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  • Hat jemand Erfahrung mit Elektrokultur?

    Diskussion · 11 Beiträge · 162 Aufrufe
    Claudia aus Wiener Neustadt
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    Mein Daumen ist leider nicht so grün und ich bin auf der Suche nach einer einfachen Möglichkeit meinen Pflanzen etwas Gutes zu tun. Ich bin erneut auf Elektrokultur gestoßen, was scheinbar sehr einfach und ertragreich sein soll. Aber ich kenne noch keine realen Personen die Erfahrung damit haben. 

    19.06.25, 08:25 - Zuletzt bearbeitet 19.06.25, 16:59.

Beiträge

  • 26.07.25, 23:47

    Noch ein kleiner Nachtrag, auf die Schnelle konnte ich eine Studie finden die einen ähnlichen Aufbau verwendet und sogar Messergebnisse des Wassergehalts (Thema Saftfluss und Evaporationsrate).

     

    Allerdings werden so gut wie alle auffindbaren Quellen zu diesem Thema in Englisch sein, das wenige Deutsche Material das ich bis jetzt gesichtet habe sind auch nur Übersetzungen zweifelhafter Webseiten. 

     

    https://www.researchgate.net/publication/355478859_Influence_of_Plant_Leaf_Moisture_Content_on_Retention_of_Electrostatic-Induced_Droplets

     

    Viel Spaß beim lernen und testen :)

     

    Claudia:

    (..)

  • 26.07.25, 23:34

    Tatsächlich fließt kein Strom wie man im ersten Moment daran denkt. Der Begriff an sich ist schon irreführend. Ich kann nur davon von abraten da mit Netzstrom oder Batterien zu arbeiten. Einfach zur eigenen Sicherheit. 

     

    Womit eigentlich gearbeitet wird ist statische Elektrizität bzw. Aufladung. Als würde man mit Socken über Teppich reiben und sich damit aufladen. Diese Art der Elektrizität ist im allgemeinen gemeint wenn über das Thema gesprochen wird.

     

     

    Hier geht es um Keimfähigkeit von Samen im elektrischen Feld:

    http://www.acta-agrophysica.org/pdf-104859-35743?filename=35743.pdf

    Gerne auch mal nach Ciba Geigi suchen, die haben schon vor Jahrzehnten damit gespielt, auch mit Magnetfeldern und interessante Ergebnisse bekommen.

     

    Hier wurde bereits 1920 eine Studie durchgeführt (Englisch)

    https://ia601604.us.archive.org/4/items/electroculture00brig/electroculture00brig.pdf

     

     

    Ich habe noch irgendwo -such ich gerne raus- PDFs von Studien aus den 80ern. Mit Bildern und sogar Schaltplänen und Materialvorschläge für den Apparat, den man bauen muss, der dieses sehr hohe statische Feld erzeugt und dann auf die Drähte weitergibt. Und das ist auch das Problem denn sobald die Luftfeuchtigkeit steigt, schließt sich das Feld kurz und kollabiert.

     

    Die alten Studien sind ist recht interessant weil man die Ergebnisse relativ einfach selbst austesten kann. Da damals auch kaum mit Computern oder höheren Bauteilen wie Mikrochips gearbeitet wurde. Das von damals kann man alles selber nachbauen mit etwas Geschick.

     

    Ich möchte aber auch ein negatives Beispiel aufzeigen:

    https://www.rexresearch1.com/ElectrocultureBooks/Electroculture101Muller.pdf

     

    Im Grund sind das meißtens einfach nur nett gewickelte Kupferdrähte. Es wird weder ein Stromkreis geschlossen noch kann da irgendein Strom fließen. Es kann auch nichts empfangen werden. Und so ein Draht erzeugt auch keine Magnetfelder einfach so ;)

     

    Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster, dass es auch schaden kann. Denn Kupfer korrodiert recht schnell in Verbindung mit Feuchtigkeit und Grünspan ist giftig (!) Das ist das Türkis am Kupfer. Würde ich nicht in meinem Gemüse haben wollen.

     

    Außerdem ist Kupfer in dieser Form auch schädlich für die Pflanzen, besonders für die Wurzeln die direkt damit in Kontakt kommen. Pflanzen brauchen zwar Kupfer aber nur in ganz geringen Mengen, Spurenelemente.

     

    Ich möchte da niemandem zu Nahe treten oder etwaige Erfolge absprechen, wobei meißt die sowieso Kontrollgruppe fehlt. Denn man muss hier auch mit Clonen arbeiten weil schon die Genetik der Pflanze viel mehr ausmacht als der Effekt des elektrischen Felds.

