Um mitzumachen, melde dich bitte an.
  • Emotionale Bypass-Gesellschaft: Warum Liebe heute als „zu viel“ gilt

    Diskussion · 14 Beiträge · 16 Gefällt mir · 280 Aufrufe

    💔 Emotionale Bypass-Gesellschaft: Warum Liebe heute als „zu viel“ gilt

    1f6c875b-3bfa-482b-a5a5-e486677b9ac4.jpeg

    Ich beobachte etwas, das mich gleichzeitig traurig und nachdenklich macht:

    Wir leben in einer Welt, in der man sich für Liebe, Echtheit und Wertschätzung fast schämen muss.

    In einer Welt, wo Distanz cool ist – und Nähe verdächtig.
     

    Ich habe gelernt:

    Wenn du respektvoll bist, präsent, ehrlich,

    dann heißt es plötzlich: „Du bist zu viel.“

    Aber dieselben Menschen sagen später: „Niemand gibt mir etwas. Alle sind egoistisch.“

    Vielleicht liegt das Problem nicht im Zuviel,

    sondern im Zuwenig, das man selbst aufnehmen kann.
     

    Ich nenne das die emotionale Bypass-Gesellschaft.

     

    So wie bei einem echten Magen-Bypass,

    kann der Mensch nach zu vielen Schocks, Enttäuschungen und Verletzungen

    nur noch kleine Portionen Liebe aufnehmen.

    Er ist überfordert, wenn jemand ehrlich gibt.

    Und statt zu sagen „Ich kann das gerade nicht annehmen“,

    heißt es dann: „Du gibst zu viel.“
     

    Doch das ist nicht die Wahrheit.

    Das Problem liegt nicht beim Gebenden –

    sondern beim verlorenen Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Liebe zu verdauen.


     

    🌿 Kognitive Empathie – Segen oder Selbstverlust?
     

    Menschen mit tiefer Empathie leben in einem ständigen Balanceakt.

    Sie spüren, warum jemand sich zurückzieht.

    Sie wissen: „Er ghostet mich nicht, weil ich ihm egal bin – sondern weil er Angst hat.“

    Und trotzdem bleibt der Schmerz da.

     

    Die Frage ist:

    Wie bleibe ich gutherzig, ohne mich selbst zu verlieren?

    Wie bleibe ich verständlich, ohne alles verstehen zu müssen?

     

    Das ist die tägliche Gratwanderung hochsensibler, herzintelligenter Menschen.

    Sie verstehen zu viel – und werden dadurch oft die,

    die am meisten warten, verzeihen und hoffen.
     

    💫 Was wäre, wenn …?
     

    Was wäre, wenn das „Zuviel“ an Liebe gar kein Problem ist,

    sondern die Erinnerung daran, wie gesund Nähe einmal war?

    Was wäre, wenn wir aufgehört haben, Liebe zu verdauen,

    weil wir sie zu lange nur in toxischen Portionen kannten?
     

    Vielleicht brauchen wir keine neuen Schutzmauern,

    sondern einen emotionalen Reset – eine Rückverbindung zu unserer Aufnahmefähigkeit für Liebe.

    Denn ein Bypass kann rückgängig gemacht werden.

    Nicht durch Operation – sondern durch Vertrauen.
     

    Ich schreibe das nicht, weil ich perfekt bin.

    Ich schreibe es, weil ich selbst gelernt habe,

    dass es Mut braucht, ein Herz zu behalten in einer Welt, die Gefühle als Schwäche deutet.

     

    Aber genau diese Menschen – die immer noch fühlen, geben und lieben –

    sind die stillen Revolutionäre unserer Zeit.

    Sie erinnern uns daran,

    dass Empathie kein Defekt ist,

    sondern unsere letzte echte Verbindung zu Menschlichkeit. 🌿

     

    💭 Fragen zum Nachdenken:
     

    • Wann hast du zuletzt echte Wertschätzung bekommen – und sie einfach angenommen?
    • Wann hast du das letzte Mal Liebe zurückgehalten, weil du Angst hattest, sie sei „zu viel“?
    • Glaubst du, dass wir wieder lernen können, gesunde Nähe zu verdauen?

    💛 Vielleicht ist die Zeit reif,

    unseren emotionalen Bypass rückgängig zu machen –

    und Liebe wieder in voller Portion zuzulassen.
     

