Sapio. . . was? Mann, oh Mann. Schon wieder eine neue Schublade eröffnet? Kann man hineingehören, muss man aber nicht. Zuerst Mal wissen was dieses Sapiodings denn nun eigentlich ist. Wir leben in einer hoffnungslosen Unikatsgesellschafft und jeder möchte sich selber schubladisieren. Keine Schublade kommt mehr ohne das Buchstabentrio S-E-X daher. Worum geht’s also? Da gibt es in dieser Friendseek –Community eine "die ganz normal auf dem Sofa, im Wald, in der Natur, am Meer..." Sapiosexuell ist. Schreibt sie. Schön. Frau und sexuell würde mir gefallen. Bloß der kleine Lateiner meint zu wissen, dass „sapere“ Wissen bedeutet und mit „sexus“, . . . wiss’ ma eh . . . das Geschlecht gemeint ist.
Es geht um die inneren Werte. Natürlich. Worum denn sonst. Im Gegensatz zu Donald T., meinen ja doch einige dass das größere Sexualorgan das Gehirn sei. Jetzt ist aber so, dass gerade der Mann dazu neigt etwas mehr Masse im Schädel zu haben, als die Frau. Womöglich kommt es daher, dass das selbstverliebte „ich habe den Größeren“ eher beim Mann vorkommt, als bei der Frau. Gut, dass es Frauen gibt, die völlig damit einverstanden sind, dass der Mann das größere Hirn hat. Das finden sie dann wiederum so anziehend, dass sie auf „Hirn ist sexy“ zum Ausziehen neigen. Also, entweder aus der gemeinsamen Wohnung, weil er doof genug war und es dann mal auch reicht oder in fremder Wohnung, weil er schlau genug ist.
Soll heißen: Die Sapiosexualität ist Attraktion durch Intelligenz. Der intelligente Witz macht geil. Das kluge Zitat zur rechten Zeit ist charmant. Das Wissen um den Unterschied zwischen Gourmet und Gourmand, wenn sie ihm am Würstelstand vor der Oper begegnet, ist Zeichen von Eloquenz und so weiter und so fort. Wäre jetzt noch nett, wenn die Sapiosexuelle Auskunft darüber geben würde, ob und wie sich denn nun das sapiosexuelle Vorspiel auf das folgende horizontale Liebesspiel auf ihrer Haut im Verhältnis zur Geistesstärke irgendwie befriedigend manifestiert?