     

    Daher sind aussagen von Versuchen im Garten mit ein paar Pflanzen für mich nett gedacht und sicher ein tolles Experiment aber eine statistische Aussagekraft hat es trotzdem nicht, aus den oben genannten Gründen.

     

    Ich hatte da mal viel Hoffnung aber es hat sich (für mich) herausgestellt dass es Wunschdenken ist.

     

    Es gibt noch das Thema Stickstoffeintrag in die Erde. Das passiert bei einem Blitzeinschlag im Boden aber hat keine großflächigen Auswirkungen auf den Stickstoffgehalt, nur in der Nähe des Blitzkanals.

    Hoffe ich konnte es einigermaßen gut beschreiben.

     

  • 26.07.25, 22:43

     

    Dennis E:

     

    Claudia:

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    Habe mich vor Jahren lange damit beschäftigt. Durch meine Ausbildung im elektrotechnischen Bereich, Interesse an Botanik aber auch Physik entstand das Interesse. 

     

    Leider muss ich sagen, dass die meißten Versuche und Anleitungen völliger Humbug sind und schon der Physik wegen nicht funktionieren können obwohl es durchaus gute Ansätze gibt.

     

    Dabei will ich gar nicht sagen, dass wir auf diesem Gebiet schon alles erforscht haben. Einer der besten Ansätze die ich gefunden habe und auch selber getestet habe war:

    Hohe elektrische Feldstärke zwischen Erde und knapp über den Pflanzen. Das funktioniert bei Planzen mit sägezahn artigen Blatträndern und spitzen Blättern scheinbar am besten. Denn dort ist die Feldstärke und Dichte höher, da sich die Feldlinien auf einen Punkt konzentrieren, nämlich den Spitzen.

     

    Das sorgt dafür, dass die Blätter statisch leicht nach oben angezogen werden, was angeblich den Saftfluss positiv beinflussen kann. Man kann das bei vitalen Pflanzen beobachten die optimal versorgt sind und ohne Krankheiten, dort strecken sich die Blätter bei vielen Pflanzen nach oben um den Einstrahlwinkel der Sonne besser nutzen zu können, auch ohne zusätzlich erzeugtes elektrisches Feld.

     

    Das Feld sorgt also dafür, dass die Blätter angehoben werden, was zu besserer Lichtausbeute und Saftfluss sorgen soll und dadurch der Pflanze bessere Möglichkeiten gibt sich zu entwickeln.

     

    Meine eigenen Tests waren da eher mit gemischten Resultaten. Wofür ich aber die Hand ins Feuer legen kann ist der Teil mit den Blättern die sich anheben, das passiert tatsächlich. Kann man aber auch bei Haaren beobachten.

    Falls Interesse besteht kann ich gerne mein Material teilen ich rate aber jedem davon ab der keine elektrische Ausbildung hat. Deshalb habe ich auch die Methode zur Erzeugung des Felds nicht geteilt. Hier wird auch nicht mit Wechsel oder Gleichspannung gearbeitet sondern mit hoher statischer Aufladung.

     

    Was auch richtig weh tun kann wenn man nicht aufpasst. Für mich waren die Resultate viel zu uneindeutig und der Aufwand zu hoch. Es treten Probleme bei zu hoher Luftfeuchtigkeit auf usw. Vielleicht kann man damit das letzte % aus der Pflanze kitzeln, die Frage bleibt ob das den Aufwand rechtfertigt und ob man der Pflanze diesen Stress antun will.

     

     

    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich habe mich bis jetzt nur oberflächlich in das Thema eingelesen und hatte nur verschiedene Varianten mit Kupferdraht und auch mit Magneten gesehen. Dass da echter Strom auch dazu verwendet wird wusste ich nicht. Ich hatte mich aber über den Namen Elektrokultur gewundert, weil eben nirgends Strom dabei war. Mich würde dein Material interessieren, ich kenne mich mit Strom nicht aus, aber mein Nachbar ist Elektriker. 

     

  • 26.07.25, 17:48

     

    Claudia:

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    Habe mich vor Jahren lange damit beschäftigt. Durch meine Ausbildung im elektrotechnischen Bereich, Interesse an Botanik aber auch Physik entstand das Interesse. 

     

    Leider muss ich sagen, dass die meißten Versuche und Anleitungen völliger Humbug sind und schon der Physik wegen nicht funktionieren können obwohl es durchaus gute Ansätze gibt.