    🌻 Denn Liebe ist kein Risiko, das man eingeht – sondern ein Zuhause, in das man zurückfindet.

     

    Lydie-Paule


     

    edd244db-0371-47e1-80db-4adf5ea72263.jpeg
    01.11.25, 04:17 - Zuletzt bearbeitet 01.11.25, 04:26.

Beiträge

  •  

    Matthias:

    Liebe Lydie-Paule, für mich liest sich dein Beitrag wie von einem bekannten Mentalist, der Dein Mindset umprogrammieren möchte.

     

    Das ist die tägliche Gratwanderung hochsensibler, herzintelligenter Menschen.

    Sie verstehen zu viel – und werden dadurch oft die,

    die am meisten warten, verzeihen und hoffen.

    Ich gehöre zu diesen "hochsensiblen" Menschen, aber ich sehe mich NICHT in Deiner Beschreibung wieder. 

    Ich habe auch noch nie erlebt, dass jemand von der anderen Seite sagte "Du gibst zu viel Liebe". 

     

    Liebe ist wie der Glaube ein für den Menschen undefinierte Größe oder für jeden selbstdefinierter Begriff. Daher kann Liebe - wir reden vom Gefühl - nicht zu viel oder wenig sein. 

    Viele verwechseln aber "Gesten" oder "Taten" mit Liebe... und man hört dann "Du gibst aber viel zu viel" (in Realisation zu was?). 

    Dieses "zu viel" hat aber damit zu tun wie man "Liebe" gelernt hat... wie wurde man damals als Kind geliebt, wie wurde Liebe vorgelebt und wie wurdest Du geliebt, wenn Du auch mal einen Fehler gemacht hast. 

     

    Mir hat man als Kind beigebracht, dass JEDER Mensch, egal welche Hautfarbe, Religion oder Genesung einen Wert hat und jeder Mensch zu respektieren ist. 

     

    Ich organisiere hier z.B. Aktivitäten, kümmere mich um die Anliegen der TN, organisiere Mitfahrgelegenheiten, organisiere eine Einkehr am Ende und und und... ein Bekannter meinte mal "Du machst auch viel". Aber wer sagt denn was viel oder wenig ist? 

     

    Und trotzdem bleibt der Schmerz da.

    Der Schmerz bleibt nicht durch das Ghosten da, sondern - ich habe mich mal einer Narzistin entzogen - , weil die "vorgespielte" Wärme ("Love Bombing") einem wieder entzogen wird. Es ist so, als wenn Du in einem Moment noch im warmen Bett liegst und dann nackt im Winter vor die Haustür gestellt und hinter dir abgeschlossen. Das Abschließen (ghosten) tut nicht weh, sondern die plötzliche Kälte (die Du als HSPler nicht kennst!). 

     

    sondern einen emotionalen Reset – eine Rückverbindung zu unserer Aufnahmefähigkeit für Liebe.

    Ich bleib dabei... Du schreibst wie ein Mentalist, der meint unser Mindset muss umprogrammiert werden, aber die Ängste falsch interpretiert. 

     

    Sie erinnern uns daran,

    dass Empathie kein Defekt ist,

    Wer hat Dir gesagt, dass Emphatie ein DEFEKT ist! 

    In meinem fast 50jährigen Dasein auf dieser Welt, habe ich NIE gelernt oder die Erfahrung gemacht, dass Emphatie als negativ empfunden wird. 

    Als HSPler hast Du eine deutlich höhrere Wahrnehmung und siehst Dinge, die viele MitMenschen nicht sehen... es ist vergleichbar wie einem Blinden einen Sonnenaufgang farblich zu beschreiben. 

    Aber noch nie hab ich gehört, dass Liebe oder Emphatie ein Defekt ist!!!

     

    Typisch Mindset Reset... 

     

    Vielleicht liegt das Problem nicht im Zuviel,

    sondern im Zuwenig, das man selbst aufnehmen kann.

    Das "Problem" muss jeder für sich definieren und kann es nur selber lösen (oder mit Hilfe einer Therapie), wenn die Not so groß ist, dass man es selber lösen möchte. 

     

    Aber... was in der heutigen Zeit sehr verbreitet ist, dass Du ein falsch gepoltes Datingverhalten und damit einhergehenden schlechten Beuteschema bzw. Partnerwahl, sehr oft "Bindungsängste" oder "Verlustängste" immer mehr vorhanden sind. 

