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  • 🩹 Erste Hilfe: Drücken, pusten, Stayin’ Alive! 🕺💃

    Diskussion · 31 Beiträge · 22 Gefällt mir · 649 Aufrufe
    Stefanie aus Bochum
    Freizeit (diverse)  ›  Kategorien  ›  Sport  ›  Sonstiges

    Am Wochenende in der Kneipe: Jemand fällt vom Barhocker, knallt mit dem Kopf auf, ist bewusstlos. Ich war da, hab erste Hilfe geleistet – und festgestellt: Viele drumherum (inkl. Servicekräfte) waren komplett überfordert.

    Und mal ehrlich:
    💭 Weißt DU noch, was du tun müsstest?

    👉 Was hat die Herzdruckmassage mit Stayin’ Alive von den Bee Gees zu tun?
    👉 Warum müssen in der stabilen Seitenlage die Arme gar nicht mehr wild verknotet werden wie früher?
    👉 Und wann war eigentlich dein letzter Erste-Hilfe-Kurs?

    Ich mach jedes Jahr einen Kurs, aber selbst da hab ich gemerkt: Praxis und Theorie sind zwei Paar Schuhe – und trotzdem besser als gar nix.

    Ich würd mich freuen, wenn wir hier mal locker quatschen:

    Wer fühlt sich sicher?

    Wer denkt „ups, sollte ich mal auffrischen“?

    Und: Hat jemand Lust, vielleicht sogar gemeinsam einen Kurs zu machen? 


    💬 Lasst uns austauschen – und dafür sorgen, dass wir nicht nur auf der Tanzfläche Stayin’ Alive sind. 😉🫶
     

     

    20.07.25, 01:57

Beiträge

  • 21.07.25, 21:39

     

    Benjamin:

    Ich möchte nochmal ein großes Lob aussprechen wie du die Situation behandelt hast. Du hast bemerkt dass was nicht stimmt, bist auf die Person zugegangen und hast dich um diese Person gekümmert.

    Tatsächlich bin ich auch sehr enttäuscht vom Personal da. Nicht nur haben die einfach nichts gemacht, sondern als man die gebeten hat etwas zu finden wo sich die Person anlehnen kann nachdem diese selbst entschieden hat sich aufzusetzen, wurde dann halt auch nur gesagt man soll nicht glotzen.

    Also von meiner Seite großes Lob und danke an dich.

    Ebenso auch ein Dank für das rufen des Rettungswagens, da zu warten und einzuweisen.

    Stefan und du habt das auch super gemacht. 🫶 Danke, dass ihr mit mir da  gewesen seid und wir später noch darüber gesprochen haben.  Wann war dein letzter Erste Hilfe Kurs? :) 

  • 21.07.25, 21:36

     

    Flo:

    Am allerwichtigsten ist, dass sich jemand verantwortlich fühlt und überhaupt etwas tut.

     

    Das hast du getan und damit 95% der notwendigen Hilfe geleistet! 

     

    Du darfst also stolz sein. Der Mensch wird froh sein, dass du dort warst. :)

    Danke dir für deine vielen vielen Infos. Ich würde mir wirklich wünschen, dass Erste Hilfe einfach normal wird. Klar hier im Ruhrgebiet ist der RTW immer Recht schnell vor Ort, aber wenn ich mir Statistiken von abgelegeneren Orten anschauen, wird mir mulmig. 

  • 20.07.25, 19:39

    Guter Beitrag,  danke dafür, außer  Staying alive funktioniert auch "Atemlos ". Wann immer ihr das Gefühl habt jmd braucht eine Wiederbelebung, drückt drauf.   Falls die Person  keine benötigt wird sie sich wehren. Nur nichts tun ist falsch. Alles Gute euch. Lg.Sabine 

  • 20.07.25, 19:19

    Jo, dem kann ich beipflichten. Viele sind überfordert, wobei dies verständlich ist, da die meisten nicht gewohnt sind in Krisensituationen ruhig zu bleiben und überlegt zu handeln. Ich gebe selbst Ausbildungen und empfehle diese jährlich zu wiederholen. Es reicht jedes Jahr 2h. Dies ist viel besser als alle 5 Jahre einen tägigen Kurs zu besuchen.

