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  • AD(H)S bei Erwachsenen

    Diskussion · 14 Beiträge · 1 Gefällt mir · 410 Aufrufe

    Gestern war in der Zeitung ein Kommentar. Dass AD(H)S-Diagnose bei Erwachsenen sehr "in Mode" sind. Vor allem Frauen damit diagnostiziert werden. Und nicht wenige diese Diagnose nutzen, um das A.... heraushängen zu lassen.

     

    Der Beitrag war sehr subjektiv, aber ich möchte gerne ein paar Fragen stellen und vielleicht gibt es den einen oder anderen persönlichen Beitrag dazu.

    - Es wurde in dem Kommentar auch angemerkt, dass die AD(H)S-Symptomatik bei Erwachsenen im Grunde unserem derzeitigen Mainstream-Lebensstil entspricht. Was meint ihr?

    - Es muss bei den Menschen Leidensdruck herrschen, um sich das diagnostizieren zu lassen. Kommt der Leidensdruck ev. von einer allgemeinen Reizüberflutung und insgesamt zu hohen Belastungen? 

    - Ist es ein Fluchtversuch aus der Überlastung?

    Danke!

    29.04.24, 17:00 - Zuletzt bearbeitet 29.04.24, 17:00.

Beiträge

  • 05.05.24, 09:07

    Wer sich von ADHS bzw. ADS angesprochen fühlt, sollte sich auch mit "Hochsensibilität" befassen. Das trifft bei Überforderung oft eher zu. Ein wirklich spannendes Thema, das in letzter Zeit näher erforscht wird. 

    Liebe Grüße

    Hilde

     

  • 30.04.24, 16:18

    Trotzdem, Psychopharmaka, sinnvoll und mit Bedacht eingesetzt, sind ein Segen, kein Fluch.

     

    Gedankenlos Ritalin zu verabreichen, um ein Kind "systemkonform" zu machen, ist genauso daneben, wie z.B. Antidepressiva dazu zu verwenden, sein freudloses und ödes Leben besser zu ertragen, statt es zu ändern. 

     

    Aber, beide Medikamentarten können helfen, für erste Veränderungsschritte Kraft und Unterstützung zu bekommen. Falls jemand überhaupt das Glück hat, dass sie helfen, warum sollte er sie nicht VERANTWORTUNGSVOLL anwenden?

     

    Über Ursache von psychischen Erkrankungen wird viel geschrieben. Meinungen prallen aufeinander, es gibt die Schulmedizin, es gibt alternative Ansätze, es gibt soziokulturelle Erklärungen (auch "Therapien"?). Die Frage ist einfach, welcher Ansicht man am ehesten vertraut. 

     

    Das ADHS "früher" nicht aufgetreten ist, glaube ich genauso wenig, wie ich es bei Depressionen glaube. Früher hat man das wahrscheinlich anders genannt, wie z.B. "Zappelphilipp" (Das Buch "Struwwelpeter" stammt aus 1845, ist also bald 200 Jahre alt) und wieviele haben sich in vergangene Tagen "aus Schwermut" selbst getötet?

     

     

  • 30.04.24, 16:06

     

    Simone:

     

    Elena:

     

    …genau, man leidet mit dem ADS-Kind jahrelang und niemand von den Lehrern/ Sozialberater kommt auf die Idee zu empfehlen dieses KK-Bild auszuschliessen. Dafür aber Vorschläge für stationären Aufenthalt in psychiatrischer Klinik unter Psychopharmaka oder KESB und Kinderheim. Bin voll bei dir Ute 🤗

    Naja aber Autismus ist ja wieder ganz was anderes. Tut mir sehr leid für deinen Sohn, ich hoffe er macht inzwischen seinen Weg!

     

    Aber das Problem sind eben nicht die Kinder sondern das System und der Druck in dem sie groß werden. Kinder dürfen keine Kinder sein, sondern sollen mit 6j ruhig in der Schule sitzen, Dinge lernen die sie nicht interessieren. Ein Erwachsener kann sich seinen Job seinen Chef aussuchen Kinder in der Schule nicht. Kinder sollen immer still und angepasst sein damit sich niemand daran stört. 

    Ich arbeite mit Autisten und ich durfte von ihnen so viel lernen 😍

     

    Kinder die ADHS Symptome zeigen werden ständig geschimpft und gespiegelt das sie nicht in Ordnung sind wie sie sind, was das Selbstbewusstsein zerstört usw. 

    Auch Medien haben im Gehirn eine überreizung zu Folge und sind Gift für Kinder!