    Wenn Liebe und Nähe Ängste hervorbringen, dann hat derjenige in der Vergangenheit ein sehr einschneidendes verletztendes Erlebnis gehabt, wo Dein "Inneres Kind" Dir diese negativen Gefühle hervorholt, weil Du das damals empfundenes positive Gefühl mit der anschließenden negativen Erlebnis kognegtiv verknüpfst. 

     

    Ich habe heute morgen echte Wertschätzung erhalten, noch nie Liebe zurückgehalten, weil ich Angst hatte ... und die Mehrheit der Menschen kann "Liebe" verdauen, nur du willst uns glauben schenken es wäre anders... 

     

    Hey Matthias,

     

    wow – danke dir, dass du dir so viel Zeit genommen hast, um so ausführlich zu schreiben.

    Ich finde’s echt spannend zu sehen, wie unterschiedlich Worte bei uns ankommen –

    je nachdem, ob man sie mehr mit dem Kopf oder mit dem Herzen liest.

     

    Mein Beitrag war gar nicht als „Wahrheit“ gemeint,

    sondern einfach als Teilen von Gedanken, Beobachtungen, Erfahrungen –

    Sachen, die mich selbst berührt und beschäftigt haben.

    Ich glaub, jeder Mensch definiert Liebe anders –

    und genau das macht sie ja auch so schön und komplex. 🌿
     

    Nur kurz, weil du das Thema Empathie erwähnt hast:

    Ich hab nie gesagt, dass Empathie ein Defekt ist –

    sondern dass sie heute oft so behandelt wird.

    Es war mehr ein Aufruf, Mitgefühl wieder als Stärke zu sehen

    in einer Welt, die manchmal lieber cool bleibt, statt echt zu sein. 💛
     

    Danke auf jeden Fall für deine Sichtweise –

    ich find’s schön, wenn Menschen sich die Zeit nehmen, so tief reinzugehen.

    Vielleicht ist genau das, was wir brauchen:

    verschieden empfinden dürfen – aber trotzdem verbunden bleiben. 🌻
     

    Liebe Grüsse

    Lydie-Paule


     

  • Gestern, 12:17

    Liebe Lydie-Paule, für mich liest sich dein Beitrag wie von einem bekannten Mentalist, der Dein Mindset umprogrammieren möchte.

     

    Das ist die tägliche Gratwanderung hochsensibler, herzintelligenter Menschen.

    Sie verstehen zu viel – und werden dadurch oft die,

    die am meisten warten, verzeihen und hoffen.

    Ich gehöre zu diesen "hochsensiblen" Menschen, aber ich sehe mich NICHT in Deiner Beschreibung wieder. 

    Ich habe auch noch nie erlebt, dass jemand von der anderen Seite sagte "Du gibst zu viel Liebe". 

     

    Liebe ist wie der Glaube ein für den Menschen undefinierte Größe oder für jeden selbstdefinierter Begriff. Daher kann Liebe - wir reden vom Gefühl - nicht zu viel oder wenig sein. 

    Viele verwechseln aber "Gesten" oder "Taten" mit Liebe... und man hört dann "Du gibst aber viel zu viel" (in Realisation zu was?). 

    Dieses "zu viel" hat aber damit zu tun wie man "Liebe" gelernt hat... wie wurde man damals als Kind geliebt, wie wurde Liebe vorgelebt und wie wurdest Du geliebt, wenn Du auch mal einen Fehler gemacht hast. 

     

    Mir hat man als Kind beigebracht, dass JEDER Mensch, egal welche Hautfarbe, Religion oder Genesung einen Wert hat und jeder Mensch zu respektieren ist. 

     

    Ich organisiere hier z.B. Aktivitäten, kümmere mich um die Anliegen der TN, organisiere Mitfahrgelegenheiten, organisiere eine Einkehr am Ende und und und... ein Bekannter meinte mal "Du machst auch viel". Aber wer sagt denn was viel oder wenig ist? 

     

    Und trotzdem bleibt der Schmerz da.