    Was auch hilfreich in einer solchen Situation ist: den Umstehenden Aufträge zu erteilen, so werden sie aus der "Schockstarre" herausgerissen und machen in der Regel was man ihnen sagt.

  • 20.07.25, 19:18

    hallo stefanie,

    ich muss berufsbedingt zwar regelmäßig einen 1. hilfe kurs besuchen, wenn es jedoch hart auf hart kommt, wüsste ich nicht, wie ich reagiere. 

    dennoch beginnt ja 1. hilfe meiner meinung nach teilweise schon früher: ich war z. b. in der situation, dass bei einem konzert in einer halle mit viel zu vielen leuten und entsprechender wärmeentwicklung, wobei ich bemerkte, dass es einer jungen frau an der seite scheinbar nicht gut ging - auf den 1. blick hätte man meinen können, dass sie betrunken wäre, aber irgendwas war anders, was sie auch bestätigte. meine begleitung schickte ich einen stuhl holen und ich wusste mir nicht anders zu helfen und sprach einen gr., kräftigen jungen mann an, welchen ich um hilfe bat, er weigerte sich erst und meinte, ihr ginge es doch gut, so dass ich ihn etwas energischer anweisen musste, die sanitäter zu holen. 

    überraschenderweise tat er es auch.

    offenbar war die junge frau dehydriert. 

    ich verstehe nicht, dass leute teilweise so ignorant sein können.

    einfach ein wenig mehr aufeinander achten und rücksicht nehmen würde manchmal schon im vorfeld helfen.

     

    danke für deinen beitrag und den denkanstoss.

    lg ilka 

  • 20.07.25, 18:27 - Zuletzt bearbeitet 20.07.25, 18:29.

    Super, dass du das Thema bringst,  Stefanie. Denn für den Ersthelfer ist es danach wichtig, dass er darüber sprechen kann und damit diese Stresssituation verarbeitet. 
    Das mein ich jetzt eher allgemein, als auf dich bezogen. 

  • 20.07.25, 16:24

    hallo Stafanie! 

    Die Melodie von den Bee Gees gibt das Tempo der Herzdruckmassage vor. Ein Arm bei der stabilen Seitenlage wird unter den Kopf gelegt um den Kopf zu stabilisieren und so sollte verhindert werden, dass diese Person sich nicht an der eigenen Spucke oder Kotze verschluckt

    Es ist sicher gut, öfters mal eine Auffrischung zu machen. Wichtig ist zu überprüfen ob die Person auf Ansprache oder Schmerzreiz reagiert und ob sie noch atmet. 
    Wenn keine Reaktion und vor allem keine Atmung vorhanden ist, sofort Notruf absetzen bzw. Hilfe rufen ( je nach Örtlichkeit). Pulse tasten empfehle ich nicht, weil Laien und vor allem in so einer“ Stresssituation“ alles getastet wird außer der Puls der Person. Dann mit der Herzdruckmassage anfangen.

    Man kann  nichts falsch machen, außer „nichts“ zu machen.

    LG Brigitte

  • Ja, ich weiß was zu tun ist/ beruflichbedingt… Seit 40  Jahren Fachkrankenschwester… musste letztes Jahr im Flieger während des Fluges 1. Hilfe leisten und reanimieren( Herzdruckmassage) , habe Patientin wiedergeholt& Notzwischenlandung ausgelöst, leider nie erfahren wie es ihr danach ergangen ist…

    Flugpersonal hat toll reagiert, waren aber froh, einen „ Profi“ an Bord  gehabt zu haben… die Diskussion, ob Kinder in der Lage sind zu reanimieren, es zu verkraften, ist überflüssig !!! In den skandinavischen Ländern ist das normal!! Und hat vielen Menschen dort das Leben gerettet….