     

    Dabei will ich gar nicht sagen, dass wir auf diesem Gebiet schon alles erforscht haben. Einer der besten Ansätze die ich gefunden habe und auch selber getestet habe war:

    Hohe elektrische Feldstärke zwischen Erde und knapp über den Pflanzen. Das funktioniert bei Planzen mit sägezahn artigen Blatträndern und spitzen Blättern scheinbar am besten. Denn dort ist die Feldstärke und Dichte höher, da sich die Feldlinien auf einen Punkt konzentrieren, nämlich den Spitzen.

     

    Das sorgt dafür, dass die Blätter statisch leicht nach oben angezogen werden, was angeblich den Saftfluss positiv beinflussen kann. Man kann das bei vitalen Pflanzen beobachten die optimal versorgt sind und ohne Krankheiten, dort strecken sich die Blätter bei vielen Pflanzen nach oben um den Einstrahlwinkel der Sonne besser nutzen zu können, auch ohne zusätzlich erzeugtes elektrisches Feld.

     

    Das Feld sorgt also dafür, dass die Blätter angehoben werden, was zu besserer Lichtausbeute und Saftfluss sorgen soll und dadurch der Pflanze bessere Möglichkeiten gibt sich zu entwickeln.

     

    Meine eigenen Tests waren da eher mit gemischten Resultaten. Wofür ich aber die Hand ins Feuer legen kann ist der Teil mit den Blättern die sich anheben, das passiert tatsächlich. Kann man aber auch bei Haaren beobachten.

    Falls Interesse besteht kann ich gerne mein Material teilen ich rate aber jedem davon ab der keine elektrische Ausbildung hat. Deshalb habe ich auch die Methode zur Erzeugung des Felds nicht geteilt. Hier wird auch nicht mit Wechsel oder Gleichspannung gearbeitet sondern mit hoher statischer Aufladung.

     

    Was auch richtig weh tun kann wenn man nicht aufpasst. Für mich waren die Resultate viel zu uneindeutig und der Aufwand zu hoch. Es treten Probleme bei zu hoher Luftfeuchtigkeit auf usw. Vielleicht kann man damit das letzte % aus der Pflanze kitzeln, die Frage bleibt ob das den Aufwand rechtfertigt und ob man der Pflanze diesen Stress antun will.

     

     

  • 13.07.25, 08:28
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    So sehen meine aus , für nächstes Jahr würde ich für bestimmte Pflanzen sogar noch größere basteln . LG Jaclyn 🌞

  • 13.07.25, 08:24

     

    Jaclyn:

    Guten Morgen , habe Anfang des Jahres davon erfahren und habe es erstmal in den Erdbeeren ausprobiert und das hat wunderbar funktioniert. 
    Kannst einfach zb Bambusstäbe in 30-40cm Länge abschneiden und dann mit Kupferdraht umwickeln bis nach oben . Oben kannst du dann eine große „Empfangs“ Schlaufe machen und fertig. ab in die Erde und ausprobieren ☺️ viel Erfolg 

    Danke für die Info 😊

  • 13.07.25, 08:22

    Guten Morgen , habe Anfang des Jahres davon erfahren und habe es erstmal in den Erdbeeren ausprobiert und das hat wunderbar funktioniert. 
    Kannst einfach zb Bambusstäbe in 30-40cm Länge abschneiden und dann mit Kupferdraht umwickeln bis nach oben . Oben kannst du dann eine große „Empfangs“ Schlaufe machen und fertig. ab in die Erde und ausprobieren ☺️ viel Erfolg 

  • 19.06.25, 17:24

     

    Claudia:

    Die Lakhovsky Spule, habe jetzt noch ein Bild dazugeben. 

    Danke!

    Probiers einfach aus. Schaden kanns auf keinen Fall.

  • 19.06.25, 17:10

    Hier noch 2 links dazu

     

    https://youtu.be/5rKqCCUSLmk

     

    https://youtu.be/NHek6QgDbSM

  • 19.06.25, 17:01

     

    Mandi:

    Interessantes Thema!

    Welche Methode hast du konkret im Kopf? Es ist ja ein vielfältiger Bereich.

    Die Lakhovsky Spule, habe jetzt noch ein Bild dazugeben. 

  • 19.06.25, 09:32

    Interessantes Thema!

    Welche Methode hast du konkret im Kopf? Es ist ja ein vielfältiger Bereich.

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