    Der Schmerz bleibt nicht durch das Ghosten da, sondern - ich habe mich mal einer Narzistin entzogen - , weil die "vorgespielte" Wärme ("Love Bombing") einem wieder entzogen wird. Es ist so, als wenn Du in einem Moment noch im warmen Bett liegst und dann nackt im Winter vor die Haustür gestellt und hinter dir abgeschlossen. Das Abschließen (ghosten) tut nicht weh, sondern die plötzliche Kälte (die Du als HSPler nicht kennst!). 

     

    sondern einen emotionalen Reset – eine Rückverbindung zu unserer Aufnahmefähigkeit für Liebe.

    Ich bleib dabei... Du schreibst wie ein Mentalist, der meint unser Mindset muss umprogrammiert werden, aber die Ängste falsch interpretiert. 

     

    Sie erinnern uns daran,

    dass Empathie kein Defekt ist,

    Wer hat Dir gesagt, dass Emphatie ein DEFEKT ist! 

    In meinem fast 50jährigen Dasein auf dieser Welt, habe ich NIE gelernt oder die Erfahrung gemacht, dass Emphatie als negativ empfunden wird. 

    Als HSPler hast Du eine deutlich höhrere Wahrnehmung und siehst Dinge, die viele MitMenschen nicht sehen... es ist vergleichbar wie einem Blinden einen Sonnenaufgang farblich zu beschreiben. 

    Aber noch nie hab ich gehört, dass Liebe oder Emphatie ein Defekt ist!!!

     

    Typisch Mindset Reset... 

     

    Vielleicht liegt das Problem nicht im Zuviel,

    sondern im Zuwenig, das man selbst aufnehmen kann.

    Das "Problem" muss jeder für sich definieren und kann es nur selber lösen (oder mit Hilfe einer Therapie), wenn die Not so groß ist, dass man es selber lösen möchte. 

     

    Aber... was in der heutigen Zeit sehr verbreitet ist, dass Du ein falsch gepoltes Datingverhalten und damit einhergehenden schlechten Beuteschema bzw. Partnerwahl, sehr oft "Bindungsängste" oder "Verlustängste" immer mehr vorhanden sind. 

    Wenn Liebe und Nähe Ängste hervorbringen, dann hat derjenige in der Vergangenheit ein sehr einschneidendes verletztendes Erlebnis gehabt, wo Dein "Inneres Kind" Dir diese negativen Gefühle hervorholt, weil Du das damals empfundenes positive Gefühl mit der anschließenden negativen Erlebnis kognegtiv verknüpfst. 

     

    Ich habe heute morgen echte Wertschätzung erhalten, noch nie Liebe zurückgehalten, weil ich Angst hatte ... und die Mehrheit der Menschen kann "Liebe" verdauen, nur du willst uns glauben schenken es wäre anders... 

  • 02.11.25, 14:28

     

    Aquaholic:

     


    Menschen können allgemein weniger aufnehmen. Ein Teil des Problems ist der permanente Medienkonsum. Das macht alles nicht nur schnell verfügbar, sondern auch austauschbar. Es wird in leicht verdaulichen Häppchen konsumiert. Man muss sich mit vielem nicht mehr auseinandersetzen, einiges überflutet einen aber auch und man ist bei der Menge gar nicht mehr dazu in der Lage.

    Wenn alles und jeder austauschbar ist, erhält man den Anschein einer schier endlosen Auswahl. Dass das alles nur Bilder sind und keine Realität, ist den wenigsten bewusst. Wer konsumiert, gibt nicht. Und warum sollte das jemand auch tun, wenn immer alles verfügbar ist? Umgekehrt geht dann auch bei der Person selbst die Fähigkeit dazu verloren. Das erzeugt weniger Feedback, und der Kreis schließt sich. Es gibt ja sogar Studien darüber, dass junge Leute heutzutage es als Belästigung empfinden oder Angst haben, wenn sie jemand anruft oder sie jemanden anrufen sollen. Da gibt es einerseits die Angst davor und andererseits wird sich am anderen Ende nicht gemeldet, denn "der/die hat ja angerufen, die wollen was, dann sollen sie auch das Gespräch eröffnen".

     

    https://www.gamestar.de/artikel/telephobie-telefonangst-millenials-gen-z,3428651.html

     

    Wenn das keine Einzelfälle sind sondern eine ganze Generation betrifft, läuft definitiv was falsch. Erst Recht, wenn man sich nur noch über Barrieren hinweg unterhalten kann, immer durch eine Mauer hindurch. Komplett ohne sozialen Kontakt geht nicht, aber bloß nicht zuviel.

