Pinzga Hatscha Tag 10 Etappe 10
Schwammerlkrise, adaptive Dresses und Wetterroulette, Wassermangel und Kohldampf
Maishofen-Saalbach
Die Wetterprognose war übel (Regen). Der Hotelier - ein Bergfex riet uns dringlichst, die Tour zu machen, mit dem Versprechen dass das Wetter hält.
Die Etappe ließ in Länge und Höhenmeter schon einen anstrengenden Tag erahnen...
Da der Schweinehund partout nicht unter den 3 Decken am Statzerhaus hervorzuholen gewesen war, und erst heute mit dem Personal nach unten fuhr, waren von seiner Seite keine Einwände zu erwarten.
So machten wir uns auf den Weg.
Meine üblichen 2l Wasser wurden reduziert, denn mein Schleppl wog etwa 1/2 kg mehr...
Blöderweise bin ich in Maishofen an einem Schaufenster vorbeigekommen...habe hineingesehen... orange gehört zu meinen Lieblingsfarben🤷♀️🤷♀️🤷♀️
Kleider mag ich auch...TJA
Kaum im Wald angekommen, der erste Konflikt: Eierschwammerl. ÜBERALL! Direkt neben dem Weg, leuchtend, verführerisch – pflück uns, hauchten sie. Der Wille schwach, der Rucksack stark - ein Ungleichgewicht in tragischer Dimension. AKUTER Schwammerlkoller. Ein Dilemma😭
Gehzeit Sausteige mit 4h angeschrieben.
Wir drückten drauf und waren nach 3h oben, oba scho a weng zach "die Sau".
Miiimimimiiii!
Jo klane Geign! Wos mochstn du scho wida do? I hob docht du bist auf Urlaub?
pfffff! Die Stradivari's san so versnobt und verweichlicht! Die werden mit Samthandschuhen angefasst, wie Schätze behandelt und trotzdem jammern die den ganzen Tag!
Da bin ich lieber bei dir. Gib dem Jammern einen Sinn!
Ja da lässt sich so ein Hatscha gleich viel besser gehen, wenn einer das Jammern übernimmt 🤣
Oben fädelten sich die Gipfel in leichtem bergab und -auf aneinander, genau wie die Hütten.
Eine Einkehr mit Stärkung war am Plan - nur - die Hütten die wir passierten hatten zu!
Das Wasser ging zur Neige, die Jause schon verdaut. 😮
Eine hatte zwar geschlossen, aber wir bekamen die Flaschen befüllt.😅
Der Wettergott meinte es gut mit uns und beschenkte uns auch mit dem kostbaren Nass, als wir diese Hütte verließen.
Zum wiederholten Male hieß es Kleidung anpassen... denn das Wetter gestaltete sich äußerst wechselhaft.
Ausgehungert trafen wir um 18.00 in Saalbach ein.
Fazit des Tages:
Die innere Geige jammert gern, aber sie hält durch.
Schwammerl am Wegesrand = emotionale Ausnahmesituation.
Man kann nie zu viele Kleiderschichten mithaben.
Anfang Juli: Ich hatte nicht viel Zeit am Wochenende, daher nur ein kurzes Bike&Hike ins Gütle, dann den Rundweg zum Kirchle und durch die Schluchten retour, bevor es mit dem Rad wieder heimwärts ging. Kirchle wie immer traumhaft!😍
Teil 2 / 6
.ERSTE ETAPPE.
Kolbnitz ➙ Salzkofelhütte
⛰️ Höchster Punkt. Salzkofel 2498m
Mit der Kreuzeckbahn (einer Schräg-Standseilbahn) auf 1199 Meter Höhe.
Kolbnitz : 9.00h : wolkenlos
Das Seil der Kreuzeckbahn hatte mich und weitere Bergbegeisterte den Berg raufgezogen. Der Blick war ins Tal gerichtet. Ich fuhr also rückwärts in meine Zukunft. Eine prima Möglichkeit noch ein paar Dinge loszuwerden und sie in der Vergangenheit zu lassen, wo sie hingehören. Ich spulte in meinem Leben zurück, schaute mir ein paar wichtige Szenen an, um sie dann wertschätzend im Archiv abzulegen.
Oben angekommen, startete ich meine Wanderung auf wunderschönen Waldwegen im kühlen Schatten. Über die Wurzeln wandernd, dachte ich über meine eigenen Wurzeln nach.
.Womit bin ich verwurzelt?
.Was hält mich?
.Was nährt mich?
[ gedanken & impulse ]
WOMIT BIN ICH WIRKLICH VERWURZELT?
Sind es Orte oder Erfahrungen, Abwendung oder Hinwendung…? Bin ich verwurzelt in der Sehnsucht der ständigen Bewegung zwischen Sein und Werden? Oder bin ich verwurzelt im Dazwischen…. zwischen Heimat und Fernweh?
WAS HÄLT MICH WIRKLICH?
Hält mich das Unveränderliche oder was in mir wächst? Hält mich der Glaube, dass ich gemeint bin, auch wenn ich den Sinn (noch) nicht erkennen kann? Hält mich der Klang einer Stimme oder die Worte, die echt sind?