    ADS und Autismus sind wirklich etwas anderes. Und ich bin einverstanden, dass das System das eigentliche Problem darstellt: noch früher, noch schneller, noch mehr und wer nicht mithalten kann, bekommt eine Diagnose. So oder so diese Diagnose schützt uns vor dem System, in welchem nicht alle „Arten“ willkommen sind. :)) 

  • 30.04.24, 15:07

     

    Elena:

     

    Ute:

     

    Wie sehr muss es jemandem an Empathie fehlen, wenn man so etwas unterstellt?

     

    Die Betroffenen leiden seit Jahren und können sich einfach nicht mehr weiter anpassen! Die Kräfte sind erschöpft!

     

    Bei meinem Sohn ging der Leidensweg schon im Kleinkindalter los:

     

    Im Kindergarten: Zu ruhig.

    In der Schule: Träumt zu viel und vergisst ständig Bücher und Hausaufgaben.

    In der Ausbildung: ...

     

    Mit 19 hat er sich selbst ADS diagnostiziert, mit Mitte 30 wurde daraus eine Autismus-Spektrum Diagnose.

     

    Du möchtest nicht wissen, wie er (über)lebt!

     

    Aber gib dir keine Mühe, ich werde mich nicht weiter beteiligen.

    …genau, man leidet mit dem ADS-Kind jahrelang und niemand von den Lehrern/ Sozialberater kommt auf die Idee zu empfehlen dieses KK-Bild auszuschliessen. Dafür aber Vorschläge für stationären Aufenthalt in psychiatrischer Klinik unter Psychopharmaka oder KESB und Kinderheim. Bin voll bei dir Ute 🤗

    Naja aber Autismus ist ja wieder ganz was anderes. Tut mir sehr leid für deinen Sohn, ich hoffe er macht inzwischen seinen Weg!

     

    Aber das Problem sind eben nicht die Kinder sondern das System und der Druck in dem sie groß werden. Kinder dürfen keine Kinder sein, sondern sollen mit 6j ruhig in der Schule sitzen, Dinge lernen die sie nicht interessieren. Ein Erwachsener kann sich seinen Job seinen Chef aussuchen Kinder in der Schule nicht. Kinder sollen immer still und angepasst sein damit sich niemand daran stört. 

    Ich arbeite mit Autisten und ich durfte von ihnen so viel lernen 😍

     

    Kinder die ADHS Symptome zeigen werden ständig geschimpft und gespiegelt das sie nicht in Ordnung sind wie sie sind, was das Selbstbewusstsein zerstört usw. 

    Auch Medien haben im Gehirn eine überreizung zu Folge und sind Gift für Kinder!

  • 30.04.24, 14:57

    Hallo lieber Franz,

     

    Ich habe mich auch viel mit dem Thema beschäftigt und bin zu der Erkenntnis gekommen das ADHS einmal ein Traumafolegestörung ist.

    Jedoch wenn du dich tiefer in die Materie einarbeitest wirst du merken das es was offiziell gesagt wird, wegen dem Dopamin usw. Wissenschaftlich nur vermutet wird aber nicht belegt werden kann. Auch so wie die Diagnose gestellt wird ist ein Witz. Mein Sohn bekam sie 2020 als beide Großeltern gestorben sind. Das Kinder aber Stress durch motorische Bewegung abarbeiten darüber denkt niemand nach.

    Und für die meisten Studenten geht es darum das Medikament zu bekommen. Denn Ritalin ist wie Speed und man kann sich super konzentrieren länger lernen usw. Die Frage ist warum gibt es diese Erkrankung nur in Industrie Ländern?

    Übrigens mein Sohn ist inzwischen ohne Medikamente auch wieder ruhig und ausgeglichen da ich ihm die Zeit gab und für ihn da war.

    Das andere ist wenn Eltern den Fokus darauf haben das ein Kind so ist bestärken sie unbewusst das Verhalten mit ihrem und das Kind entwickelt sich Richtung Prophezeiung. ADHS ist ein Oppositionelles Verhalten anderen gegenüber jedoch nicht gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein zeugt noch lange nicht davon krank zu sein, aber es werden Milliarden damit verdient. Ich empfehle dir Gerald Hüthers Buch falls dich das Thema interessiert.

    Liebe Grüße 

  • 30.04.24, 10:00

     

    Ute:

    um das A.... heraushängen zu lassen.

     

    Wie sehr muss es jemandem an Empathie fehlen, wenn man so etwas unterstellt?

     

    Die Betroffenen leiden seit Jahren und können sich einfach nicht mehr weiter anpassen! Die Kräfte sind erschöpft!

     

    Bei meinem Sohn ging der Leidensweg schon im Kleinkindalter los:

     

    Im Kindergarten: Zu ruhig.

    In der Schule: Träumt zu viel und vergisst ständig Bücher und Hausaufgaben.

    In der Ausbildung: ...

     

    Mit 19 hat er sich selbst ADS diagnostiziert, mit Mitte 30 wurde daraus eine Autismus-Spektrum Diagnose.