     

    Wer da offen anderen begegnen will, überfordert sein Gegenüber. Bekommt dann entsprechenden Rückzug als Reaktion und wird beim nächsten Mal weniger von sich selbst preisgeben. Und so geht es immer weiter. Was auf der einen Seite als Selbstpräsentation in den "sozialen" Medien erwartet und der Welt gezeigt wird, ist ein optimiertes, geschöntes Selbstbild (und wer nicht mitmacht, ist komisch). Umgekehrt wird ein Austausch auf persönlicher Ebene abgelehnt. Schöne neue Welt.


    Wow, liebe Aquaholic 💛

    deine Worte treffen mich mitten ins Herz, weil sie genau das beschreiben, was ich selbst immer wieder beobachte – und was ich in meinem älteren Beitrag „Sind wir eine beziehungsunfähige Generation?“ schon einmal angesprochen habe.

     

    👇 Hier der Link dazu 

     

    SIND WIR EINE BEZIEHUNGSUNFÄHIGE GENERATION?
     

    Du sprichst etwas an, das mich tief bewegt:

    Diese schleichende Entwöhnung von echter Nähe.

    Alles ist verfügbar, aber kaum noch erlebbar.

    Und wer heute ehrlich, präsent und verbindlich begegnet, gilt schnell als „zu viel“.

     

    Ich finde das so tragisch – und gleichzeitig menschlich nachvollziehbar.

    Wir sind permanent Reizüberflutung ausgesetzt, haben ständig Zugriff auf Bilder, Reaktionen, Likes… aber kaum noch auf menschliche Resonanz.

    Das Ergebnis ist genau, was du sagst:

    Viele können Nähe nicht mehr verdauen, weil sie sie kaum noch kennen.

     

    Deine Worte fassen das perfekt zusammen – sie sind ein Spiegel dieser Zeit,

    aber auch ein leiser Weckruf:

    Wenn wir wieder lernen, wirklich da zu sein – ohne Filter, ohne Flucht –

    dann ist vielleicht noch nicht alles verloren 💛
     

    Danke für deinen Beitrag – der gehört für mich zu den ehrlichsten Reflexionen hier. 🌿

  • Genau das! 🙌

    Alle wollen Licht, aber keiner will die Kerze halten.

    Echte Verbindung entsteht für mich nur, wenn man auch durch die Schatten gemeinsam geht 💛
     


    Menschen können allgemein weniger aufnehmen. Ein Teil des Problems ist der permanente Medienkonsum. Das macht alles nicht nur schnell verfügbar, sondern auch austauschbar. Es wird in leicht verdaulichen Häppchen konsumiert. Man muss sich mit vielem nicht mehr auseinandersetzen, einiges überflutet einen aber auch und man ist bei der Menge gar nicht mehr dazu in der Lage.

    Wenn alles und jeder austauschbar ist, erhält man den Anschein einer schier endlosen Auswahl. Dass das alles nur Bilder sind und keine Realität, ist den wenigsten bewusst. Wer konsumiert, gibt nicht. Und warum sollte das jemand auch tun, wenn immer alles verfügbar ist? Umgekehrt geht dann auch bei der Person selbst die Fähigkeit dazu verloren. Das erzeugt weniger Feedback, und der Kreis schließt sich. Es gibt ja sogar Studien darüber, dass junge Leute heutzutage es als Belästigung empfinden oder Angst haben, wenn sie jemand anruft oder sie jemanden anrufen sollen. Da gibt es einerseits die Angst davor und andererseits wird sich am anderen Ende nicht gemeldet, denn "der/die hat ja angerufen, die wollen was, dann sollen sie auch das Gespräch eröffnen".

     

    https://www.gamestar.de/artikel/telephobie-telefonangst-millenials-gen-z,3428651.html

     

    Wenn das keine Einzelfälle sind sondern eine ganze Generation betrifft, läuft definitiv was falsch. Erst Recht, wenn man sich nur noch über Barrieren hinweg unterhalten kann, immer durch eine Mauer hindurch. Komplett ohne sozialen Kontakt geht nicht, aber bloß nicht zuviel.