Oder einfach nur mein Atem: ich bin… im Jetzt?
WAS NÄHRT MICH?
Nährt mich die Stille? Der Raum, der mit meinen ganz eignen Emotionen und Gedanken gefüllt werden kann? Nähren mich Begegnungen, in denen sich jemand nicht nur zeigen, sondern sich auch gesehen fühlen möchte? Und ich mich gesehen und wahrgenommen fühle. Oder sind es Gespräche oder die Musik, die nichts unausgesprochen lässt. Oder die atemberaubende Natur, in der ich auftanken und abladen kann? Mich zu Hause fühle? Oder ist es die Hoffnung, dass mein Dasein nicht umsonst ist, sondern Fußabdrücke hinterlässt?
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Nach ein paar Stunden kam ich auch schon an der Salzkofelhütte an. Empfangen wurde ich von einem Wiener Ehepaar, dass ihre Psychotherapiepraxen aufgegeben hatten und sich für ein anderes Leben entschieden: im Sommer auf der Alm und in den Wintermonaten in verschiedenen Ländern im Ausland, wo sie z.B. traumatisierte Menschen wieder ins Leben helfen.
Ich lud meinen Rucksack ab, trank einen Kaffee und tauschte mich ein wenig aus. Wenn ich wollte, war ich also innerlich, wie äußerlich bestens versorgt.
Jetzt ging’s rauf zum ersten Gipfelglück.
Vielen Dank für Euer Feedback.
Wir sind auf eine WUNDERvolle Weise verbunden.
Teil 2 / 6
.ERSTE ETAPPE.
Kolbnitz ➙ Salzkofelhütte
⛰️ Höchster Punkt. Salzkofel 2498m
Und dann stand ich da, mittendrin in einem Bergpanorama, das sich wie ein überdimensionaler Alpenatlas präsentierte.
Im Westen die wilden Zacken der Lienzer Dolomiten, im Süden die Karnischen Alpen – kantig, geheimnisvoll – und davor die sanften Rundungen der Gailtaler Höhen. Ganz hinten, fast schon im Träumen, schimmerte der Triglav – als hätte sich der Himmel selbst einen weißen Zahn wachsen lassen.
Im Norden reckte sich der Großglockner ehrfürchtig in den Himmel, flankiert vom Großvenediger und den schneeblinden Riesen der Hohen Tauern. Und dann stach da ein Hügel aus dem Meer – unscheinbar im Vergleich zum Großglockner: der Danielsberg. Wie ein uralter Altar ruhte er im Tal, umgeben von Geschichte, Mythen und einer Ruhe, die lauter sprach als jedes Gipfelkreuz. Manche Berge schreien nach Aufmerksamkeit – dieser hier flüstert.
Die sanften Hügel der Nockberge wirkten dagegen wie freundliche alte Bekannte, und unter mir glänzte das Liesertal, ruhig wie ein schlafender Drache.
Ich drehte mich langsam im Kreis – nicht aus Orientierungslosigkeit, sondern aus purer Ehrfurcht. Es war, als hätte mir jemand das große Ganze gezeigt, nur kurz, für einen Moment. Und ich verstand: Wandern ist nicht Fortbewegung: es ist Verwandlung.
Verwandlung in eine hungrige Bergziege. Deshalb machte ich mich auf den Rückweg zur Hütte.
Unten angekommen, hab ich mich erst mal frisch gemacht. Und diesen Luxus hatte ich die ganze Tour über: Outdoor-Duschen mit Quellwasser. Es gibt nichts edleres… einfach nur herrlich!
Danach habe ich draußen im Licht der Abendsonne bei angenehmster Temperatur das berühmte Kichererbsencurry genossen.
Ich löffelte mich zurück ins Leben – noch völlig ahnungslos, dass mein Verdauungssystem ab diesem Tag die Bergdiät ausrief: Suppe oder Rebellion. Alles andere wurde abgelehnt. Endgültig.
So rollte ich mich satt & selig in meine erste Honeymoon Suite: 16 m2 – exklusiv für mich. Aber ich stellte mir den Wecker auf 1h. Ich wollte mir unbedingt den Sternenhimmel anschauen.
Es war atemberaubend: Pinpricks in the coat of the night.
Ich habe mich ganz klein gefühlt aber als Teil verbunden mit allem, als hätte mich das Universum für einen Atemzug in seine Arme genommen.
Voller Demut ging ich zurück ins Bett, eingehüllt in Stille und Sternenstaub und schlief ein - als würde die Nacht selbst über mich wachen.
https://open.spotify.com/intl-de/track/7kriFJLY2KOhw5en9iI2jb
Ja voll coole, einfach reine Entspannung! 🥰😍😍😍
https://www.hochschwarzwald.de/erleben/wutachschlucht
Das wäre doch mal cool
Ich wär dabei wenn ich nicht ne Felswand hoch muss😅
Schön wars Bernhard und die Erinnerung an unsere Kletterzeiten wurden wieder aufgefrischt 😍☺️
Dafür wunderschöne, mystische Stimmung!😉