„Wenn sich Kommentare mehr um Personen drehen als um Inhalte“ – ist es nicht seltsam, wie wir manchmal mehr daran hängen, wie sich Menschen gegenseitig fertig machen, als am eigentlichen Thema? Es ist ein bisschen wie ein Verkehrsunfall: man weiß, man sollte wegschauen, aber auf der Autobahn bremst jeder ein Stück, um das Geschehen zu beobachten. Schadenfreude, Neugier oder einfach das Interesse am schlimmsten Moment – warum fühlen wir uns davon angezogen?
Vielleicht erklärt das auch, warum Nachrichten im Fernsehen oft negativ sind. Wir berichten eher über Fehler, Konflikte und Katastrophen, statt über das Positive, das im Alltag passiert. Warum passiert das? Warum richten wir unsere Aufmerksamkeit stärker auf dramatische Situationen, statt auf die schönen Seiten?
Mich interessiert, ob ihr das auch so wahrnehmt: Ist es die menschliche Neigung, das Dramatische zu fühlen, die uns zu solchen Kommentaren treibt – oder steckt etwas anderes dahinter?
Thomas Kissing