     

    Wer da offen anderen begegnen will, überfordert sein Gegenüber. Bekommt dann entsprechenden Rückzug als Reaktion und wird beim nächsten Mal weniger von sich selbst preisgeben. Und so geht es immer weiter. Was auf der einen Seite als Selbstpräsentation in den "sozialen" Medien erwartet und der Welt gezeigt wird, ist ein optimiertes, geschöntes Selbstbild (und wer nicht mitmacht, ist komisch). Umgekehrt wird ein Austausch auf persönlicher Ebene abgelehnt. Schöne neue Welt.

  • 02.11.25, 13:11

     

    Aquaholic:

     

    Lydie-Paule:

     


    Das freut mich sehr zu hören, liebe @Aquaholic 🤗

    Magst du kurz erzählen, welcher Teil deines Herzens sich in meinem Beitrag wiedergefunden hat? 🤗

    Das würde mich sehr interessieren – mit deinen eigenen Worten 🙏🏽❤️

    Ich finde allgemein, die Gesellschaft ist kalt und unverbindlich geworden. Niemand will sich mehr auf andere einlassen. Frei nach dem Motto "Everybody likes a party, but no one wants to clean". Das finde ich traurig. Echte Verbindungen findet man so keine.


    Genau das! 🙌

    Alle wollen Licht, aber keiner will die Kerze halten.

    Echte Verbindung entsteht für mich nur, wenn man auch durch die Schatten gemeinsam geht 💛
     

    Viele Menschen sind sich gar nicht bewusst, dass sie im Laufe ihres Lebens einen emotionalen Bypass entwickelt haben –

    eine Art Schutzmechanismus, der Nähe und Liebe nur noch in kleinen Portionen verdauen lässt.
     

    Menschen, die normal fühlen und geben, werden dann plötzlich als „zu viel“ wahrgenommen.

    Doch das Problem liegt nicht darin, dass jemand zu viel Liebe schenkt –

    sondern oft darin, dass andere zu wenig Liebe aufnehmen können.
     

    Ich will niemanden verurteilen – im Gegenteil.

    Frühkindliche Erfahrungen, Zurückweisungen oder emotionale Überforderung prägen, wie viel Nähe wir ertragen können.

    Aber das Schöne ist:

    Man kann diesen emotionalen Bypass wieder „rückgängig“ machen –

    indem man sich traut, echte Liebe wieder zuzulassen, sie Stück für Stück zu verdauen und anzunehmen.
     

    Das ist, glaube ich, der Anfang jeder Heilung. 🌿💛

  •  

    Lydie-Paule:

     

    Aquaholic:

    Du sprichst mir aus der Seele. 🌺


    Das freut mich sehr zu hören, liebe @Aquaholic 🤗

    Magst du kurz erzählen, welcher Teil deines Herzens sich in meinem Beitrag wiedergefunden hat? 🤗

    Das würde mich sehr interessieren – mit deinen eigenen Worten 🙏🏽❤️

    Ich finde allgemein, die Gesellschaft ist kalt und unverbindlich geworden. Niemand will sich mehr auf andere einlassen. Frei nach dem Motto "Everybody likes a party, but no one wants to clean". Das finde ich traurig. Echte Verbindungen findet man so keine.

  • 02.11.25, 09:41

     

    Aquaholic:

    Du sprichst mir aus der Seele. 🌺


    Das freut mich sehr zu hören, liebe @Aquaholic 🤗

    Magst du kurz erzählen, welcher Teil deines Herzens sich in meinem Beitrag wiedergefunden hat? 🤗

    Das würde mich sehr interessieren – mit deinen eigenen Worten 🙏🏽❤️

  • Du sprichst mir aus der Seele. 🌺

  • 01.11.25, 20:00

     

    Ruth:

    Liebe Lydie-Paule

    Deine herzlichen, empathischen und ehrlichen Worte haben mich sehr berührt. 

    💝liche Grüsse, Ruth 🌞


    Ah danke liebe Ruth ✨

    Das Thema beschäftigt mich schon länger,

    und manchmal braucht’s einfach einen kleinen Auslöser –

    wie zum Beispiel ein Moment, ein Gespräch oder einfach ein Gefühl –

    damit das, was im Herzen schon reif ist, endlich Worte findet 🌿💛

     

    Ich freu mich sehr, dass es dein Herz erreicht hat 🤗

    Danke für dein Feedback und dass du dir Zeit genommen hast 💛

  • 01.11.25, 12:39

    Liebe Lydie-Paule

    Deine herzlichen, empathischen und ehrlichen Worte haben mich sehr berührt. 

