... Der Einsiedler erzählt Ophorus von Jesus, dem König der Welt. Er erzählt von der Geburt im Stall, von seinen Taten und Sterben am Kreuz. Ophorus hört aufmerksam zu und begreift, dass er nach einem Toten sucht, doch der andere klärt ihn über die Wiedergeburt Christi auf und über die Möglichkeit ihm mit Fasten und Beten zu dienen.
Da Ophorus beides nicht kann, beschließt er stattdessen künftig die Menschen über den reißenden Fluss im nahen Tal zu tragen, damit dort niemand mehr ertrinkt. Auf diese Weise will er Gottes Sohn dienen.
Viele Jahre bringt er daher Reiche und Arme, Männer und Frauen, Kinder und Könige sicher durch das Gewässer bis er eines Tages von einem Kind gerufen wird, es auf seine Schultern setzt und in den Fluss steigt.
Der Hüne kann es kaum fassen. Es fällt ihm schwer voran zu kommen. Mit jedem Schritt wird er müder. Der Druck auf seine Schultern ist immens. Das Gewicht des kleinen Knaben verlangt ihm seine ganzen Kräfte ab, denn ohne es zu wissen trägt er das Jesuskind – und mit ihm die Last der Welt. Von Jesus erhält Ophorus daher seinen neuen Namen: Christophorus – was »Christus-Träger« heißt – und erkennt in der Spiegelung des Flusses, dass das Furchteinflößende in seinem Gesicht Freundlichem gewichen ist...
(Quelle: https://www.stars-an-faeden.de/apkchronik/proddet.php