     

    Du möchtest nicht wissen, wie er (über)lebt!

     

    Aber gib dir keine Mühe, ich werde mich nicht weiter beteiligen.

    …genau, man leidet mit dem ADS-Kind jahrelang und niemand von den Lehrern/ Sozialberater kommt auf die Idee zu empfehlen dieses KK-Bild auszuschliessen. Dafür aber Vorschläge für stationären Aufenthalt in psychiatrischer Klinik unter Psychopharmaka oder KESB und Kinderheim. Bin voll bei dir Ute 🤗

  • 30.04.24, 09:40

    um das A.... heraushängen zu lassen.

     

    Wie sehr muss es jemandem an Empathie fehlen, wenn man so etwas unterstellt?

     

    Die Betroffenen leiden seit Jahren und können sich einfach nicht mehr weiter anpassen! Die Kräfte sind erschöpft!

     

    Bei meinem Sohn ging der Leidensweg schon im Kleinkindalter los:

     

    Im Kindergarten: Zu ruhig.

    In der Schule: Träumt zu viel und vergisst ständig Bücher und Hausaufgaben.

    In der Ausbildung: ...

     

    Mit 19 hat er sich selbst ADS diagnostiziert, mit Mitte 30 wurde daraus eine Autismus-Spektrum Diagnose.

     

    Du möchtest nicht wissen, wie er (über)lebt!

     

    Aber gib dir keine Mühe, ich werde mich nicht weiter beteiligen.

  • 29.04.24, 19:32 - Zuletzt bearbeitet 29.04.24, 19:44.

    Meine Meinung dazu:

    Franz, ja, du hast recht, diese Diagnose wird offensichtlich in letzter Zeit häufiger gestellt. Wurde sie tatsächlich von einem erfahrenen Spezialisten unter Berücksichtigung aller gängigen Diagnoseinstrumente erstellt, würde ich sie nicht unbedingt anzweifeln und als "das hat heute eh jeder" abtun (das wäre z.B. mit Burnout/Überlastungsdepression ja ganz ähnlich).

     

    Ich glaube, die nachträgliche Diagnose ADHS im Erwachsenenalter kommt häufig auch dadurch zustande, weil in der Kindheit die Symptome von den Erwachsenen eben als "schlimm sein" wahrgenommen wurden und niemand an eine Erkrankung gedacht hat (also ich, aufgewachsen in den 60-igern/70-igern, hätte höchsten mehrere "gesunde Watsch',n" bekommen, niemand wäre mit mir zum Arzt gegangen). Oft quälen sich ADHS-Erkrankte ein Leben lang und wissen nicht, warum sie so viele Probleme haben, die andere eben nicht haben. Die Diagnose bedeutet, oft nach einer langen Phase des Zweifels, eine Erklärung und damit eine Erleichterung und vielleicht sogar Linderung/Heilung durch eine späte Therapie. 

     

    Wenn du ADHS UND einen Leidensdruck hast, na dann ist es ziemlich wahrscheinlich, dass dein Leidensdruck aus den Symptomen dieser Erkrankung resultiert. (Natürlich kannst du auch Magenbeschwerden von schlechter Ernährung haben, wenn du Magenkrebs hast, aber wahrscheinlicher ist, dass die Beschwerden vom Krebs herrühren, würde ich sagen😉).

     

    Wenn jemand seine Diagnose als Ausrede dafür verwendet, dass er zügellos das Arschloch raushängen lassen darf ist das natürlich ein Problem. Wenn er sie als ERKLÄRUNG,  bei gleichzeitiger Entschuldigung und Bemühen die Sache in den Griff zu bekommen, verwendet, finde ich das gut, denn das Gegenüber kann dann vielleicht besser verstehen, warum z.B. sein Partner an den Supermarktwarteschlange alle Zustände bekommt.

  • 29.04.24, 17:29

    Eine diagnostizierte Freundin der Kolumnisten bezeichnet sich jetzt als "Neurodivers".

  • 29.04.24, 17:26

     

    Heidi:

     

    Heidi:

    Was heißt das A..... heraushängen lassen?

    Ach so, du meinst A....loch!?

     

    Ja.

    ......................

  •  

    Heidi:

    Was heißt das A..... heraushängen lassen?

    Ach so, du meinst A....loch!?

     

  • 29.04.24, 17:22 - Zuletzt bearbeitet 29.04.24, 17:23.

     

    Heidi:

    Was heißt das A..... heraushängen lassen?

    Sehr ungut gegenüber seinen Partnern und Partnerinnen und den anderen Mitmenschen zu sein. Und das auch noch zu forcieren, denn "ich bin ja krank und kann gar nicht anders".

  • Was heißt das A..... heraushängen lassen?

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