt bemerke ich, dass mich diese Menge an Impressionen langsam aber sicher überfordert - dieses "Besondere" ist durch den Überfluss in mir verloren gegangen. Und andererseits sind mir die lebendigen Diskussionen hier im Forum abgegangen. Aber genau diese Diskussionen sind es nun mal, was mich "nährt" ... meine Umwelt nicht nur als Bild zu sehen, sondern auch meine Mitmenschen mit Worten, Gedanken und Meinungen wahrnehmen zu können.


  • Also ich bin in den letzten Jahren mehr und mehr draufgekommen, dass ich in meinem Leben viel zu wenige Ereignisse dokumentiert habe, und so manche Erinnerungen (fast) verloren gegangen sind.

    Früher waren Filme teuer (zwar nicht der Film selber, aber dann die Ausarbeitung), und die ersten Urlaube waren halt doch mühsamer zusammengespart, sodass sich nicht mehr als 2-3 Filme, also etwa 100 Fotos ausgegangen sind.

    Dann kam die Digitalkamera, erster Urlaub 600 Fotos. Und doch, es war nur Urlaub. Denn auch den Fotoapparat hat man natürlich nicht immer dabei gehabt.

    Heute, mit dem Handy, ist es einfach einfach. Handy hat man immer dabei, und auch wenn die Aufnahmen vielleicht nicht so qualitativ hochwertig sind, man kann einfach alles dokumentieren, von einer netten Begegnung oder einem zufälligen Ereignis bis hin zum Urlaub, ohne großartig eine Kamera mitschleppen zu müssen.

    Insofern denke ich, das Handy beitet hier einen wesentlichen Vorteil, um sein Leben dokumentieren zu können.

    Was aber die Gefahr ist ... Fotos werden natürlich im Gegensatz zu Festplatten oder CD's (Lebensdauer maximal 20 Jahre) nicht kaputt. Was mit der Qualität der Fotobücher sein wird, in einigen Jahrzehnten, wissen wir auch noch nicht. D.h. wir setzen uns da der Gefahr aus, dass diese Daten sehr leicht verloren gehen ... und dmait unsere eigene Geschichte, unsere eigene Erinnerung.

    Also ich sehe nichts Schlechtes daran, viele Fotos zu machen. Zwar sind sehr viele Erinnerungen nur sehr persönlich, aber sie geben natürlich auch den nachfolgenden Generationen einen Einblick in unser Leben. Ein Einblick, den wir mit konventionellen Fotos hatten, bis hin zu unseren Urgroßeltern. Die aber heute wieder mehr und mehr verloren geht, durch die volatilen Medien die wir für unsere Fotos und Filme verwenden.

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