    LG Steffi

  • 20.07.25, 13:12

    Hallo!

    Ich muss beruflich alle 3 Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs machen. Auch in der Praxis konnte ich meine Kenntnisse schon zweimal anwenden. Beim ersten Mal war ich mir sehr unsicher, und wusste nicht, wie ich anfangen sollte, aber im Endeffekt ist es am Wichtigsten, überhaupt etwas zu tun. Bei einem Notfall muss ich einfach meine Berührungsängste ablegen - das habe ich zum Glück geschafft. 

    Aber das Thema ist wichtig, und ich werde so wütend, wenn meine Mutter mir sagt - bevor ich was falsch mache, mache ich lieber gar nichts 🙄

  • 20.07.25, 12:12

    Ich möchte nochmal ein großes Lob aussprechen wie du die Situation behandelt hast. Du hast bemerkt dass was nicht stimmt, bist auf die Person zugegangen und hast dich um diese Person gekümmert.

    Tatsächlich bin ich auch sehr enttäuscht vom Personal da. Nicht nur haben die einfach nichts gemacht, sondern als man die gebeten hat etwas zu finden wo sich die Person anlehnen kann nachdem diese selbst entschieden hat sich aufzusetzen, wurde dann halt auch nur gesagt man soll nicht glotzen.

    Also von meiner Seite großes Lob und danke an dich.

    Ebenso auch ein Dank für das rufen des Rettungswagens, da zu warten und einzuweisen.

  • 20.07.25, 09:07

    "Jemand fällt vom Barhocker, knallt mit dem Kopf auf, ist bewusstlos."

     

    Am allerwichtigsten ist, dass sich jemand verantwortlich fühlt und überhaupt etwas tut.

     

    Das hast du getan und damit 95% der notwendigen Hilfe geleistet! 

     

    Du darfst also stolz sein. Der Mensch wird froh sein, dass du dort warst. :)

     

     

     

    --

    (die restlichen 5%:

     

    Da du die Ursache für die Bewusstlosigkeit nicht sicher feststellen kannst, würde ich zwingend sofort! den Rettungsdienst + Notarzt rufen.

     Ist die Person vor dem Sturz bewusstlos geworden und deswegen vom Stuhl gefallen? 

    Oder ist die Person durch die Kinetik des Aufpralls bewusstlos geworden? 

    --> ggf. "Zeugen" befragen. Diese Information kann im weiteren Verlauf sehr hilfreich sein.

     

    Bei Sturz aus dieser Höhe auf den Kopf kannst du auch Verletzungen der Halswirbel nicht ausschließen. Lebenswichtig ist also, dass eine Person ununterbrochen den Nacken gut stabilisiert / fixiert. Sonst bei viel Pech u.U.  Atemlähmung -> tot oder Querschnitt)

     

    Falls Atmung vorhanden und freier Mundraum deshalb besser keine Seitenlage, sondern den Kopf in Rückenlage stabilisieren und mit C-Griff Atemwege sichern.

     

    Dann kannst du den Puls tasten. 

    Ist ein (zentraler) Puls vorhanden, dann nicht drücken.

    Ggf. Leichte Schocklage (Füsse etwas erhöht).

    Ist kein Puls vorhanden --> Drücken! Und dabei alle paar Minuten die Person ablösen! Das Ablösen ist genauso wichtig wie das Drücken)

     

    Auch wenn es albern aussieht, Wärmeerhalt kann nie schaden. Jacken oder Rettungsdecke drüberschmeissen. Auch im Sommer abends bei 22Grad ist die Umgebung 14 Grad kälter als die Körpertemperatur. 

     

    Genauso wichtig für die 1.Hilfe ist, dass jemand bestimmt wird, der nach draussen geht, um dem Rettungsdienst den Weg zum Patienten zu zeigen oder Türen zu öffnen. Gerade in belebten Straßen mit vielen Kneipen und Menschen.)

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