    💝liche Grüsse, Ruth 🌞

  • 01.11.25, 12:35

     

    Elena:

    Lydia-Paule:

    Wie würdest du Nähe für dich persönlich definieren? 💛
     

    Wenn ich fühle, dass ich so sein darf wie ich bin, volle Akzeptanz mir gegenüber empfinde und selbst gegenüber diesem Menschen genauso loyal bin. Gegenseitiger Respekt, Ehrlichkeit, Empathie, aktive Teilnahme.


    Das hast du wunderschön gesagt, Elena 🌿

    Genau so fühlt sich gesunde Nähe für mich auch an –

    wie ein Raum, wo man echt sein darf, ohne Bewertung, nur mit gegenseitiger Achtung. 💛

  • 01.11.25, 12:20

    Lydia-Paule:

    Wie würdest du Nähe für dich persönlich definieren? 💛
     

    Wenn ich fühle, dass ich so sein darf wie ich bin, volle Akzeptanz mir gegenüber empfinde und selbst gegenüber diesem Menschen genauso loyal bin. Gegenseitiger Respekt, Ehrlichkeit, Empathie, aktive Teilnahme.

  • 01.11.25, 11:58

     

    Elena:

    Lydie-Paule:

    • Wann hast du zuletzt echte Wertschätzung bekommen – und sie einfach angenommen?

    Gestern. Die bekomme ich öfters: in Worten, Taten oder Energie

    • Wann hast du das letzte Mal Liebe zurückgehalten, weil du Angst hattest, sie sei „zu viel“?

    Ich mache das immer wieder bei den Menschen, welche ich noch nicht so gut kenne, da ich mir gewohnt bin die Annäherung langsam anzugehen. Ich hatte einige negative Erfahrungen mit sehr emotionalen, chaotischen Charakteren erlebt, die in Richtung Ausbeutung sei es materiell, emotional, körperlich oder mental gewesen sind.

    • Glaubst du, dass wir wieder lernen können, gesunde Nähe zu verdauen?

    Es kommt darauf an, ob man die gesunde Nähe definieren kann. Die Mentalität spielt eine grosse Rolle: je nördlicher die Kultur ist, desto distanzierter sind die Menschen und ihre Art sich gegenüber den anderen zu öffnen. 


    Danke, Elena 🌿

    Ich finde deine Gedanken sehr spannend – besonders den Punkt mit der kulturellen Prägung.

    Vielleicht hängt gesunde Nähe tatsächlich auch davon ab, wie wir gelernt haben, Emotionen zu zeigen oder zu verstecken.
     

    Und gleichzeitig, glaube ich, braucht es nicht immer Definitionen manchmal ist gesunde Nähe einfach das, wo wir wir selbst bleiben können, ohne Angst, zu viel zu sein.


     

    Wie würdest du Nähe für dich persönlich definieren? 💛


     

  • 01.11.25, 11:18 - Zuletzt bearbeitet 01.11.25, 11:22.

    Lydie-Paule:

    • Wann hast du zuletzt echte Wertschätzung bekommen – und sie einfach angenommen?

    Gestern. Die bekomme ich öfters: in Worten, Taten oder Energie

    • Wann hast du das letzte Mal Liebe zurückgehalten, weil du Angst hattest, sie sei „zu viel“?

    Ich mache das immer wieder bei den Menschen, welche ich noch nicht so gut kenne, da ich mir gewohnt bin die Annäherung langsam anzugehen. Ich hatte einige negative Erfahrungen mit sehr emotionalen, chaotischen Charakteren erlebt, die in Richtung Ausbeutung sei es materiell, emotional, körperlich oder mental gewesen sind.

    • Glaubst du, dass wir wieder lernen können, gesunde Nähe zu verdauen?

    Es kommt darauf an, ob man die gesunde Nähe definieren kann. Die Mentalität spielt eine grosse Rolle: je nördlicher die Kultur ist, desto distanzierter sind die Menschen und ihre Art sich gegenüber den anderen zu öffnen. 

Interesse geweckt? Jetzt kostenlos registrieren!

Du bist nur einen Klick entfernt. Die Registrierung dauert nur 1 Minute.